Im Folgenden wird sich mit der Multiperspektivität an außerschulischen Lernorten, wie zum Beispiel Museen, Gedenkstätten oder auch Natur und Theater, auseinandergesetzt. Hierbei wird der Lernort Gedenkstätte, das EL-DE-Haus in Köln, näher betrachtet. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie in der Einrichtung Multiperspektivität umgesetzt wird.
Zunächst wird das Prinzip der Multiperspektivität erläutert. Danach erfolgt eine kurze Vorstellung des EL-DE-Hauses, um sich darauf aufbauend näher der Fragestellung zu widmen. Hierfür wird das EL-DE-Haus in seinen unterschiedlichen Bereichen vorgestellt. Diese gliedern sich in die Gedenkstätte, das Museum und das pädagogische Angebot. Dabei werden die einzelnen Bereiche auf ihre Perspektivität geprüft.
Zum Schluss erfolgt im Fazit die Beantwortung der Fragestellung, inwieweit Multiperspektivität im EL-DE-Haus umgesetzt und den SuS vermittelt wird, vorgenommen. Als Literatur dienen der Hausarbeit zwei Texte von Klaus Bergmann sowie ein Text von Martin Lücke. Des Weiteren wurden ein Text von Barbara Kirschbaum und eine Veröffentlichung von Bärbel Kuhn und Matthias Weipert hinzugezogen. Informationen über das EL-DE-Haus geben die offizielle Website und der Besuch vor Ort. Außerdem gab ein Gespräch mit Dr. Dirk Lukaßen, der für den Museumsdienst in dem Bereich Bildung und Vermittlung für das NS-Dokumentationszentrum zuständig ist, interne Informationen über die Umsetzung von Multiperspektivität innerhalb der Einrichtung.
Die Multiperspektivität ist ein didaktisches Prinzip innerhalb der Geschichtswissenschaft. Das Prinzip besagt, dass Schülern und Schülerinnen auf mehreren Wegen aufgezeigt werden soll, dass Geschichte perspektivisch ist und von dem Blickwinkel des Betrachters abhängt. Sie sollen dadurch lernen, dass Geschichte unterschiedlich wiedergegeben wird. Dabei muss bei der Arbeit mit Quellen die Perspektive des jeweiligen Individuums beachtet werden. Zum Beispiel Faktoren wie der Stand innerhalb der Gesellschaft und des Geschlechts können die Wahrnehmung beeinflussen. Auch die Interpretationen von Quellen sind von Perspektivität geprägt. Historiker:innen nehmen die Quellen unterschiedlich wahr, weshalb ihre Deutungen ebenfalls perspektivisch sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Multiperspektivität
- Das EL-DE-Haus
- Entstehung
- Ausstellung
- Pädagogisches Angebot
- Multiperspektivität im EL-DE-Haus
- Multiperspektivität in der Gedenkstätte
- Haft und Lebensbedingungen
- Zellen
- Hoffnung und Sehnsucht
- Abschiedsworte
- Hinrichtung
- Befreiung
- Die Wachleute
- Der Innenhof
- Der Hausbunker im Tiefkeller
- Flucht
- Multiperspektivität in dem Museum
- Aufstieg und Machtergreifung
- Der Machtapparat
- Die inszenierte Volksgemeinschaft
- Die Jugend
- Köln: Zwischen Alltag und großer Politik
- Religion oder „Gottgläubigkeit“?
- Rassenpolitik: „Ausmerze“ und „Aufartung“
- Rassistisch ausgegrenzt und verfolgt
- Sinti und Roma
- Jüdisches Schicksal
- Zwischen Anpassung und Widerstand
- Im Krieg
- Zwangsarbeit
- Kriegsende
- Multiperspektivität im pädagogischen Angebot
- Führungen
- Mobiler Kinderkoffer
- Geschichtslabor
- Multiperspektivität in der Gedenkstätte
- Fazit Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Umsetzung des didaktischen Prinzips der Multiperspektivität im EL-DE-Haus in Köln. Ziel ist es, zu analysieren, wie die Gedenkstätte, das Museum und das pädagogische Angebot verschiedene Perspektiven auf die NS-Zeit präsentieren und den Besuchern vermitteln.
- Das didaktische Prinzip der Multiperspektivität im Geschichtsunterricht
- Die Darstellung verschiedener Perspektiven im EL-DE-Haus (Gedenkstätte, Museum, pädagogisches Angebot)
- Analyse der Herausforderungen bei der Umsetzung von Multiperspektivität in einer Gedenkstätte
- Bewertung der didaktischen Wirksamkeit der gewählten Methoden
- Die Rolle von Raum und Regionalität im Verständnis historischer Ereignisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Multiperspektivität und die Forschungsfrage ein. Kapitel 2 erläutert das didaktische Prinzip der Multiperspektivität anhand der Arbeiten von Bergmann und Lücke, inklusive der Herausforderungen bei der Perspektiveinnahme „stummen Gruppen“. Kapitel 3 stellt das EL-DE-Haus in Köln vor. Die folgenden Kapitel untersuchen die Umsetzung der Multiperspektivität in der Gedenkstätte, dem Museum und dem pädagogischen Angebot des EL-DE-Hauses, indem sie die verschiedenen Perspektiven beleuchten, die in den jeweiligen Bereichen präsentiert werden (z.B. Häftlinge, Wachpersonal, etc.).
Schlüsselwörter
Multiperspektivität, Geschichtsdidaktik, EL-DE-Haus Köln, NS-Zeit, Gedenkstätte, Museum, Pädagogik, Erinnerungskultur, Perspektivenvielfalt, „stumme Gruppen“, Raumbewusstsein, Regionalität.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Multiperspektivität in Gedenkstätten am Beispiel des EL-DE-Hauses in Köln, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1509082