Mobbing ist an Schulen häufig verbreitet und an deutschen Schulen gibt es über 500.000 Kinder und Jugendliche, die unter dieser Gewaltform leiden. Mobbingopfer sind oftmals deprimiert und leiden stark. Betroffene Kinder und Jugendliche erdulden erniedrigende Blicke, empfinden Angst und Demütigung und erfahren Isolation auf vielen Ebenen. Aber wie können wir, als pädagogische Fachkräfte, gezielt gegen Mobbing vorgehen, Mobbing erkennen und Hilfe für betroffene Kinder im Grundschulbereich anbieten?
Die Hausarbeit wird im ersten Teil gezielt das Thema Mobbing in der Grundschule beleuchten: Welche Bedeutung hat die Grundschule für das Kind und seine Entwicklung, wie wird Mobbing überhaupt definiert und welche Arten von Mobbing lassen sich klassifizieren? Folgend werden im Teil zwei die Beteiligten des Mobbings kurz analysiert um deutlich zu machen, wer eine Rolle im Prozess spielt.
Im Mittelpunkt des dritten Teils steht die Fragestellung, wie Kommunikation bei Mobbing helfen kann und ganz zentral wird eine Präventionsstrategie vorgestellt. Darauf aufbauend wird sich der letzte Teil einem Fazit widmen, in welchem Vor- und Nachteile beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
1.Einleitung
2. Mobbing in der Grundschule
2.2 Definition Mobbing
2.3 Arten von Mobbing
2.3.1 Direkte Mobbing- Formen
2.3.2 Indirekte Mobbing- Formen
2.3.3 Cybermobbing
3.Wer ist am Mobbing beteiligt?
3.1 Merkmale des typischen Opfers von Mobbing
3.2 Merkmale des typischen Täters
3.3 Die Lehrkräfte
3.4 Die Eltern
4. En Präventionskonzept: Die Macht des Schweigens- die Kraft des Redens
5.Fazit
1.Einleitung
Mobbing ist an Schulen häufig verbreitet und an deutschen Schulen gibt es über 500.000 Kinder und Jugendliche, die unter dieser Gewaltform leiden.[1]
Mobbingopfer sind oftmals deprimiert und leiden stark. Betroffene Kinder und Jugendliche erdulden erniedrigende Blicke, empfinden Angst und Demütigung und erfahren Isolation auf vielen Ebenen. Aber wie können wir, als pädagogische Fachkräfte, gezielt gegen Mobbing vorgehen, Mobbing erkennen und Hilfe für betroffene Kinder im Grundschulbereich anbieten?
Systematisches Mobbing scheint in der Grundschule weniger verbreitet zu sein als in den Sekundarschulen. Dennoch tritt Mobbing als ein Phänomen in allen Schulformen und Schulstufen auf und kann bereits im Kindergarten anfangen und sich in der Grundschule fortsetzen. Laut Umfragen werden in der Grundschule Opferzahlen von bis zu 15% genannt. „Besonders hohe Zahlen werden auch für das erste [..] Schuljahr genannt, Phasen, in denen sich Klassen neu finden.“[2]
Einzelne Kinder machen bereits in der Grundschule sowohl als Täter, als auch als Opfer erste Erfahrungen, die sich unter bestimmten Umständen auch in den weiterführenden Schulen fortsetzen. Folge davon können traumatische Erfahrungen der Opfer sein und die dissoziale Entwicklung der Täter sein, die sich in den offener strukturierten Sekundarstufen immer weiter vertiefen.[3]
Jedoch wissen oft Mobber und Opfer nicht, wie verhängnisvoll Mobbing ist. Täter verstehen nicht immer, wie schädigend und auch verboten ihr Handeln ist. Opfer dagegen müssen erfahren, dass sie ein Recht auf Unterstützung und Hilfe haben, und dass ihnen Erwachsene dabei helfen können, dies einzufordern.[4]
Aus diesem Grund kommt der Grundschule eine wesentliche präventive Aufgabe zu, „indem potientielle Täter und Opfer lernen, dass es Hoffnung und konkrete Auswege und Lösungen bei Mobbing gibt.“[5]
