Diese Arbeit in Form eines Essays beschäftigt sich mit der Stellungnahme der Autoren Adorno und Horkheimer zum Verhältnis von Mythos und Aufklärung. Dazu wird sich ausschließlich auf den Primärtext, die Vorrede sowie das erste Kapitel „Begriff der Aufklärung“ ihres Werks „Dialektik der Aufklärung“ bezogen. Der Primärtext soll zusammenfassend und kommentierend bearbeitet werden, zur weiteren Illustration werden teilweise eigene Gedanken und Beispiele hinzugezogen.
Das Werk „Dialektik der Aufklärung“ von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno ist als eine Ansammlung von Essays im Zuge des Zweiten Weltkriegs 1944 entstanden und als eine Art Reaktion der Autoren auf die historischen Ereignisse der Entstehungszeit zu verstehen. Sie stellen sich im Allgemeinen die Frage, wie durch Aufklärung entstandener Fortschritt der Menschheit in der Zivilisation durch das Aufkommen des Faschismus des „Dritten Reichs“ einen solchen Rückschritt tun konnte und wie Aufklärung damit verquickt sein könnte. Den Faschismus bezeichnen sie als eine „neue Art von Barbarei“ durch „die rastlose Selbstzerstörung der Aufklärung“, was sie als „Zusammenbruch der bürgerlichen Gesellschaft“ werten (Adorno/Horkheimer 1969: 1). Derselbe resultiere ihrer Meinung nach aus der Philosophie der Aufklärung, die vor allem auf dem Herrschaftsprinzip beruht, das heißt auf der Beherrschung der Natur durch den Menschen und des Menschen durch denselben. (Ebd.: 2-5) Die Autoren ersuchen die Ursachen dieser Entwicklung in der Aufklärung in sich selbst und sprechen von dem Übergang der Aufklärung in Mythisches, von dem sie sich eigentlich loszusagen versuchte.
Dabei wird auch teilweise Kritik an der kapitalistischen Produktionsweise geübt, durch welche in einer Art Kreislauf Überproduktion zu Krisen des kapitalistischen Wirtschaftssystems hervorgerufen werden und Wegfall der Bedeutung des Einzelnen im Wirtschaftskreislauf, auch im engen Zusammenhang mit der „technologischen Erziehung der Massen“ (Ebd.: 3-5).
Ziel des Texts sei jedoch nicht ausschließlich die bloße Kritik an der Aufklärung, sondern die Forderung nach Rückbesinnung auf die ursprünglichen Werte der Aufklärung, weg von „ihrer Verstrickung in blinde Herrschaft“ (Ebd.: 6).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Aufklärung als Mythos
- Schlussbetrachtung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Sichtweise von Adorno und Horkheimer auf die Aufklärung und deren Verwandlung in einen Mythos, basierend auf ihrer Schrift "Dialektik der Aufklärung".
- Die Transformation der Aufklärung in einen Mythos
- Die Kritik an der Herrschaft des Menschen über die Natur und die Folgen für die menschliche Freiheit
- Die Rolle der Wissenschaft, Technik und Arbeitsteilung in der Verfestigung von Machtverhältnissen
- Die Entfremdung des Menschen von sich selbst und der Natur durch die instrumentelle Vernunft
- Die Kritik an der Verdinglichung des Denkens und der Unterdrückung der Individualität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Essays skizziert den Fokus auf die Analyse der "Dialektik der Aufklärung" von Adorno und Horkheimer. Die Autoren kritisieren die Entwicklung der Aufklärung, die in ihren Augen zu einer neuen Form der Barbarei führt, die sich im Faschismus manifestiert. Sie sehen die Wurzeln dieser Entwicklung in der instrumentellen Vernunft, die die Beherrschung der Natur und des Menschen zum Ziel hat. Die Autoren sehen die Aufklärung als eine Form des Mythos, die den Menschen von seiner eigenen Natur entfremdet.
Im zweiten Kapitel wird detailliert untersucht, wie die Aufklärung selbst zum Mythos wird. Adorno und Horkheimer argumentieren, dass die Aufklärung, anstatt die Furcht vor dem Mythos zu überwinden, selbst in eine "mythische Bann" gerät. Sie kritisieren die Vereinheitlichung und Reduktion der Natur durch die Vernunft und die damit verbundene Unterdrückung der Individualität. Die Herrschaft des Menschen über die Natur führt zu einer Entfremdung des Menschen von seiner eigenen Natur und zu einer Verdinglichung des Denkens. Die Autoren sehen die Gesellschaft als ein System von Zwängen, die die Individualität und die Freiheit des Menschen unterdrücken.
- Arbeit zitieren
- Tobias Molsberger (Autor:in), 2013, Die Aufklärung als Mythos, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/273734