Einleitung
,,Die wenigsten Dresdner haben eine Tageszeitung abonniert - und sind dank der Anzeigenblätter trotzdem bestens informiert"1.
Es mag ein wenig übertrieben klingen, doch zeigt es im Großen und Ganzen die Entwicklung der Gratisblätter: Diese erfreuen sich zunehmender Beliebtheit auf dem Werbemarkt und bei den Lesern. Den Zeitungsherstellern ist diese Popularität ein Dorn im Auge. Von ihnen und von Seiten ihrer Interessensvertreter wird deshalb versucht, die kostenlosen Konkurrenten niederzumachen und zu verdrängen.
Jahrzehntelang hatten die Anzeigenblätter mit ihrem schlechten Ruf zu kämpfen. Nicht mal stinkender Fisch, der etwas auf sich halte, wolle freiwillig in diesem Papier eingewickelt werden2. Die Zeiten ändern sich - zum Vorteil der Anzeigenblätter, Leser und Werbetreibenden, zum Nachteil allerdings der Tageszeitungsverlage.
In der folgenden Hausarbeit wird vor allem auf die ,,Entwicklung der Anzeigenblätter in Zahlen, Besitzverhältnisse und Interessenorganisationen" eingegangen werden. Dadurch wird ersichtlich, welches Potential in den ,,stillen Wassern" bereits steckte und auch noch vorhanden ist: Steigende Auflagenzahlen zeigen den Trend zur erhöhten Nachfrage der Leser nach kostenlosen Informationen, der Zuwachs an Werbeeinnahmen verdeutlicht den Mehrwert für den Handel.
Die Besitzverhältnisse veranschaulichen die Gegenmaßnahmen der Verleger, um dem Verlust von Anzeigenkunden entgegenzuwirken. Gleichzeitig bedeutet dies, ein Spagat zwischen Anzeigenblatt und Tageszeitung zu vollführen.
Die Interessenorganisationen schließlich haben die Funktion, weiter zum Erfolg der Anzeigenblätter beizutragen. Dagegen steht wiederum der Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV), auf den auch kurz eingegangen werden soll.
Zum Schluss möchte ich neue Formen des klassischen Anzeigenblatts vorstellen. Fehlen darf dabei nicht der Schnellschuss der Anzeigenblattverlage und des BVDA - das Anzeigenportal anonza.de. Verschossenes Pulver oder Frontalangriff?
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1 Dresdens Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner in seinem Grußwort anlässlich der Jahrestagung des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) am 12. und 13. Oktober 2000. [Aktuelle Informationen des BVDA vom 20.10.00: ,,Anzeigenblätter setzen auf Innovation" (http://www.bvda.de/zeigeNachricht.asp?intID=25)].
Inhaltsverzeichnis/Gliederung
- Einleitung
- Die Rolle der Anzeigenblätter
- Die Entwicklung vom Intelligenzblatt über den Generalanzeiger bis hin zum heutigen Anzeigenblatt
- Anzeigenblätter in Zahlen
- Entwicklung von Auflage und Titel
- Auflagengrößenklassen
- Auflagen- und Titelzahl nach Erscheinungstagen
- Media-Analyse
- Leserkreis
- Regionale Aufteilung
- Werbewirtschaft
- Nettowerbeeinnahmen
- Werbemarkt
- Redaktioneller Teil - Anzeigen
- Anzeigenblatt als Arbeitsmarkt
- Besitzverhältnisse
- Zeitungsverlage
- Rechtsstreitigkeiten zur Begriffsdefinition
- Kartellbildungen
- Interessenorganisationen
- Anzeigenblätter
- Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA)
- Arbeitsgemeinschaft Anzeigenblätter der Zeitungen (AdZ)
- Auflagenkontrolle der Anzeigenblätter (ADA)
- Zeitungen
- Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
- (Werbe-)Wirtschaft
- Zentralausschuss der Werbewirtschaft (ZAW)
- Ausblick
- Neue Konkurrenz für Anzeigenblätter
- Alternativen zum klassischen Anzeigenblatt
- Anzeigenblatt im Internet
- Redaktionelle Begebenheiten
- Entwicklung der Anzeigenblätter in Zahlen
- Besitzverhältnisse im Anzeigenmarkt
- Interessenorganisationen und deren Einfluss auf die Entwicklung der Anzeigenblätter
- Herausforderungen und Chancen für Tageszeitungen im Kontext der steigenden Popularität von Anzeigenblättern
- Das Potential des Anzeigenblatts als Werbeplattform
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der Anzeigenblätter in Deutschland, insbesondere mit der Entwicklung der Auflagenzahlen, der Besitzverhältnisse und der Interessenorganisationen. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die die Gratisblätter für Tageszeitungen und den Werbemarkt darstellen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die steigende Popularität der Anzeigenblätter und deren Bedeutung für den Werbemarkt. Sie führt die wichtigsten Themen der Hausarbeit ein.
Der Abschnitt „Die Rolle der Anzeigenblätter“ erläutert die Definition und die Entwicklung des Anzeigenblatts von den ersten Intelligenzblättern bis hin zu den heutigen Gratiszeitungen.
Der Abschnitt „Anzeigenblätter in Zahlen“ untersucht die Entwicklung der Auflagenzahlen, der Titelzahl und der Leserstruktur im Laufe der Zeit.
Der Abschnitt „Besitzverhältnisse“ befasst sich mit den Verlagen und den Unternehmen, die Anzeigenblätter herausgeben.
Der Abschnitt „Interessenorganisationen“ präsentiert die wichtigsten Verbände und Organisationen, die sich für die Interessen der Anzeigenblätter einsetzen.
Der Ausblick beleuchtet neue Formen des klassischen Anzeigenblatts und die Herausforderungen, denen die Branche in Zukunft gegenüberstehen könnte.
Schlüsselwörter
Anzeigenblätter, Gratiszeitungen, Entwicklung, Auflage, Besitzverhältnisse, Interessenorganisationen, Tageszeitungen, Werbemarkt, Medienlandschaft, Konkurrenz, Online-Medien, Digitalisierung.
- Arbeit zitieren
- Florian Schaffelhofer (Autor:in), 2001, Entwicklung der Anzeigenblätter in Zahlen, Besitzverhältnisse und Interessenorganisationen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/6077