Piraten gehören zu den schillerndsten Figuren unserer populären Kultur. Schon in der Kindheit werden die Meisten mit ihnen konfrontiert. Sie wirken auf uns mystisch und interessant. Aufregende Abenteuer vor einer exotischen Kulisse lassen die Piraten auf uns anziehend erscheinen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Filmindustrie sich das Piratentum immer wieder zum Thema macht.
Der erste erfolgreiche Piratenfilm war der Stummfilm „Der schwarze Pirat“ von 1926. In den 1930er- und 40er Jahren etablierte sich der Piratenfilm als eigenständiges Filmgenre und ab 1943 wurde die große Phase des Piratenfilmes mit dem oscarprämierten Film „Der Seeräuber“ eingeläutet. Den Höhepunkt erreichte das Filmgenre in den 1950er Jahren. In den anschließenden Jahrzehnten galt der Piratenfilm als erloschen, was durch einzelne Wiederbele-bungsversuche, die an den Kinokassen jedoch scheiterten, belegbar ist. Erst die „Fluch der Karibik“- Trilogie, welche den Piratenfilm mit großzügigen und phantastischen Elementen anreicherte, konnte dem Genre zu einem Aufleben verhelfen. Auch lässt die Fortsetzung der Trilogie in nächster Zukunft auf ei-nen weiteren großen Erfolg an den Kinokassen hoffen.
In der vorliegenden Arbeit soll hinterfragt werden, warum sich das Publikum mit einem Piraten, einem hinterlistigen Mörder und gemeinem Verbrecher, identifizieren möchte. Außerdem soll der Unterschied zwischen den älteren und den neuen Piratenfilmen herausgearbeitet werden. Was ist ausschlagge-bend dafür, dass die „Fluch der Karibik“- Trilogie einen erneuten Aufschwung des Genres möglich machte?
Der erste Teil der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich mit dem Genre des Pira-tenfilms, während der zweite Teil sich auf das Schema und den Aufbau des Genres bezieht und Personenkonstellationen und wiederkehrende Motive ana-lysiert. Auch wird untersucht, inwiefern sich das alte Schema mit dem neuen Schema vergleichen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Genre des Piratenfilms
- Das Schema des Piratenfilms
- Das klassische Schema
- Das neue Schema
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Faszination des Publikums für Piratenfiguren im Film und analysiert die Entwicklung des Piratenfilmgenres. Sie beleuchtet den Unterschied zwischen klassischen und modernen Piratenfilmen, insbesondere im Hinblick auf die "Fluch der Karibik"-Trilogie und deren Einfluss auf das Genre.
- Das Genre des Piratenfilms als Subgenre des Abenteuerfilms
- Das Schema und der Aufbau des Piratenfilms, inklusive wiederkehrender Motive
- Vergleich klassischer und neuer Piratenfilme
- Die Rolle von historischen Vorbildern und deren Romantisierung
- Der Einfluss der "Fluch der Karibik"-Trilogie auf die Wiederbelebung des Genres
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Piratenfilms ein und hebt die anhaltende Faszination für Piraten in der populären Kultur hervor. Sie skizziert die Geschichte des Piratenfilms, von frühen Stummfilmen bis zur erfolgreichen "Fluch der Karibik"-Trilogie, und benennt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit: Warum identifiziert sich das Publikum mit Piraten, und was unterscheidet ältere von neueren Piratenfilmen?
Genre des Piratenfilms: Dieses Kapitel beschreibt den Piratenfilm als ein älteres Filmgenre, das sich als Subgenre des Abenteuerfilms etabliert hat. Es thematisiert die historische Inspiration aus der Karibikpiraterie, die als Quelle für fiktionale Gestaltung dient. Die Überschneidung mit anderen Genres wie Historienfilm, Liebesfilm oder Komödie wird ebenso behandelt wie die Darstellung historischer Persönlichkeiten und die Romantisierung der Piratenfiguren. Die Adaptionen von literarischen Vorlagen wie "Die Schatzinsel" und rein unterhaltungsorientierte Produktionen wie die "Fluch der Karibik"-Trilogie werden verglichen.
