Zusammenfassung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Gerechtigkeit und Minderheitenschutz im Utilitarismus zukommen. Kann das Nutzenprinzip moralische Institutionen gewährleisten oder stehen sie im Widerspruch zueinander? Um diese Fragen zu beantworten, wird zuerst einmal der allgemeine Status der Gerechtigkeit im Utilitarismus geklärt. Daraufhin wird die Kritik Günter Ellscheids am Utilitarismus vorgestellt, um dann eine Verteidigung anzuschließen, die auf der Idee des humanen Utilitarismus Bernward Gesangs beruht. Diese Hausarbeit stellt eine Gegenüberstellung von Argumenten für und wider den Utilitarismus dar. Ergebnis ist eine Möglichkeit der Vereinbarung moralischer Institutionen mit dem Utilitarismus.
Abstract
This text deals with the question how important justice and the protection of minorites are in utilitarian theories. Is utalitarian thinking able to guarantee moral institutions or do they come into conflict?
To answer this question I will explain the general status which justice has in utilitarism. The following presents Günter Ellscheid`s criticism of utilitarism. After that I try to defend utilitarism on the basis of Bernward Gesang`s idea of a human utilitarism.
This paper is a confrontation of arguments pro and con utilitarism. The result is a possibility of making utilitarism and moral institution compatible.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Status der Gerechtigkeit im Nutzenprinzip
- 2.1 Nutzen der Gerechtigkeit
- 2.2 Der abnehmende Grenznutzen
- 3 Kritik am Utilitarismus
- 3.1 Menschenrechte
- 3.2 Verteilungsgerechtigkeit
- 3.3 Folgen
- 3.4 Das Individuum
- 4 Der humane Utilitarismus
- 4.1 Einbezug externer Präferenzen
- 4.2 Rationalität
- 4.3 Das Erreichen einer idealen Präferenzlage
- 4.4 Sicherung gesamtgesellschaftlicher Interessen
- 5 Schluss
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Gerechtigkeit im utilitaristischen Nutzenprinzip. Sie beleuchtet den Konflikt zwischen dem Nutzenprinzip und dem Anspruch auf Gerechtigkeit, indem sie sowohl Kritikpunkte als auch Verteidigungsstrategien des Utilitarismus darstellt. Ziel ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie moralische Institutionen, insbesondere Gerechtigkeit, in das Nutzenprinzip integriert werden können.
- Der Status der Gerechtigkeit innerhalb des utilitaristischen Nutzenprinzips
- Kritik am Utilitarismus bezüglich seiner Implikationen für Menschenrechte und Verteilungsgerechtigkeit
- Der humane Utilitarismus als Versuch der Verteidigung und Erweiterung des klassischen Utilitarismus
- Die Vereinbarkeit von Gerechtigkeit und Nutzenmaximierung
- Der Einbezug moralischer Institutionen in das Nutzenprinzip
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Rolle der Gerechtigkeit im Utilitarismus ein. Sie beschreibt die zentrale Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Autorin kündigt an, sowohl Kritik als auch Verteidigung des Utilitarismus zu behandeln, um schließlich einen möglichen Weg zur Integration moralischer Institutionen im Nutzenprinzip aufzuzeigen. Die Arbeit stützt sich auf die Werke von Otfried Höffe und Günter Ellscheid.
2 Der Status der Gerechtigkeit im Nutzenprinzip: Dieses Kapitel untersucht den grundsätzlichen Status der Gerechtigkeit im utilitaristischen Nutzenprinzip. Es werden die Schwierigkeiten einer Vereinbarkeit der beiden Prinzipien und die Herausforderungen ihrer Hierarchisierung diskutiert. Trotz der anfänglichen Konflikte zeigt das Kapitel, dass sich Gerechtigkeit und Verteilungsgerechtigkeit aus dem Nutzenprinzip ableiten und erklären lassen. Die Ausführungen basieren auf Otfried Höffes „Einführung in die utilitaristische Ethik“, welche die utilitaristische Handlungsmaxime beschreibt und den Nutzen des Handelns für das Gemeinwohl betont.
3 Kritik am Utilitarismus: Kapitel drei präsentiert umfassende Kritik am Utilitarismus, basierend auf Günter Ellscheids Werk „Über das Gleichheitsprinzip des klassischen Utilitarismus“. Die Kritikpunkte konzentrieren sich auf die Problematik der Menschenrechte, der Verteilungsgerechtigkeit und der Rolle des Individuums im utilitaristischen Rahmen. Besonders hervorgehoben wird der Mangel an Minderheitenschutz und der Vorwurf eines utilitaristischen Mangels an Menschlichkeit, da er die Nutzenabwägung als alleinige Basis moralischer Entscheidungen postuliert.
