Die folgende Arbeit setzt sich mit dem Konzept der Rhythmisierung des Lernens in Ganztagsgrundschulen auseinander. Das erste Kapitel soll in die Thematik der Ganztagsschule einführen. Eine dazu angefertigte Definition der Begriffe Rhythmus und Rhythmisierung soll den Einstieg in die vorliegende Thematik erleichtern.
Im zweiten Kapitel sollen grundlegend die Begriffe „Innere und Äußere Rhythmisierung“ und „gebundene und ungebundene Freizeit“ geklärt werden. Darüber hinaus befasst sich dieses Kapitel allgemein mit der Rhythmisierung an Ganztagsgrundschulen und den Problemen, welche bei der Realisierung auftreten können.
Als anschauliches Beispiel wird im dritten Kapitel auf die Rhythmisierung am Beispiel der Rastpfuhler-Ganztagsgrundschule eingegangen werden. Hierbei wird die Schule vorgestellt und deren Rhythmisierungsanwendungen aufgezeigt. Abgeschlossen wird diese Arbeit durch eine kurze Zusammenfassung und einen Ausblick auf die möglichen Veränderungen.
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
KAPITEL 1 – EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK DER RHYTHMISIERUNG
1.1 KLÄRUNG DES BEGRIFFS RHYTHMUS/RHYTHMISIERUNG
1.2 GESCHICHTE DER RHYTHMISIERUNG
KAPITEL 2 – RHYTHMISIERUNG IN DER PRAXIS
2.1 INNERE UND ÄUßERE RHYTHMISIERUNG
2.2 RHYTHMISIERUNG IN DER GANZTAGSSCHULE
2.3 GEBUNDENE FREIZEIT
2.4 UNGEBUNDENE FREIZEIT
2.5 PROBLEME BEI DER RHYTHMIESIERUNG
KAPITEL 3 - BEISPIEL FÜR RHYTHMISIERUNG AN GTGS
3.1 ALLGEMEINES
3.2 DER STUNDENPLAN
3.3 RHYTHMISIERUNG IN DER RASTPFUHLER GTGS
SCHLUSSBETRACHTUNG
LITERATURVERZEICHNIS
Sekundärliteratur:
Internetseiten:
EINLEITUNG
Die folgende Seminararbeit setzt sich mit dem Konzept der Rhythmisierung des Lernens in Ganztagsgrundschulen auseinander. Das erste Kapitel soll in die Thematik der Ganztagsschule einführen. Eine dazu angefertigte Definition der Begriffe Rhythmus und Rhythmisierung soll den Einstieg in die vorliegende Thematik erleichtern.
Im zweiten Kapitel sollen grundlegend die Begriffe „Innere und Äußere Rhythmisierung“ und „gebundene und ungebundene Freizeit“ geklärt werden. Darüber hinaus befasst sich dieses Kapitel allgemein mit der Rhythmisierung an Ganztagsgrundschulen und den Problemen, welche bei der Realisierung auftreten können.
Als anschauliches Beispiel wird im dritten Kapitel auf die Rhythmisierung am Beispiel der Rastpfuhler-Ganztagsgrundschule eingegangen werden. Hierbei wird die Schule vorgestellt und deren Rhythmisierungsanwendungen aufgezeigt. Abgeschlossen wird diese Seminararbeit durch eine kurze Zusammenfassung und einen Ausblick auf die möglichen Veränderungen.
„An diesem Ort war nur die lineare Zeit zugelassen, Leben und Unterricht an der Schule waren in völliger Übereinstimmung damit organisiert. Die […] Lehrer, die Schüler […] und der Alltag waren bewegliche Maschinen, ein Symbol der linearen Zeit. Wir standen am Rand, wir hatten die Grenze erreicht. Die Grenze dessen, wie weit man mit dem Instrument der Zeit die menschliche Natur drängen kann.“[1]
KAPITEL 1 – EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK DER RHYTHMISIERUNG
1.1 KLÄRUNG DES BEGRIFFS RHYTHMUS/RHYTHMISIERUNG
Um ein besseres Verständnis der Thematik zu ermöglichen, wird eine Kurzdefinition der Begriffe Rhythmus und Rhythmisierung gegeben.
Das Wort Rhythmus kommt aus dem griechischen „rhythmos“ und bedeutet in etwa „gleichmäßige gegliederte Bewegung“[2].