Denn Mobbing sorgt nicht nur für eine unterschwellige Atmosphäre der Angst und des Misstrauens, sondern sie beeinträchtig zusätzlich das Lernvermögen und die Entwicklung des Kindes, und beinträchtig somit die Hauptziele, die Schule besitzt.[6] An dieser Stelle ist es sinnvoll darauf hinzuweisen, dass sich die Erscheinungsformen von Mobbing im Laufe der kindlichen Entwicklung verändern. Während körperliche Formen im Kindergarten noch häufig vorkommen, nehmen sie in der Schule deutlich ab. In der Schule hingegen dominieren verbale und subtilere Formen des Mobbings. Oft geschieht Mobbing heimlich und verdeckt und wird so manipuliert, dass Erwachsene, Lehrer und Pädagogen kaum mehr durchschauen können, was eigentlich geschieht. Auch die Tatsache, dass Mobbing nicht mit dramatischen Handlungen anfängt, sondern als Muster zu verstehen ist, macht es umso schwerer, Mobbing zu erkennen. Eine genaue Beobachtung und der Wille, gezielt hinzuschauen, spielen für die Früherkennung eine enorme Rolle. Ein zentraler Grundstein der präventiven Arbeit ist es also, das Muster von Mobbing rechtzeitig zu erkennen.[7]
Die Hausarbeit wird im ersten Teil gezielt das Thema Mobbing in der Grundschule beleuchten: Welche Bedeutung hat die Grundschule für das Kind und seine Entwicklung, wie wird Mobbing überhaupt definiert und welche Arten von Mobbing lassen sich klassifizieren?
Folgend werden im Teil zwei die Beteiligten des Mobbings kurz analysiert um deutlich zu machen, wer eine Rolle im Prozess spielt.
Im Mittelpunkt des dritten Teils steht die Fragestellung, wie Kommunikation bei Mobbing helfen kann und ganz zentral wird eine Präventionsstrategie vorgestellt.
Darauf aufbauend wird sich der letzte Teil einem Fazit widmen, in welchem Vor- und Nachteile beleuchtet werden.
2. Mobbing in der Grundschule
2.1 Grundschule und ihre Bedeutung für Kinder
„Die Diskussion um Mobbing stellt eigentlich Selbstverständlichkeiten in den Mittelpunkt, nämlich das Schule ein sicherer Ort für alle Kinder sein soll.“[8]
Schule soll ein sicherer Ort für Kinder sein. Dazu verpflichten Gesetze und Rechtsgrundlagen wie die Kinderschutzkonvention. Jedoch erleben manche Kinder Ausgrenzung, Erniedrigung, Angst und Hoffnungslosigkeit in Schulen, sodass psychisches oder auch physisches Leiden Folgen von Mobbing sind, die sogar krank machen können. Also stellt Mobbing bereits in der Grundschule ein präsentes Thema dar.[9]
Grade die Grundschule kann als ein Nährboden für Mobbingprozesse fungieren. Denn anders als im Freizeitbereich können die Opfer den Angriffen nicht räumlich ausweichen, da sie täglich in der Klassengemeinschaft anwesend sind.[10] Zudem verbinden Kinder den Eintritt in die Grundschule mit unkonkreten Vorstellungen. Während der Kindergartenzeit sind es oftmals die Eltern, die Kontakte zu anderen Kindern knüpfen, welche dann als Spielpartner angesehen werden. Zu den von den Eltern und Erwachsenen initiierten Kontakten kommen in der Grundschule Kontakte und Beziehungen zu Gleichaltrigen dazu, die die Kinder nun selbst aufnehmen.[11] Die Grundschule wird als wichtigste Kontaktbörse außerhalb der Familie beschrieben. Aufgrund dieser Tatsache, wird der Leidensdruck für Grundschüler immer höher, da sie sich in einer prägenden Phase befinden, in der es für die Kinder eine enorme Bedeutung hat, positive Kontakte zu knüpfen.[12]
Die Grundschule ist des Weiteren eine Sozialisationsinstanz, die Normen und Werte an Kinder vermittelt. Schule wird also grade dann zu einer wichtigen Instanz, wenn es um das soziale Zusammenleben und das Erziehen geht. „ Die Schule ist auch der Ort, an dem junge Menschen für Jahre zwangsweise aufeinander treffen [..][13] und verfolgt als ein Ziel, eine frühe und intensive Beeinflussung und den Aufbau positiver Bindungen und Interessen.