4 Der humane Utilitarismus: Dieses Kapitel beschreibt den humanen Utilitarismus als einen Versuch, den Utilitarismus zu verteidigen und zu erweitern. Basierend auf Bernward Gesangs „Eine Verteidigung des Utilitarismus“ werden die Instrumente des humanen Utilitarismus vorgestellt. Das Ziel ist es, eine Brücke zwischen moralischen Institutionen und dem Utilitarismus zu schlagen und die These zu stützen, dass das Nutzenprinzip – mit notwendigen Erweiterungen – in der Lage ist, Gerechtigkeit zu gewährleisten. Der humane Utilitarismus versucht, die Problematik des klassischen Utilitarismus durch die Integration von ethischen Prinzipien zu lösen.
Schlüsselwörter
Utilitarismus, Nutzenprinzip, Gerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Menschenrechte, humaner Utilitarismus, Nutzenmaximierung, moralische Institutionen, kollektives Wohl, Minderheitenschutz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Der Status der Gerechtigkeit im Utilitarismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle der Gerechtigkeit im utilitaristischen Nutzenprinzip. Sie beleuchtet den Konflikt zwischen dem Nutzenprinzip und dem Anspruch auf Gerechtigkeit und untersucht sowohl Kritikpunkte als auch Verteidigungsstrategien des Utilitarismus. Das Hauptziel ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie moralische Institutionen, insbesondere Gerechtigkeit, in das Nutzenprinzip integriert werden können.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Status der Gerechtigkeit im Utilitarismus, die Kritik am Utilitarismus bezüglich Menschenrechten und Verteilungsgerechtigkeit, den humanen Utilitarismus als Lösungsansatz, die Vereinbarkeit von Gerechtigkeit und Nutzenmaximierung sowie den Einbezug moralischer Institutionen in das Nutzenprinzip.
Welche Autoren werden zitiert?
Die Arbeit stützt sich auf die Werke von Otfried Höffe ("Einführung in die utilitaristische Ethik"), Günter Ellscheid ("Über das Gleichheitsprinzip des klassischen Utilitarismus") und Bernward Gesang ("Eine Verteidigung des Utilitarismus").
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zum Status der Gerechtigkeit im Nutzenprinzip und zur Kritik am Utilitarismus, ein Kapitel zum humanen Utilitarismus und abschließende Kapitel mit Zusammenfassung und Schlussfolgerungen. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Kritikpunkte am Utilitarismus werden angesprochen?
Die Kritikpunkte konzentrieren sich auf die Problematik der Menschenrechte, der Verteilungsgerechtigkeit und der Rolle des Individuums. Besonders hervorgehoben wird der Mangel an Minderheitenschutz und der Vorwurf eines utilitaristischen Mangels an Menschlichkeit aufgrund der alleinigen Fokussierung auf die Nutzenabwägung.
Was ist der humane Utilitarismus?
Der humane Utilitarismus wird als Versuch dargestellt, den klassischen Utilitarismus zu verteidigen und zu erweitern, indem ethische Prinzipien integriert werden. Ziel ist es, eine Brücke zwischen moralischen Institutionen und dem Utilitarismus zu schlagen und die These zu stützen, dass das Nutzenprinzip – mit notwendigen Erweiterungen – Gerechtigkeit gewährleisten kann.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Utilitarismus, Nutzenprinzip, Gerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Menschenrechte, humaner Utilitarismus, Nutzenmaximierung, moralische Institutionen, kollektives Wohl, Minderheitenschutz.
Welche zentralen Fragen werden untersucht?
Zentrale Fragen sind: Wie verhält sich Gerechtigkeit zum Nutzenprinzip? Wie lassen sich Konflikte zwischen Gerechtigkeit und Nutzenmaximierung lösen? Kann der Utilitarismus so erweitert werden, dass er Gerechtigkeit berücksichtigt? Wie können moralische Institutionen in das utilitaristische Denken integriert werden?
- Arbeit zitieren
- Anna Fiege (Autor:in), 2005, Die Rolle der Gerechtigkeit im utilitaristischen Nutzenprinzip, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/88549