Straffällig gewordene Personen mit einer Suchterkrankung, die durch das „Therapie statt Strafe“-Programm eine Therapie absolvieren, wurden hinsichtlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, der Ausprägung der Depression und der Selbstwirksamkeitserwartung untersucht. Befragt wurden 34 Personen mittels Fragebogen zum Gesundheitszustand (SF-36), Nottingham Health Profile (NHP), Becks Depressions-Inventar (BDI) und Skala zur Erfassung von Selbstwirksamkeit (SWE) zu Beginn und nach sieben Wochen Therapie. Bei Eintritt in die Therapie ist eine Einschränkung in fast allen Dimensionen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Vergleich zur Normpopulation zu sehen. Nach sieben Wochen Therapie ist eine signifikante Verbesserung in einigen Dimensionen der Lebensqualität und in der Ausprägung der Depression zu erkennen. Beim Vergleich der Verfahren SF-36 und NHP zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Patienten mit Suchterkrankung schneidet die SF-36 hinsichtlich der relativen Validität, der ROC-Analyse und bei der psychometrischen Untersuchung der Trennschärfen sowie der Boden- und Deckeneffekte besser ab. Mit diesen Ergebnissen konnte ein positiver Einfluss der „Therapie statt Strafe“, trotz des quasi gezwungenen Kontextes, in dem sie stattfindet, beobachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Sucht und Abhängigkeit
- 2.2 Gesundheitsbezogene Lebensqualität
- 2.3 Selbstwirksamkeitserwartung
- 2.4 Depression
- 3 Methode
- 3.1 Stichprobe
- 3.2 Messinstrumente
- 3.3 Vorgehensweise
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Deskriptive Ergebnisse
- 4.2 Veränderung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
- 4.3 Veränderung der Depression
- 4.4 Veränderung der Selbstwirksamkeitserwartung
- 4.5 Vergleich der Verfahren SF-36 und NHP
- 5 Diskussion
- 6 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Klienten, die im Rahmen des Programms „Therapie statt Strafe“ eine Therapie absolvieren. Ziel ist es, die Auswirkungen der Therapie auf die Lebensqualität, die Depression und die Selbstwirksamkeitserwartung der Teilnehmer zu analysieren.
- Gesundheitsbezogene Lebensqualität von „Therapie statt Strafe“-Klienten
- Auswirkungen der Therapie auf die Lebensqualität, Depression und Selbstwirksamkeitserwartung
- Vergleich der Verfahren SF-36 und NHP zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
- Bewertung des Programms „Therapie statt Strafe“ im Hinblick auf die Verbesserung der Lebensqualität
- Analyse der psychometrischen Eigenschaften der eingesetzten Messinstrumente
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Therapie statt Strafe“ ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Sucht, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, der Selbstwirksamkeitserwartung und der Depression. In Kapitel 3 wird die Methodik der Studie vorgestellt, einschließlich der Stichprobe, der Messinstrumente und der Vorgehensweise. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, wobei sowohl deskriptive Ergebnisse als auch Veränderungen in den untersuchten Variablen dargestellt werden. Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der Studie und setzt sie in den Kontext der bestehenden Literatur. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Therapie statt Strafe, Sucht, Abhängigkeit, Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Depression, Selbstwirksamkeitserwartung, SF-36, Nottingham Health Profile (NHP), Becks Depressions-Inventar (BDI), Skala zur Erfassung von Selbstwirksamkeit (SWE), psychometrische Eigenschaften, Validität, Reliabilität.
- Arbeit zitieren
- Birgit Köchl (Autor:in), Reinhold Jagsch (Autor:in), 2009, Therapie statt Strafe, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/131200