Diese Hausarbeit beleuchtet das Konzept der Geschichtskultur und die Anwendung der Sinnbildungstypen nach Rüsen im Kontext des geschichtsdidaktischen Lernens. Sie nutzt den Fernsehbeitrag "WM 1990 und die Wiedervereinigung – Freudentaumel und politisches Marketing" als geschichtskulturelles Produkt, um theoretische Konzepte greifbar zu machen. Die Arbeit analysiert, wie geschichtliche Inhalte außerhalb der traditionellen akademischen Strukturen vermittelt werden und welche Rolle mediale Darstellungen wie Fernsehen dabei spielen.
Die Analyse des Fernsehbeitrags zeigt, wie historische Sinnbildung durch ästhetische Darstellung und erlebnisorientierte Erzählungen in der Geschichtskultur erreicht wird. Die Überprüfung der historischen Triftigkeit des Beitrags unterstreicht dessen Anspruch auf eine valide historische Darstellung.
Die Anwendung der Sinnbildungstypen von Rüsen verdeutlicht die verschiedenen Ebenen der historischen Sinnbildung im Beitrag. Diese bieten ein erhöhtes Potenzial für tiefgehendes historisches Verständnis und unterstreichen die Relevanz außerschulischer Geschichtskultur für Bildung und Identitätsbildung.
Das Fazit weist auf die Herausforderungen und Chancen hin, die die zunehmende Präsenz von geschichtskulturellen Inhalten in der digitalen Gesellschaft für den Geschichtsunterricht mit sich bringt. Die Arbeit plädiert dafür, geschichtskulturelle Kompetenzen zu fördern, um die Schülerinnen und Schüler auf den Umgang mit vielfältigen historischen Quellen vorzubereiten.
Insgesamt liefert diese Hausarbeit eine fundierte Analyse des Zusammenspiels von Geschichtskultur, Sinnbildung und mediengestütztem historischem Lernen. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, historisches Denken in verschiedenen Kontexten zu fördern und somit ein tieferes Verständnis der eigenen Geschichte und Identität zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoriesphären der Geschichtskultur
- Einordnung des Phänomens in das Theoretische Konzept: Geschichtskultur
- Schönemanns konzeptionelle Erweiterung
- Diachrone Ebenen des Produkts: Auditiv und Visuell
- Historische Triftigkeit der Erzählung
- Sinnbildungstypen des historischen Denkens
- Historische Sinnbildung im WDR-Fernsehbeitrag
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Beitrag „WM 1990 und die Wiedervereinigung – Freudentaumel und politisches Marketing“ des WDR-Magazins „Sport Inside“ und analysiert, wie das Fußball-Ereignis der WM 1990 im Prozess der deutschen Wiedervereinigung als „Nationaler Identitätstifter“ fungierte. Die Analyse erfolgt anhand des Konzepts der Geschichtskultur und den Sinnbildungstypen nach Jörn Rüsen.
- Die Rolle der Geschichtskultur im Kontext von außerschulischem Geschichtslernen
- Die narrative Konstruktion von Identität im Fernsehbeitrag
- Die Anwendung von Sinnbildungstypen auf die Darstellung der Fußball-WM 1990
- Die Triftigkeit der Erzählung im Kontext der historischen Ereignisse
- Das Potenzial des Fußballs für die Vermittlung von Geschichtswissen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz der Analyse von außerschulischen Geschichtsformen in einer digitalisierten Lebenswelt dar. Das Konzept der Geschichtskultur wird als eine wichtige Kategorie für die Betrachtung derartiger Formen vorgestellt. Anschließend wird der Fokus auf den WDR-Beitrag „WM 1990 und die Wiedervereinigung – Freudentaumel und politisches Marketing“ gelegt, der als Gegenstand der Untersuchung dient.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Konzept der Geschichtskultur. Die Arbeit stellt Rüsens Theorie der Geschichtskultur dar, die auf die „praktisch wirksame Artikulation von Geschichtsbewusstsein im Leben einer Gesellschaft“ fokussiert. Es werden Rüsens Dimensionen der Geschichtskultur (kognitiv, politisch, ästhetisch) und ihre Relevanz für die Analyse des WDR-Beitrags diskutiert.
Das dritte Kapitel untersucht die Triftigkeit der Erzählung im WDR-Beitrag anhand der Sinnbildungstypen nach Rüsen. Es werden die verschiedenen Sinnbildungstypen vorgestellt und auf ihre Anwendung im Kontext der Darstellung der Fußball-WM 1990 in Bezug auf die deutsche Wiedervereinigung eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Geschichtskultur, Fußball, Wiedervereinigung Deutschlands, Sinnbildungstypen, Geschichtsbewusstsein, Medien und Identität.
- Arbeit zitieren
- Julius Droege (Autor:in), 2021, Die Fußball-WM 1990 als "Nationaler Identitätstifter" im Prozess der Wiedervereinigung Deutschlands?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1381661