Obwohl sich die CDU immer noch als die stärkste Partei im deutschen Parteiensystem darstellt, musste sie bei den Bundestagswahlen 2005 und 2009 erhebliche Verluste hinnehmen. Sowohl ihre Wählerschaft als auch ihre Mitgliederzahl schrumpften in den letzten vier Jahren dramatisch. Gleichzeitig wurden ihr von innerparteilichen wie außerparteilichen Kritikern unterschiedlichste negative Attribute zugeschrieben. Sie sei sozial kalt, hätte sich sozialdemokratisiert sowie vom christlichen und konservativen Anspruch entfernt.
Dass diese Vorwürfe auch von vielen Wählern und Mitgliedern geteilt werden, zeigen Mitgliederbefragungen und Wählerwanderungen.
Doch hat sich die CDU seit dem für das Wahlprogramm 2005 entscheidenden Leipziger Parteitag programmatisch bis heute so weit davon entfernt, wie Kritiker behaupten? Werden wirtschaftsliberale sowie wertkonservative Wähler und Mitglieder durch die programmatische Entwicklung der CDU wirklich nicht mehr repräsentiert? Oder aber versucht die CDU stärker, andere Wählerschichten auf Kosten ihrer Stammwähler anzusprechen? Und hat sie Erfolg damit?
Zur Beantwortung dieser Fragen sollen vor allem die Programme der CDU bzw. die Wahlprogramme der Union vom Leipziger Parteitag 2003 bis zur Bundestagswahl 2009 chronologisch analysiert werden. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf einige klar umrissene wirtschafts- und gesellschaftspolitische Sachthemen, von denen angenommen wird, dass sie für wirtschaftsliberale und wertkonservative Wähler und Mitglieder von besonderem Interesse sind. In der Wirtschaftspolitik liegt dieser Fokus auf der Einkommenssteuer, der Tarifbindung, dem Kündigungsschutz sowie dem ALG II. Im gesellschaftspolitischen Bereich werden die Familienpolitik, die Integrationspolitik sowie die bioethischen Grundsätze der Partei näher analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wähler- und Mitgliederentwicklung in der CDU
- Mitgliederstruktur und -entwicklung
- Wählerstruktur und -entwicklung
- Die programmatische Entwicklung der CDU
- Von Leipzig zur Bundestagswahl 2005
- Die Große Koalition
- Aus der Großen Koalition zur schwarz-gelben Mehrheit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den programmatischen Wandel der CDU seit 2003 im Hinblick auf die Berücksichtigung wirtschaftsliberaler und wertkonservativer Positionen. Sie untersucht, ob sich die programmatische Entwicklung der CDU von den Kritikern zugeschriebenen negativen Attributen wie sozialer Kälte und Abkehr vom christlichen und konservativen Anspruch widerspiegelt.
- Entwicklung der Mitglieder- und Wählerstruktur der CDU
- Analyse der programmatischen Entwicklung der CDU von 2003 bis 2009
- Betrachtung der Regierungspraxis, realpolitischer Entscheidungen und Wahlkämpfe der CDU
- Beurteilung der Auswirkungen der programmatischen Entwicklung auf die Mitgliederbasis und die Wählerschaft
- Zusammenführung der Ergebnisse der Analysen in einem Fazit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem programmatischen Wandel der CDU seit 2003 und den Auswirkungen auf wirtschaftsliberale und wertkonservative Wähler und Mitglieder. Sie umreißt die Methodik der Arbeit, die auf einer chronologischen Analyse der Programme der CDU und der Union sowie auf ausgewählte wirtschafts- und gesellschaftspolitische Sachthemen fokussiert.
- Wähler- und Mitgliederentwicklung in der CDU: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Mitgliederstruktur der CDU seit der Bundestagswahl 2005, einschließlich der Vergreisung der Parteibasis und der demografischen Zusammensetzung der Mitglieder.
- Die programmatische Entwicklung der CDU: Dieses Kapitel analysiert die programmatische Entwicklung der CDU von 2003 bis 2009, wobei es auf wichtige wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen wie Einkommenssteuer, Tarifbindung, Kündigungsschutz, ALG II, Familienpolitik, Integrationspolitik und bioethische Grundsätze eingeht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem programmatischen Wandel der CDU, wirtschaftsliberalen und wertkonservativen Positionen, Mitglieder- und Wählerentwicklung, Regierungspraxis, realpolitischen Entscheidungen, Wahlkämpfen, und relevanten Sachthemen wie Einkommenssteuer, Tarifbindung, Kündigungsschutz, ALG II, Familienpolitik, Integrationspolitik und bioethische Grundsätze.
- Quote paper
- Marcel Stepanek (Author), 2010, Der programmatische Wandel der CDU seit 2003, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/169738