Die deutsche Zeitschriftenbranche ist von einer weltweit einzigartigen Dichte an Titeln gekennzeichnet. Besonders ausdifferenziert ist der Markt der Publikumspresse, wo die Verlage mit einer Fülle von General- und Special-Interest-Titeln um die Gunst der Leser konkurrieren. Wettbewerb und Konzentration sind hoch, Überkapazitäten und sinkende Auflagenzahlen führen dazu, dass ein Wachstum auf diesem Markt hierzulande kaum mehr möglich scheint. Diversifizierung und Innovation, wie etwa mittels crossmedialer Strategien, heißen daher die aktuellen Rezepte der Verlage. Sie sollen Leser halten, neue anlocken sowie zusätzliche Geschäftspotenziale erschließen. Damit soll nicht zuletzt die Attraktivität der Zeitschriften als Werbeträger gesichert werden, denn das Anzeigengeschäft ist für die meisten Verleger höchst bedeutsam. Die Weltwirtschaftskrise 2009 sorgte für einen massiven Einbruch der Werbeausgaben und stürzte damit auch die deutsche Zeitschriftenbranche in eine schwere Krise. Zudem sorgen die Auflagenrückgänge konjunkturunabhängig für einen Rückgang der Werbeeinnahmen im Sinne der Anzeigen-Auflagen-Spirale. Dennoch sehen die „Big Five“ der deutschen Zeitschriftenverlage ihren Erfolg weiterhin im Kerngeschäft der Publikumspresse: „Print ist quicklebendig“, so Yvonne Bauer, Verlegerin und Geschäftsführerin der Bauer Media Group, im Dezember 2010 (zit. n. Kipp 2010).
Eine Herausforderung für die Branche liegt in der steigenden Bedeutung des Internets. Die zunehmende Digitalisierung bietet einerseits Wachstumspotenziale im Rahmen neuer Geschäftsmodelle, andererseits kann sie als Substitutions-konkurrenz eine Bedrohung für Print-Produkte darstellen. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben sich die Zeitschriftenverlage längst zu international agierenden und breit aufgestellten Medienkonzernen entwickelt. Sie konzentrieren ihre Aktivitäten auf unterschiedlichste Geschäftsfelder und treiben Produktneuerungen voran, um mit den sich wandelnden Nutzungsgewohnheiten ihrer immer differenzierter werdenden Zielgruppen Schritt zu halten und die Entwicklung der Medienlandschaft zu gestalten.
Wie erfolgreich waren die beiden führenden deutschen Verlage für Publikumszeitschriften im Krisenjahr 2009? Wie gestalten sie ihre Aktivitäten im Wachstumsmarkt Digital und mit welchen Strategien blicken die Konzerne in die Zukunft? Dieser Fragestellung widmet sich diese Arbeit, indem sie die Hubert Burda Media Holding KG und die Bauer Media Group vergleicht.
...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Theorie
- 1.1 Theoretischer Hintergrund
- 1.2 Definition zentraler Begriffe
- 2. Vorstellung der Analyseobjekte
- 2.1 Kurzporträt der Hubert Burda Media Holding KG
- 2.2 Kurzporträt der Bauer Media Group
- 3. Methode und Datengrundlage
- 3.1 Methodisches Vorgehen und Indikatoren
- 3.1.1 Finanzierungsanalyse
- 3.1.2 Rentabilitätsanalyse
- 3.2 Umsatz- und Mitarbeiterwachstum
- 3.1 Methodisches Vorgehen und Indikatoren
- 4. Ergebnisse der Bilanzanalyse
- 4.1 Finanzierungsanalyse: Darstellung der Ergebnisse
- 4.2 Rentabilitätsanalyse: Darstellung der Ergebnisse
- 4.3 Vorbemerkung zur Interpretation
- 4.3.1 Finanzierungsanalyse: Interpretation der Ergebnisse
- 4.3.2 Rentabilitätsanalyse: Interpretation der Ergebnisse
- 5. Entwicklung Umsatz und Mitarbeiter: Digital und Ausland
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die wirtschaftliche Entwicklung der beiden führenden deutschen Verlage für Publikumszeitschriften, der Hubert Burda Media Holding KG und der Bauer Media Group, im Krisenjahr 2009. Sie befasst sich mit der Frage, wie die beiden Unternehmen ihre Aktivitäten im wachsenden Digitalmarkt gestalten und welche Strategien sie für die Zukunft verfolgen. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Bilanzdaten des Geschäftsjahres 2009 und der Interpretation der Ergebnisse im Kontext der sich verändernden Medienlandschaft.
- Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der beiden Unternehmen im Krisenjahr 2009
- Strategien der Verlage im Bereich der digitalen Medien
- Vergleichende Analyse der Bilanzkennzahlen
- Entwicklung des Umsatzes und der Mitarbeiterzahl im Digital- und Auslandsbereich
- Herausforderungen und Chancen der Zeitschriftenbranche
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die aktuelle Situation der deutschen Zeitschriftenbranche und die Bedeutung der Publikumszeitschriften für die Verlage beleuchtet. Anschließend wird der theoretische Hintergrund der Arbeit erläutert, wobei zentrale Begriffe wie Publikumszeitschriften und Bilanzanalyse definiert werden. In Kapitel 2 werden die beiden Analyseobjekte, Hubert Burda Media Holding KG und Bauer Media Group, vorgestellt. Dabei werden ihre jeweiligen Geschäftsaktivitäten, strategischen Ausprägungen sowie einige Zahlen, Daten und Fakten dargestellt.
Kapitel 3 erläutert die Methodik der Arbeit und beschreibt die verwendeten Indikatoren zur Bilanzanalyse. Es werden sowohl die Finanzierungs- als auch die Rentabilitätsanalyse näher beleuchtet. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Bilanzanalyse, die sich auf das Geschäftsjahr 2009 beziehen. Es werden sowohl die Finanzierungs- als auch die Rentabilitätsanalyse der beiden Unternehmen im Detail dargestellt und interpretiert. Schließlich werden in Kapitel 5 die Entwicklung des Umsatzes und der Mitarbeiterzahl im Digital- und Auslandsbereich dargestellt. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und Ausblick, der die zentralen Ergebnisse zusammenfasst und eine kritische Einordnung versucht.
Schlüsselwörter
Publikumszeitschriften, Hubert Burda Media Holding KG, Bauer Media Group, Bilanzanalyse, Finanzierungsanalyse, Rentabilitätsanalyse, Digitalisierung, Medienwirtschaft, Krisenmanagement, Wettbewerb, Konzentrationsstrategie, Geschäftsmodelle, Medienlandschaft.
- Arbeit zitieren
- Dorothea Gruß (Autor:in), 2011, Mit Publikumszeitschriften sicher durch die Krise?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/262679