Ist die Schulzeit jedoch durch Mobbingerfahrungen geprägt, ist es von umso größerer Bedeutung, Verhaltensauffälligkeiten, Gewalt, Aggressivität und Mobbing an Grundschulen zu erkennen und darauf zu reagieren.[14]
Denn Kinder im Grundschulalter machen sich bereits schon viele Gedanken über Freundschaft, Gewalt, Gerechtigkeit und ihren sozialen Status in der Gruppe.
Auch die Tatsache, dass Aggressivität und Gewalt schon im jungen Alter mit wachsender Besorgnis wahrgenommen wird, führt dazu, dass bereits im Grundschulalter gezielt auf Mobbing aufmerksam gemacht werden muss.
Zuletzt müssen auch die Eltern berücksichtigt werden, die oftmals nicht von Gewalt in der Grundschule sprechen wollen, da sie Gewalt mit Berechnung und Bosheit assoziieren und diese Begriffe passen nicht ins Bild der kindlichen Unschuld. An dieser Stelle müssen Eltern für das Thema Mobbing sensibilisiert werden, welches im Verlauf der Hausarbeit auch noch einmal deutlich wird.[15]
2.2 Definition Mobbing
„Mobbing hat sehr viele Gesichter- so viele, dass es verwirrend werden kann.“[16] Sind böse Blicke und Hänseleien Mobbing ? Reicht ein Gerücht, um von Mobbing sprechen zu können? Mobbing ist ein gezielter, langandauernder und vorsätzlicher Angriff, meist auf ein einzelnes Kind, welches bewusst ausgesucht und dann schikaniert, gedemütigt und geschädigt werden soll.[17] Mobbing sind keine Gemeinheiten oder „normale“ Konflikte zwischen gleichstarken Gruppen oder Kindern, sondern es beschreibt eine besondere Form der Gewalt, die teilweise nicht sofort offensichtlich ist.
Aufgrund dieser Aspekte wird Mobbing unter psychischer Gewalt gefasst, da sie schädigt und zielgerichtet ist, sowie eine Schädigungsabsicht beinhaltet. Speziell bei der Gewaltform des Mobbings geht es den Tätern oftmals darum, wiederholt erfolgende feindselige Handlungen gegenüber den Opfer auszuüben, um das soziale Ansehen des Betroffenen zu verschlechtern.[18]
2.3 Arten von Mobbing
2.3.1 Direkte Mobbing- Formen
Unter direktem Mobbing versteht man Handlungen, bei welchen bei welchen es eine Konfrontation zwischen Angreifer und Mobbingopfer gibt. Das heißt, sie sind einander gegenübergestellt und der Angriff ist offensichtlich
Als erstes lassen sich körperliche Handlungen zu den direkten Mobbing- Formen zählen. Hierzu gehören Handlungen, die zu körperlichen Verletzungen oder Schmerz führen, wie z.B. das Kneifen, welches grade bei Kindern und Grundschülern häufig vorkommt. Des Weiteren gehören aber auch unerwünschte körperliche Berührungen des Opfers zu körperlichen Angriffen, wenn das Opfer beispielsweise festgehalten oder festgebunden wird.
Als zweites folgen verbale aggressive Handlungen. Hierbei geht es um offensichtliche verbale Angriffe, wie z.B. das Auslachen, Beschimpfen, Anschreien oder Bloßstellen. An dieser Stelle ist anzumerken, dass Mobbing am häufigsten in Form von verbalen Angriffen vorkommt.[19]
Als letzteres lassen sich Drohung, Erpressung und der Diebstahl und die Zerstörung von Gegenständen unter dem direkten Mobbing aufzählen.
[...]
[1] Vgl. Werner, 2015, S.11
[2] Braun, 2013, S.22
[3] Vgl. Braun, 2013, S.22
[4] Vgl. Braun, 2013, S.31
[5] Braun, 2013, S.22
[6] Vgl. Drew, 2012, S.7
[7] Vgl. Alsaker, 2012, S.41
[8] Braun, 2013, S.21
[9] Vgl. Braun, 2013, S.21
[10] Vgl. Linzbach, 2014, S.11
[11] Vgl. Miller, 2015, S.44
[12] Vgl. Miller, 2015, S.44
[13] Bannenberg, 2006, S.10
[14] Vgl. Bannenberg, 2006, S.10
[15] Vgl. Alsaker, 2003, S.15
[16] Alsaker, 2012, S.13
[17] Vgl. Braun, 2013, S.21
[18] Vgl. Werner, 2015, S.22
[19] Vgl. Alsaker, 2012, S.27