Man unterscheidet zwischen größeren Rhythmen wie z.B. die Folge der Jahreszeiten oder der Wechsel zwischen Tag und Nacht. Diese haben einen individuellen Einfluss auf die Biokurve des Menschen und seine damit verbundenen Leistungs-Hoch- und -Tiefpunkte. Kleinere Rhythmen begleiten das individuelle Tun eines jeden Menschen[3]. Man kann zwischen circadianen und circannualen Rhythmus unterscheiden, da beide Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit eines jeden haben. Mit circadianem Rhythmus meint man den inneren auf den 24-Stunden-Tag bezogenen Rhythmus. Mit circannualem Rhythmus meint man den Mondzyklus, welcher 28,5 Tage andauert[4]. Der Mensch weist eine Besonderheit im Gegensatz zu anderen Lebewesen auf. Er ist nicht zwingend an die Umweltrhythmen gebunden (Tag-/Nachtschicht). Jedoch können Störungen des Rhythmus’ zu Komplikationen mit der Gesundheit führen. Dies ist problematisch, da sich der Mensch der heutigen Zeit immer mehr von den natürlichen Zeitstrukturen zu lösen versucht[5].
“Nach Röthig lassen sich sämtliche Merkmale, die die Bedeutung des Rhythmus für die Erziehung beinhalten, vier Grund-Tatbeständen zuordnen:
1. Wiederholung
2. Gegliedertheit,
3. Betonung, Akzent,
4. Stetigkeit.”[6]
Durch die Rhythmisierung in der Schule soll vor allem der Handlungsspielraum sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer zu ihren Gunsten verändert werden und somit offeneren Unterricht ermöglichen. Dies geschieht nach Claussen durch:
- Überprüfung der Unterrichtsdauer
- Prüfung der Pausenanzahl und der Pausenlänge
- Überprüfung der meist geschlossenen Lehrpläne, welche kaum Handlungsspielraum zulassen[7].
1.2 GESCHICHTE DER RHYTHMISIERUNG
Die Diskussion über die Notwendigkeit einer Rhythmisierung des Schulalltags wird bereits seit den 1920er Jahren geführt. Somit wurde schon Anfang des 20. Jahrhunderts eine Rhythmisierung des Tagesablaufs der Ganztagschulen angestrebt. Die Debatte um die Rhythmisierung des Unterrichts verstärkte sich vor allem in den 50er Jahren. Daraufhin kam es abermals zu Debatten über die Belastung der Schüler durch die Schule. Im Zuge dieser Debatte wurden eine Vielzahl von Gutachten medizinischer und psychologischer Art erstellt, um diesen Umstand genauer zu untersuchen. Darüber hinaus erstellte man physiologische Gutachten zur Untersuchung der Leistungsfähigkeit. Diese zeigten vor allem, dass die Leistungsfähigkeit am Vormittag einen großen Gipfel mit einem anschließenden Leistungsabfall um die Mittagszeit und einem wiederum ansteigenden Gipfel nach der Mittagszeit erreicht. Befürworter der Ganztagsschulen verwiesen auf diese neuen Ergebnisse, um zu verdeutlichen, dass die Belastung durch die Ganztagsschule nicht größer sei als die durch die Halbtagsschule.
Speziell zu diesem Thema fand im Jahr 1973 eine Tagung der GGT (Gemeinnützige Gesellschaft Tagesheimschule) zusammen mit Medizinern statt. Dabei fand man heraus, dass die einst so klar erscheinenden Erkenntnisse zum Thema Leistungskurve von einer Reihe Faktoren abhängig waren, welche bis dato nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wurden[8].
[...]
[1] P. Hoeg: Der Plan von der Abschaffung des Dunkels, 1999 In: K. Burk/H. Deckert-Peaceman (Hrsg.): Auf dem Weg zur Ganztags-Grundschule. Frankfurt/M. 2006, S. 28.
[2] Vgl. K. Burk: Zeit und Rhythmus in der Ganztagsschule. In: K., Burk/H. Deckert-Peaceman (Hrsg.): Auf dem Weg zur Ganztags-Grundschule. Frankfurt/M. 2006, S. 32.
[3] Vgl. K. Burk/B. Ronte-Rasch/B. Thurn u.a.: Grundschule mit festen Öffnungszeiten. Weinheim, Basel 1998, S. 20-21.
[4] Vgl.: Der Brockhaus multimedia. Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim 2007.
[5] Vgl. K. Burk: Zeit und Rhythmus in der Ganztagsschule. In: K. Burk/H. Deckert-Peaceman (Hrsg.): Auf dem Weg zur Ganztags-Grundschule. Frankfurt/M. 2006, S. 33.
[6] A. Speck-Hamdan: Alles zu seiner Zeit-Rhythmus und Rhythmisierung in der Schule. In: H. Priebe/E. Röbe (Hrsg.) Blickpunkt Grundschule. Donauwörth 1992, S. 28.
[7] Vgl. C. Claussen: Rhythmisierung. In: D. Haarmann (Hrsg.): Wörterbuch neue Schule. Weinheim, Basel 1998, S. 146-147.
[8] Vgl. F. Kolbe/K. Rabenstein/S. Reh: Expertise: “Rhythmisierung” Hinweise für die Planung von Fortbildungsmodulen für Moderatoren. In: BLK- Verbundprojekt. “Lernen für den GanzTag”. Berlin/Mainz 2006, S. 5-6.