Nach Bourdieus Theorie des sozialen Raums besitzt jeder Mensch eine individuel- le Position im sozialen Raum. Anhand von Determinanten wie Beruf, Einkommen, Bildungsstand oder Geschlecht, Alter und Nationalität festigt sich diese Position Dabei ist es jedoch auch möglich, dass Personen durch Veränderung dieser Merkmale ihre Position im sozialen Raum ändern, was allerdings meist ein sehr langfristiger und schwieriger Prozess ist. Im Beispiel der Kommunikationswissenschaftsstudentinnen (Männer werden an dieser Stelle ver- nachlässigt, da sie aufgrund ihrer geringen Anzahl für dieses Beispiel nicht rele- vant sind) würde dies bedeuten, dass jede der beginnenden Studierenden von Anfang an unterschiedliche Grundvoraussetzungen mitbringt. Alter, Bildungsstand, Nationalität und Beruf sind bei dem Großteil der Studentinnen zwar gleich oder zumindest sehr ähnlich, jedoch hat sich bei jeder Person im Laufe der Sozialisati- on durch das Elternhaus ein anderer Habitus herausgebildet.
Inhaltsverzeichnis
- Über die Präsenz des Vergleiches im Studium
- Bourdieus Theorie des sozialen Raums
- Habitus und soziale Position
- Das Zusammenspiel von Habitus und Kapital
- Bourdieus Klassentheorie
- Der Einfluss des körperlichen Kapitals
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht, wie der Vergleich im Studium der Kommunikationswissenschaft eine zentrale Rolle spielt. Er nutzt Bourdieus Theorien des sozialen Raums, des Habitus und des Kapitals, um die Dynamik des Vergleichsprozesses zu erklären und zu analysieren, wie die soziale Positionierung im Studium beeinflusst wird.
- Der Vergleich als Instrument der sozialen Positionsbestimmung im Studienkontext
- Die Rolle von Habitus und Kapital bei der Definition von Zugehörigkeit und Status im Studienfeld
- Die Bedeutung von ökonomischem, kulturellem und sozialem Kapital im Studium
- Die Auswirkungen von Bourdieus Klassentheorie auf die Studienerfahrung und das soziale Miteinander
- Die besondere Relevanz des körperlichen Kapitals in der Kommunikationswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Über die Präsenz des Vergleiches im Studium: Dieses Kapitel führt mit einem persönlichen Erlebnis den Vergleichsprozess im Studium ein und betont dessen Präsenz bei der Bildung neuer sozialer Gruppen. Es legt den Grundstein für die Anwendung von Bourdieus Theorien.
- Bourdieus Theorie des sozialen Raums: Hier wird Bourdieus Theorie des sozialen Raums vorgestellt und erklärt, wie die Position einer Person in diesem Raum durch verschiedene Faktoren wie Beruf, Einkommen und Bildung bestimmt wird. Das Beispiel der Kommunikationswissenschaftsstudentinnen zeigt, wie unterschiedliche Sozialisationen zu verschiedenen Positionen im sozialen Raum führen können.
- Habitus und soziale Position: Dieses Kapitel beleuchtet Bourdieus Theorie des Habitus als einen latenten Leitfaden für das soziale Verhalten. Es wird dargestellt, wie der Habitus die soziale Position einer Person widerspiegelt und durch den externalisierten Habitus sichtbar wird. Das Beispiel des Studienbeginns zeigt, wie Gleichgesinnte durch ähnliche Habitusformen zusammenfinden.
- Das Zusammenspiel von Habitus und Kapital: Bourdieus Kapitaltheorie wird hier erläutert und die drei Kapitalformen (kulturelles, soziales und ökonomisches Kapital) werden definiert. Es wird gezeigt, wie diese Kapitalformen die Position im sozialen Raum beeinflussen und wie sie sich gegenseitig beeinflussen.
- Bourdieus Klassentheorie: Dieses Kapitel befasst sich mit Bourdieus Klassentheorie und der Aufteilung der Gesellschaft in eine herrschende, eine mittlere und eine beherrschte Klasse. Es wird gezeigt, wie die niedrigeren Klassen durch Nachahmung des Habitus der höheren Klassen versuchen, in eine höhere Position im sozialen Raum aufzusteigen. Der Vergleich mit der Kommunikationswissenschaft zeigt, wie die herrschende Klasse durch Abgrenzung ihren Status bewahrt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieses Essays sind der Vergleich, der soziale Raum, der Habitus, das Kapital (kulturelles, soziales, ökonomisches), die Klassentheorie, das körperliche Kapital und die Kommunikationswissenschaft. Der Essay beleuchtet die Interaktion dieser Begriffe im Studium und analysiert, wie sie die soziale Positionierung von Studenten beeinflussen.
- Arbeit zitieren
- B.A. Magdalena Pfitzmaier (Autor:in), 2017, Über die Präsenz des Vergleiches im Kommunikationswissenschaftsstudium, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/464114