Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist die Rolle der Ratingagenturen auf dem weltweiten Finanzmarkt zu analysieren. Insbesondere wird die Problematik erläutert, die mit der marktbeherrschenden Stellung einer geringen Anzahl an Ratingagenturen einhergeht sowie im Anschluss Möglichkeiten aufgezeigt, um potenzielle Interessenskonflikte zu lösen. Der Interessenskonflikt entsteht beispielsweise dadurch, dass der Auftraggeber, der bewertet werden möchte, das Rating bezahlt.
Die Finanzkrise von 2007 bis 2009 hat verdeutlicht, dass mangelhafte oder ‚falsche‘ Ratings fatale Folgen für das globale Finanzsystem und die Weltkonjunktur haben. Seit diesem Ereignis stehen internationale Ratingagenturen, primär die Big Three der Ratingbranche, nämlich Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch, unter ständiger Kritik.
Im ersten Kapitel des Hauptteils wird die Rolle der Ratingagenturen vorgestellt sowie analysiert wie ein Rating zustande kommt und welche Vorteile Ratings für Emittenten und Investoren bieten. Das Kapitel drei beinhaltet Problemfelder, die sich aus der oligopolistischen Struktur am Ratingmarkt ergeben. Hierbei stehen vor allem Interessenskonflikte, die fehlende Transparenz eines Ratingurteils, die Eigentümerstruktur, der geringe Wettbewerb und die mangelnde Haftung im Vordergrund der Betrachtung. Im Kapitel vier werden Lösungsmöglichkeiten, wie beispielsweise eine strengere Regulierung des Marktes, die Einführung einer europäischen Ratingagentur sowie die Notwendigkeit mehr Anreize für Wettbewerb zu schaffen, diskutiert. Der Aufbau eines europäischen Ratingfonds stellt aus Sicht des Autors eine interessante Alternative bzw. Ergänzung zur derzeitigen Praxis auf dem Ratingmarkt dar. Die Funktionsweise des Ratingfonds wird ebenso im Kapitel vier beschrieben. Die wesentlichsten Erkenntnisse werden im Schlussteil der Arbeit zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung und Problemstellung
- Die Rolle der Ratingagenturen
- Ratingprozess und Aussage eines Ratings
- Auswirkungen von Ratings
- Problemfelder in der Ratingpraxis der Agenturen
- Lösungsansätze
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Rolle von Ratingagenturen im globalen Finanzmarkt. Im Fokus steht die Problematik der Marktbeherrschung durch eine geringe Anzahl von Ratingagenturen sowie die Identifizierung von Lösungsansätzen für potenzielle Interessenkonflikte. Die Arbeit beleuchtet die Funktionsweise von Ratings, analysiert die Problemfelder der Ratingpraxis und präsentiert verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Situation.
- Rolle der Ratingagenturen im Finanzmarkt
- Problemfelder der Ratingpraxis, wie Interessenkonflikte und mangelnde Transparenz
- Lösungsansätze zur Verbesserung der Ratingpraxis, z.B. Regulierung, Wettbewerb und Einführung eines europäischen Ratingfonds
- Auswirkungen von Ratings auf Emittenten und Investoren
- Die Funktionsweise und Bedeutung des Ratingprozesses
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 stellt die Rolle der Ratingagenturen vor und erläutert den Ratingprozess sowie die Auswirkungen von Ratings auf Emittenten und Investoren. Kapitel 3 fokussiert auf die Problemfelder, die aus der oligopolistischen Struktur des Ratingmarktes entstehen. Hier stehen insbesondere Interessenkonflikte, fehlende Transparenz, die Eigentümerstruktur, der geringe Wettbewerb und die mangelnde Haftung im Vordergrund. In Kapitel 4 werden verschiedene Lösungsansätze diskutiert, darunter eine strengere Regulierung, die Einführung einer europäischen Ratingagentur und die Notwendigkeit, mehr Anreize für Wettbewerb zu schaffen. Der Aufbau eines europäischen Ratingfonds wird als interessante Alternative bzw. Ergänzung zur derzeitigen Praxis vorgestellt.
Schlüsselwörter
Ratingagenturen, Finanzmarkt, Informationsasymmetrie, Ratingprozess, Interessenskonflikt, Transparenz, Oligopol, Wettbewerb, Regulierung, Europäischer Ratingfonds, Finanzkrise
- Arbeit zitieren
- Sebastian Peneder (Autor:in), 2020, Die Rolle der Ratingagenturen. Zur Überwindung des Problems der asymmetrischen Informationsverteilung im Kapitalmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/944261