Der vorliegende Essay versucht die Frage "Sind Erbschaftssteuern gerecht?" zu beantworten. Hierzu wird die Gerechtigkeitstheorie des amerikanischen Philosophen John Rawls herangezogen. Es wird mit Rawls die These aufgestellt, dass Erbschaftsteuern insgesamt ungerecht sind und in ihrer jetzigen Form Ungleichheit fördern. Das bedeutet aber nicht, die Steuern für Erben noch weiter zu senken – im Gegenteil: Die Erbschaftssteuersätze sollten viel eher deutlich angehoben werden.
Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über die Theorie der Gerechtigkeit gegeben und ausgeführt, warum sich die Gerechtigkeitskonzeption von Rawls besonders eignet, um die Ausgangsfrage der vorliegenden Arbeit zu beantworten. Auf dieser Grundlage werden in der Diskussion Argumente für und gegen eine Erbschaftssteuer in Bezug auf deren Gerechtigkeitsgehalt abgewogen, um abschließend im Fazit einige Schlussfolgerungen in Bezug auf die Fragestellung zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diskussion
- Von Sokrates bis Jürgen Habermas
- Die Erbschaftsteuer unter dem Schleier des Nichtwissens
- Erwerbstrieb als Motor der Wettbewerbsgesellschaft
- Direkte Investitionen der globalen Geldelite
- Generationsübergreifende Förderung der Ungleichheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Frage der Gerechtigkeit von Erbschaftssteuern. Dabei wird die Gerechtigkeitskonzeption von John Rawls herangezogen, um zu argumentieren, dass Erbschaftssteuern in ihrer derzeitigen Form Ungleichheit fördern.
- Gerechtigkeitstheorie von John Rawls
- Einfluss von Erbschaften auf die Vermögensverteilung
- Chancengleichheit und soziale Mobilität
- Differenzprinzip und die Rolle der Erbschaftssteuer
- Kritik an der heutigen Erbschaftssteuer in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Erbschaftssteuern ein und stellt die Forschungsfrage: Sind Erbschaftssteuern gerecht? Sie stellt die These auf, dass Erbschaftssteuern ungerecht sind und in ihrer jetzigen Form Ungleichheit fördern. Der Essay fokussiert sich auf die Gerechtigkeitskonzeption von John Rawls, um diese These zu untersuchen.
Diskussion
Dieser Abschnitt vertieft die Gerechtigkeitskonzeption von John Rawls und erläutert, warum sich diese besonders gut eignet, um die Frage der Erbschaftssteuer zu beantworten. Der Fokus liegt auf dem Schleier des Nichtwissens und den beiden fundamentalen Grundsätzen der Gerechtigkeit: dem Prinzip der gleichen Freiheit und dem Prinzip der fairen Chancengleichheit.
Von Sokrates bis Jürgen Habermas
Dieser Unterabschnitt beleuchtet die lange Geschichte der Debatte um Gerechtigkeit und führt John Rawls als maßgeblichen Denker ein. Es wird hervorgehoben, dass Rawls die Bedeutung von natürlichen und sozialen Faktoren für den Erfolg eines Individuums berücksichtigt.
Die Erbschaftsteuer unter dem Schleier des Nichtwissens
Dieser Abschnitt untersucht die Frage, wie man unter dem Schleier des Nichtwissens entscheiden würde, ob Erbschaftssteuern gerecht sind. Es wird argumentiert, dass der zweite Grundsatz der Gerechtigkeitskonzeption von Rawls, der die Verteilung von Grundgütern regelt, besonders relevant für die Diskussion ist.
Erwerbstrieb als Motor der Wettbewerbsgesellschaft
Dieser Unterabschnitt argumentiert, dass Erbschaftssteuern ein Hemmnis für Mehrarbeit sein könnten und somit zu einer negativen Entwicklung des Konsums und des Bruttoinlandprodukts führen könnten.
Direkte Investitionen der globalen Geldelite
Dieser Abschnitt hinterfragt, ob das Vermögen von Superreichen nicht besser direkt in wohltätige Zwecke investiert wird, anstatt über Steuern an den Fiskus abgeführt zu werden.
Generationsübergreifende Förderung der Ungleichheit
Dieser Unterabschnitt betont die Bedeutung des Prinzips der fairen Chancengleichheit in der Gerechtigkeitskonzeption von Rawls. Er argumentiert, dass die bestehende Ungleichheit in Deutschland die faire Chancengleichheit untergräbt.
Schlüsselwörter
Gerechtigkeit, Erbschaftssteuer, John Rawls, Schleier des Nichtwissens, faire Chancengleichheit, Differenzprinzip, Ungleichheit, Vermögen, soziale Mobilität, Wettbewerbsgesellschaft, Wohltätigkeit, sozialer Aufstieg, Kapitalerträge, Grundfreiheiten, Grundgüter.
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- Anonym,, Sind Erbschaftssteuern gerecht? Die Theorie der Gerechtigkeit nach John Rawls, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1362678