„Globalisierung“ ist längst zu einem häufig zitierten Schlagwort geworden. Kaum jemand ist in der Lage präzise zu formulieren, was dieser Begriff eigentlich genau umfasst, und doch ist er zur Leitkategorie verschiedener Wissenschaftsdisziplinen geworden und wird zur Erklärung unterschiedlichster Prozesse und Phänomene angeführt.
Auch die Geschichtswissenschaft und insbesondere die Geschichtsdidaktik beschäftigen sich zunehmend mit jenen Prozessen, die sich unter dem Begriff „Globalisierung“ summieren lassen. In der Geschichtsdidaktik stehen dabei die Auswirkungen auf Curricula und den Geschichtsunterricht im Vordergrund. Dabei ist man sich weitgehend einig, dass die Globalisierungsprozesse das historische Lernen vor neue Herausforderungen stellen, auch wenn das Thema „Weltgeschichte“ in der geschichtsdidaktischen Diskussion keineswegs neu ist. In aktuellen Ansätzen wird dieses Thema jedoch unter völlig neuen Gesichtspunkten behandelt.
Eine geschichtsdidaktische Schlussfolgerung für das historische Lernen in Deutschland ist das Anstreben eines „global orientierten Geschichtsunterrichts“, der das nationalhistorische Basis-Narrativ in einen neuen, globaleren Zusammenhang stellt und dessen Zielkategorie ein „global orientiertes Geschichtsbewusstsein“ ist(vgl. HOMBACH, 2004, S.1-2).
Meine Hausarbeit befasst sich insbesondere mit der Fragestellung, was man unter einem solchen, global orientierten Geschichtsunterricht verstehen könnte und wie ein entsprechend ausgerichtetes Geschichtsbewusstsein zu definieren ist. Im Mittelpunkt der Betrachtung soll stehen, welche Umsetzungsmöglichkeiten es diesbezüglich derzeit in Deutschland gibt. Diese Möglichkeiten sollen dann anhand des Beispiels der USA exemplarisch konkretisiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ,,GLOBALISIERUNG\" ALS IMPULS FÜR GESCHICHTSWISSENSCHAFT UND GESCHICHTSDIDAKTIK
- Wie gelangt die Globalisierung in den Geschichtsunterricht?
- Deutschland auf der Suche nach einer neuen Meistererzählung?
- Skizze der geschichtswissenschaftlichen Diskussion
- Mögliche Strategien der Einführung von Ergebnissen in den Geschichtsunterricht
- Hemmnisse für Weltgeschichtsschreibung
- Elementarisierung der Weltgeschichte
- UNTERTEILUNG UND PERIODISIERUNG DER GESCHICHTE
- Der Welthistorische Primat der Zivilisation: Bekannte Vergangenheit des Menschen
- Die Trias der drei großen Lebensformen der Menschheit: „Wildheit“ - „Barbarei“ · „Zivilisation“
- Die imperialen Macht- und Zivilisationszentren und Ihre Peripherien
- Periodisierung der schriftlich dokumentierten Weltgeschichte
- PERSPEKTIVEN EINES GLOBAL ORIENTIERTEN GESCHICHTSUNTERRICHTS
- Geschichtsdidaktische Überlegungen
- Neue Arbeitsbereiche der deutschen Geschichtsdidaktik
- Beispiele für global orientierte Weltgeschichte-Curricula
- Umsetzungsmöglichkeiten in Deutschland
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Konzeption eines global orientierten Geschichtsunterrichts und der Definition eines entsprechenden Geschichtsbewusstseins. Dabei werden die Umsetzungsmöglichkeiten in Deutschland untersucht und anhand des Beispiels der USA konkretisiert.
- Die Reaktion der Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik auf die Globalisierungsprozesse.
- Die Relevanz einer globalen Perspektive im Geschichtsunterricht.
- Die Entwicklung eines "global orientierten Geschichtsbewusstseins".
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Implementierung eines global orientierten Geschichtsunterrichts.
- Das Spannungsverhältnis zwischen nationaler und globaler Geschichtsperspektive.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Globalisierung für die Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik, wobei der Fokus auf den Einfluss auf Curricula und den Geschichtsunterricht liegt. Kapitel zwei diskutiert die geschichtswissenschaftliche und geschichtsdidaktische Debatte im Kontext der Globalisierungsprozesse, insbesondere die Notwendigkeit einer neuen "Meistererzählung", die die nationalen Perspektiven in einen globalen Zusammenhang stellt. Kapitel drei behandelt die geschichtstheoretischen Grundlagen für eine global orientierte Perspektive, basierend auf den Werken von W.H. McNeill und Immanuel Geiss. Kapitel vier beschäftigt sich mit der Konzeption eines global orientierten Geschichtsunterrichts, wobei konkrete Forderungen an den Geschichtsunterricht formuliert werden. Das Fazit resümiert die Ergebnisse der Arbeit und bezieht diese auf die Situation des deutschsprachigen Raumes.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die Globalisierung, Geschichtsdidaktik, Weltgeschichte, Geschichtsbewusstsein, Meistererzählung, nationalhistorische Perspektive, global orientierte Perspektive, und die Bedeutung von interdisziplinären Ansätzen für den Geschichtsunterricht. Weiterhin spielen die Werke von W.H. McNeill und Immanuel Geiss sowie die Entwicklung eines "global orientierten Geschichtsbewusstseins" eine wichtige Rolle.
- Quote paper
- Elena Hahn (Author), 2006, Curriculum Weltgeschichte - interdisziplinäre Zugänge zu einem global orientierten Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/62071