Die mittelalterliche Hanse ist auch heute noch in vielfältiger Weise in der Öffentlichkeit präsent, zum Beispiel als identitätsstiftender Verweis auf die eigene Geschichte bei den Autokennzeichen der Hansestädte Bremen, Hamburg, Lübeck, Greifswald, Rostock, Stralsund und Wismar sowie als Markenname für Bier (Hansa-Pils), Wundverbände (Hansaplast) oder eine Fluggesellschaft (Lufthansa). Auch städtebaulich finden sich Überreste hansischer Geschichte in den Stadtbildern vieler nordeuropäischer Städte, wie zum Beispiel in Braunschweig, wo das am Altstadtmarkt gelegene Gewandhaus noch heute vom Reichtum der Tuchhändler der mittelalterlichen Stadt kündet.
Die Hanse ist also nicht nur Teil der Lebenswelt von Personen mit einem stark ausgeprägten Interesse für die mittelalterliche Geschichte Nordeuropas, sondern auch der Lebenswelt von Schüler*innen. Daher ist es naheliegend, dieses historische Phänomen auch im Geschichtsunterricht zu behandeln.
Dazu soll diese Hausarbeit einen Vorschlag unterbreiten. Im Mittelpunkt steht dabei die Korrektur des geläufigen Bildes der Hanse als Städtebund durch Quellenarbeit im Geschichtsunterricht basierend auf den Hansischen Urkundebüchern. Mit ihrer Hilfe soll die Geschichte der Hanse als eine Geschichte der Kaufleute dargestellt werden. Dabei steht die Stadt Braunschweig im Mittelpunkt, da der Autor dieser Hausarbeit im Rahmen seiner Bachelorarbeit bereits umfassende Untersuchungen zum mittelalterlichen Handel der Stadt angestellt hat. Die methodischen Überlegungen zur schulischen Quellenarbeit in dieser Hausarbeit basieren in ihren Grundzügen auf der Methodik der Bachelorarbeit.
Inhaltlich wird dazu zunächst auf die Quellenarbeit im Geschichtsunterricht an sich eingegangen, bevor in einem zweiten Schritt der Wandel des historischen Hansebildes von der Städtehanse zur Hanse der Kaufleute kurz skizziert wird. Dadurch soll die Möglichkeit zur Korrektur oder zumindest zur Ergänzung eines Geschichtsbildes im Geschichtsunterricht aufgezeigt werden, für deren Durchführung zuletzt die Arbeit mit dem Hansischen Urkundenbuch vorgeschlagen wird.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Quellenarbeit im Geschichtsunterricht.
- 2. Wandel in der Hansegeschichtsschreibung..
- a) Von der Städtehanse zur Hanse der Fernhändler.
- b) Braunschweig als Hansestadt.
- 3. Die Hansischen Urkundenbücher als Quelle im Unterricht..
- a) Die Hanse in Schulbüchern
- b) Überlegungen zur Quellenarbeit
- III. Ergebnisse ......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit zielt darauf ab, die gängige Darstellung der Hanse als Städtebund im Geschichtsunterricht durch die Verwendung von Quellen aus den Hansischen Urkundenbüchern zu korrigieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Rekonstruktion der Hanse als Geschichte der Kaufleute, wobei die Stadt Braunschweig im Fokus steht. Die Arbeit soll eine methodische Grundlage für die schulische Quellenarbeit bieten, die auf umfassenden Untersuchungen zum mittelalterlichen Handel der Stadt Braunschweig basiert.
- Quellenarbeit im Geschichtsunterricht
- Wandel des historischen Hanse-Bildes
- Die Hanse als Geschichte der Kaufleute
- Die Hansischen Urkundenbücher als Quelle im Unterricht
- Braunschweig als Fallbeispiel
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Hanse als ein historisches Phänomen ein, das sowohl in der Lebenswelt von Personen mit einem starken Interesse für die mittelalterliche Geschichte Nordeuropas als auch in der Lebenswelt von Schüler*innen präsent ist. Die Arbeit stellt die Notwendigkeit der Behandlung dieses historischen Phänomens im Geschichtsunterricht heraus und erläutert die Zielsetzung, das gebräuchliche Bild der Hanse als Städtebund durch Quellenarbeit mithilfe der Hansischen Urkundenbücher zu korrigieren.
II. Hauptteil
1. Quellenarbeit im Geschichtsunterricht
Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung von Quellen im Geschichtsunterricht und definiert die verschiedenen Arten von Quellen, insbesondere schriftliche Quellen, als Objektivationen und Materialisierungen vergangener menschlicher Handlungen. Der Abschnitt betont die Rolle von Quellen in der historischen Erkenntnisgewinnung, die sowohl zur Rekonstruktion als auch zur Dekonstruktion von Geschichtswissen beitragen können.
2. Wandel in der Hansegeschichtsschreibung
Dieser Abschnitt betrachtet die Entwicklung des historischen Bildes der Hanse, vom Städtebund hin zur Hanse der Fernhändler. Es wird die Rolle von Braunschweig als Hansestadt im Kontext dieser Entwicklung beleuchtet.
3. Die Hansischen Urkundenbücher als Quelle im Unterricht
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Hansischen Urkundenbüchern als Quelle im Geschichtsunterricht. Es werden die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Arbeit mit diesem Quellenmaterial im Unterricht erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Hanse, Quellenarbeit, Geschichtsunterricht, Hansische Urkundenbücher, Braunschweig, mittelalterlicher Handel, Kaufleute, Städtebund, Fernhändler, Geschichte, Geschichtsdidaktik, Methoden, Rekonstruktion, Dekonstruktion, Quelleninterpretation, historische Darstellung.
- Quote paper
- Sven-Friedrich Pape (Author), 2017, Braunschweiger Kaufleute in den Hansischen Urkundenbüchern, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/458115