Einführung
Dem sozialen Lernen kommt in unserer heutigen Zeit eine große Bedeutung zu, denn Veränderungen in der Entwicklung der Kinder haben häufig zu ernstzunehmenden Problemen, die sich im täglichen Miteinander der Kinder ergeben, geführt. Besonders deutlich werden diese natürlich in der Schule, da die Schüler hier mit Gleichaltrigen und Erwachsenen zusammen lernen, arbeiten und leben.
Petillon führt in seinem Buch „Soziales Lernen in der Grundschule“(1) eben solche Veränderungen der Kindheit auf, die sich auf die Sozialentwicklung der Kinder meist negativ auswirken:
• Kinder müssen sich weniger ernsthaft auf Verantwortung fordernde und existentiell bedeutsame Lebenssituationen einlassen
• Wandel der Aneignungsweisen der Kinder – weniger selbsttätig, sondern mehr „konsumierend und mediatisiert“ (2)
• Gesellschaftliche Isolierung der Familie → Verengung des sozialen Erfahrungsraumes
• Rollenübernahme und Verhaltenstraining in der Familie bereiten nur sehr begrenzt auf Rollen außerhalb der Familien vor
• Viele Einzelkinder → daher keine Unterstützung und Hilfe von anderen Kindern in der Familie
• Eltern setzen weniger Grenzen und passen sich dem Kind eher an → weniger Übung im Umgang mit Konflikten, Widerstand und Frustration
• Spielräume sind oft vorstrukturiert → wenig Möglichkeiten für eigene Kreativität
• Verinselung des Lebensraumes → keine unmittelbare, unorganisierte, selbsttätige Raumaneignung möglich, sondern Raumaneignung von Erwachsenen organisiert und kontrolliert → keine selbstständigen sozialen Erfahrungen
• „Fernsehkindheit“ → weniger soziale Kontakte und Realitätsverluste
[...]
_____
1 Petillon, H.: Soziales Lernen in der Grundschule. Anspruch und Wirklichkeit, Frankfurt am Main, 1993
2 Begriffe von Büchner (1985); aus: Petillon, S.5
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Wie geschieht soziales Lernen
- Ziele des sozialen Lernens
- Interaktionsspiele als eine Möglichkeit, soziales Lernen zu fördern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Herausforderungen des sozialen Lernens in der Grundschule, die durch Veränderungen im Alltag von Kindern entstehen. Dabei wird besonders auf die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Sozialentwicklung der Kinder eingegangen und die Notwendigkeit von gezielten pädagogischen Maßnahmen hervorgehoben.
- Veränderungen im Sozialverhalten von Kindern
- Bedeutung des sozialen Lernens in der Grundschule
- Zentrale Orte des sozialen Lernens
- Fähigkeiten und Kompetenzen für soziales Lernen
- Ziele des sozialen Lernens in der Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Das Kapitel beleuchtet die veränderte Sozialentwicklung von Kindern in unserer Zeit und die damit verbundenen Herausforderungen für das soziale Lernen. Es stellt die Bedeutung von sozialem Lernen in der Grundschule und den Bedarf an gezielten pädagogischen Maßnahmen heraus.
Wie geschieht soziales Lernen
Dieses Kapitel erklärt, dass soziales Lernen durch die Auseinandersetzung mit sozialen Ereignissen geschieht. Es betont die Rolle von Gruppen als zentrale Orte des sozialen Lernens und die Notwendigkeit pädagogischen Handelns, um die Sozialentwicklung von Kindern zu fördern. Des Weiteren werden verschiedene Sozialereignisse kategorisiert und die benötigten Kompetenzen und Handlungsorientierungen für die Auseinandersetzung mit diesen Ereignissen dargelegt.
Ziele des sozialen Lernens
Das Kapitel beschäftigt sich mit den konkreten Lernzielen im Bereich des sozialen Lernens. Es beschreibt wichtige Zieldimensionen, die sich gegenseitig bedingen und auf das übergeordnete Prinzip der Gegenseitigkeit (Geben und Nehmen) basieren.
Schlüsselwörter
Soziale Entwicklung, Grundschule, Pädagogisches Handeln, Sozialverhalten, Soziales Lernen, Sozialereignisse, Kompetenzen, Handlungsorientierung, Zieldimensionen, Gegenseitigkeit, Kontakt, Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Steffanie Rosenhahn (Autor:in), 2002, Soziales Lernen in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/3877