Deutschland gehört mit einer durchschnittlichen Geburtenrate von 1,4 zu der „Top Ten“ der international niedrigsten Geburtenrate. Dieses Phänomen einfach auf die wirtschaftliche Entwicklung hoch entwickelter Gesellschaften zurückzuführen kann wohl kaum eine hinreichende Erklärung liefern. Wo doch auch Nachbarstaaten mit ähnlicher Wirtschafts- und Sozialstruktur eine höhere Geburtenrate vorweisen können.
Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts sinkt in Deutschland die Geburtenrate. Dennoch blieb eine intensive Auseinandersetzung mit den Gründen für den Rückgang der Geburten lange aus. Die Entscheidung für oder gegen Kinder galt als Privatsache, bis auch in der Öffentlichkeit die Brisanz der Entwicklung erkannt wurde. Der sich vollziehende demographische Wandel ist von sozialer, ökonomischer und politischer Bedeutung. Neben den sozialen Sicherungssystemen sind auch Wirtschaft und Gesellschaft von der Entwicklung betroffen.
Die Familienpolitik hat sich zur Aufgabe gemacht Familien bei der Entscheidung für Kinder zu unterstützen in dem deren Leistungen anerkannt werden und eine zunehmende Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht werden soll.
Daher soll die vorliegende Arbeit die Auswirkungen des seit dem 1. Januar 2007 in Kraft getretene Bundeselterngeld- und Erziehungsgesetz (BEEG) auf die Fertilitätsrate behandeln.
Daher wird vorerst auf die in Deutschland vorherrschende demographische Lage eingegangen unter besonderer Berücksichtigung der drei Haupteinflussfaktoren Fertilität, Mortalität und Migration.
Im Anschluss werden die Einflussfaktoren des Geburtenrückgangs genauer beleuchtet. Als Grundlage dient hier eine wegweisende Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach „Einflussfaktoren auf die Geburtenrate – Ergebnisse einer Repräsentativbefragung der 18- bis 44jährigen Bevölkerung“. Des Weiteren werden kinderbedingte Kosten näher betrachtet um im Anschluss das Geburtenverhalten aus der bevölkerungsökonomischen Perspektive zu betrachten. Mit besonderer Berücksichtigung der ökonomischen Theorie der Fertilität von Gary Becker.
Abschließend wird das Bundeselterngeld- und Erziehungsgesetz (BEEG) näher betrachtet, welches als familienpolitische Maßnahme die Geburtenrate steigern soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demographische Grundlagen
- Bevölkerungsstand und -entwicklung
- Geburtenentwicklung
- Entwicklung der Mortalität
- Entwicklung der Außenwanderung
- Gründe für den Geburtenrückgang in Deutschland
- Kinder bedingte Kosten
- Geburtenverhalten als Untersuchungsgegenstand ökonomischer Theorie
- Familienpolitik
- „Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz" (BEEG)
- Wirkung und Erfolge des Elterngeldes
- Familienpolitik, Elterngeld und Geburtenentwicklung
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen des Bundeselterngeld- und Erziehungsgesetz (BEEG) auf die Fertilitätsrate in Deutschland aus bevölkerungsökonomischer Perspektive. Es werden die demographischen Grundlagen, die Gründe für den Geburtenrückgang sowie die Rolle der Familienpolitik analysiert, um die Wirkung des Elterngeldes auf die Geburtenentwicklung zu bewerten.
- Demographische Entwicklung in Deutschland
- Gründe für den Geburtenrückgang
- Kosten und Nutzen von Kindern aus ökonomischer Sicht
- Familienpolitik und Elterngeld
- Auswirkungen des Elterngeldes auf die Geburtenrate
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der demographischen Entwicklung in Deutschland, wobei die drei Haupteinflussfaktoren Fertilität, Mortalität und Migration beleuchtet werden. Anschließend werden die Gründe für den Geburtenrückgang in Deutschland analysiert, wobei die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach herangezogen werden. Die Studie zeigt, dass neben den finanziellen und beruflichen Aspekten auch die subjektive Zeitspanne für die Realisierung von Kinderwünschen eine große Rolle spielt. Weiterhin werden die kinderbedingten Kosten aus ökonomischer Sicht betrachtet, wobei zwischen direkten und indirekten Kosten unterschieden wird. Die ökonomische Theorie der Fertilität von Gary Becker dient als Grundlage für die Betrachtung des Geburtenverhaltens aus ökonomischer Perspektive. Im Anschluss wird das Bundeselterngeld- und Erziehungsgesetz (BEEG) vorgestellt, welches als familienpolitische Maßnahme die Geburtenrate steigern soll. Die Arbeit beleuchtet die Ziele und die Wirkung des Elterngeldes und diskutiert die Frage, ob und inwieweit das Elterngeld zu einem Anstieg der Geburtenrate führt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Bevölkerungsdynamik, die Geburtenrate, die Familienpolitik, das Elterngeld, die Fertilität, die Mortalität, die Migration, die Kosten-Nutzen-Analyse und die ökonomische Theorie der Fertilität. Die Arbeit analysiert die demographische Entwicklung in Deutschland und die Auswirkungen des Elterngeldes auf die Geburtenentwicklung aus bevölkerungsökonomischer Perspektive.
- Arbeit zitieren
- Martina Geyer (Autor:in), 2008, Elterngeld als familienpolitische Maßnahme zur Steigerung der Geburtenrate aus bevölkerungsökonomischer Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/133866