Das Schema des Piratenfilms: Dieses Kapitel analysiert die wiederkehrenden Schauplätze (hohe See, karibische Strände, etc.) und Motive (Schatzsuche, Schiffskämpfe) des Piratenfilms. Es untersucht die gängige Darstellung von Piraten als Antagonisten und Protagonisten, wobei die Ambivalenz zwischen Gut und Böse hervorgehoben wird. Das Konzept des "guten" Piraten, der trotz Profitgier letztlich ehrenhaft handelt, wird im Detail erörtert. Die Kapitel erläutert weiterhin die Rolle von Zyklizität und wiederkehrenden Elementen wie Piratenliedern und dem Piratenkodex, die für das Genre charakteristisch sind, und deren Funktion im Kontext der Erzählung. Das Beispiel Jack Sparrow aus "Fluch der Karibik" dient als Illustrierung der "verrückten" aber genialen Piratenfigur. Die Bedeutung des Piratenkodex und seine Umgehung im Film wird an einem Beispiel aus "Fluch der Karibik" dargestellt.
Schlüsselwörter
Piratenfilm, Abenteuerfilm, Genreanalyse, Filmgeschichte, "Fluch der Karibik", klassisches vs. neues Schema, historische Piraterie, Romantisierung, Protagonist, Antagonist, Piratenkodex, Motive, Zyklizität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Genreanalyse des Piratenfilms
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Genre des Piratenfilms, untersucht seine Entwicklung und beleuchtet die Faszination des Publikums für diese Thematik. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vergleich klassischer und moderner Piratenfilme, insbesondere im Hinblick auf den Einfluss der „Fluch der Karibik“-Trilogie.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Piratenfilm als Subgenre des Abenteuerfilms, den Aufbau und die wiederkehrenden Motive des Genres, den Vergleich klassischer und neuer Piratenfilme, die Rolle historischer Vorbilder und deren Romantisierung, sowie den Einfluss der „Fluch der Karibik“-Trilogie auf die Genreentwicklung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Genre des Piratenfilms, Das Schema des Piratenfilms und Zusammenfassung. Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert die Forschungsfragen. Das zweite Kapitel beschreibt den Piratenfilm als Genre und seine historische Inspiration. Das dritte Kapitel analysiert wiederkehrende Schauplätze, Motive und Charaktere des Genres. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Wie wird das Genre des Piratenfilms definiert?
Der Piratenfilm wird als älteres Filmgenre definiert, das sich als Subgenre des Abenteuerfilms etabliert hat. Es zeichnet sich durch historische Inspiration aus der Karibikpiraterie aus, wobei fiktionale Elemente eine wichtige Rolle spielen. Die Arbeit untersucht auch die Überschneidung mit anderen Genres wie Historienfilm, Liebesfilm oder Komödie.
Welche Rolle spielt die „Fluch der Karibik“-Trilogie in der Arbeit?
Die „Fluch der Karibik“-Trilogie dient als wichtiges Beispiel für moderne Piratenfilme und deren Einfluss auf die Genreentwicklung. Die Arbeit analysiert, wie diese Trilogie das Genre beeinflusst und verändert hat, insbesondere im Hinblick auf die Charakterisierung der Piratenfiguren.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Arbeit verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Piratenfilm, Abenteuerfilm, Genreanalyse, Filmgeschichte, „Fluch der Karibik“, klassisches vs. neues Schema, historische Piraterie, Romantisierung, Protagonist, Antagonist, Piratenkodex, Motive und Zyklizität.
Wie werden klassische und moderne Piratenfilme verglichen?
Der Vergleich zwischen klassischen und modernen Piratenfilmen konzentriert sich auf Unterschiede in der Darstellung von Piraten, den Handlungsstrukturen und der Gesamtästhetik. Die Arbeit untersucht, wie sich die Darstellung von Piraten und das Genre insgesamt im Laufe der Zeit verändert haben.
Welche Aspekte der Romantisierung von Piraten werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet, wie historische Persönlichkeiten und Ereignisse im Piratenfilm romantisiert werden. Es wird untersucht, wie diese Romantisierung zur Faszination des Publikums für das Genre beiträgt und welche Auswirkungen sie auf die Darstellung von Piraten hat.
Welche Rolle spielen wiederkehrende Motive und Schemata im Piratenfilm?
Die Arbeit analysiert wiederkehrende Motive wie Schatzsuche, Schiffskämpfe und den Piratenkodex. Sie untersucht, wie diese Elemente zur Struktur und zum Wiedererkennungswert des Genres beitragen und wie sie in verschiedenen Filmen variiert werden. Die Zyklizität und die Rolle von Piratenliedern werden ebenfalls behandelt.
- Arbeit zitieren
- Julia Rudloff (Autor:in), 2010, Piraten im Film, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/179670