Die Arbeit befasst sich mit dem Vergleich der Einrichtungen Presserat und Leseranwalt in Österreich, Deutschland und der Schweiz, mit Blick auf Geschichte, Funktionsweise, die Entwicklung der Spruchpraxis und der Probleme. Die Presseräte verstanden beziehungsweise verstehen sich heute unter anderem als Beschwerdeinstanz, an die jedermann herantreten und die auch von sich aus aktiv werden kann: Wer sich von einer Zeitung oder Zeitschrift unfair behandelt oder sich in seinen Rechten verletzt fühlt, kann eine Beschwerde einreichen, die dann nach den jeweiligen ethischen Verhaltensnormen für Journalisten (Pressekodex) abgehandelt wird.
Die Selbstkontrolle der Presse aber ist auch ein höchst umstrittenes und umkämpftes Feld, wie das Beispiel Österreich anschaulich zeigt. Die vielschichtigen Konflikte gipfelten 2002 in der Auflösung des österreichischen Presserates. Ein Instrument der Selbstkontrolle gibt es erst wieder seit Juni 2007 durch die neu eingerichtete Leseranwaltschaft, die allerdings wie schon der Presserat unter einer geringen Akzeptanz und Bekanntheit leidet. Um eine Wiederbelebung des Presserates wird gerungen.
Entwicklungen und Reformen der Selbstkontrolle vorausgesetzt, könnten diese Einrichtungen jedoch stärker als Chance begriffen werden. Ausgehend von der These, dass journalistische Qualität und Selbstkontrolle eng miteinander verknüpft sind und Selbstkontrolle ein Lernprozess ist, soll in dieser Arbeit eine Antwort auf die Fragen versucht werden, wie Zeitungen und Zeitungsleser von diesem Instrument profitieren und welche Schritte die Selbstkontrolle noch verbessern können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Der Begriff der Medienethik
- Medien und Kontrolle
- Qualität im Journalismus: eine Annäherung
- Ethische Normen: Vergleich der Kodizes
- Präambel
- Grundsätze
- Die Entwicklung der Presseselbstkontrolle
- Österreich
- Geschichte
- Organisationsform
- Entscheidungen
- Die Leseranwaltschaft
- Deutschland
- Geschichte
- Organisationsform
- Entscheidungen
- Schweiz
- Organisationsform
- Entscheidungen
- Leseranwälte
- Österreich
- Problemfelder der Presseselbstkontrolle
- Ein Fallbeispiel: Die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen
- Schlussfolgerungen
- Ergebnisse
- Lösungsvorschläge
- Literatur und Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Selbstkontrolle der Printmedien in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Sie untersucht die Entwicklung, die Funktionsweise und die Problemfelder der Presseräte und Leseranwälte in diesen Ländern. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung der Selbstkontrolle für die Qualität des Journalismus zu beleuchten und die Frage zu beantworten, wie Zeitungen und Zeitungsleser von diesem Instrument profitieren können.
- Entwicklung der Presseselbstkontrolle in den drei Ländern
- Vergleich der Organisationsformen und Entscheidungsstrukturen der Presseräte und Leseranwälte
- Analyse der ethischen Normen und Kodizes der Printmedien
- Bewertung der Wirksamkeit der Selbstkontrolle
- Diskussion der Herausforderungen und Chancen der Selbstkontrolle im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Selbstkontrolle der Printmedien ein und stellt die Relevanz von Qualität und Kontrolle im Journalismus dar. Sie beleuchtet die Besonderheiten der Medienbranche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen und die Herausforderungen bei der Definition und Kontrolle von journalistischer Qualität.
Das Kapitel "Definitionen" beschäftigt sich mit dem Begriff der Medienethik und der Bedeutung ethischer Normen im Journalismus. Es beleuchtet die Entwicklung des ethischen Diskurses in der Presse und die Herausforderungen, denen sich Journalisten im heutigen "Medienzeitalter" gegenübersehen.
Das Kapitel "Ethische Normen: Vergleich der Kodizes" analysiert die ethischen Normen und Kodizes der Printmedien in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Es vergleicht die Präambeln und Grundsätze der Kodizes und beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den ethischen Standards der drei Länder.
Das Kapitel "Die Entwicklung der Presseselbstkontrolle" beleuchtet die Geschichte, die Organisationsform und die Entscheidungsstrukturen der Presseräte und Leseranwälte in den drei Ländern. Es analysiert die Entwicklung der Spruchpraxis und die Herausforderungen, denen die Selbstkontrolle in den jeweiligen Ländern begegnet ist.
Das Kapitel "Problemfelder der Presseselbstkontrolle" diskutiert die Herausforderungen und Kritikpunkte, denen die Selbstkontrolle der Printmedien gegenübersteht. Es beleuchtet die Frage der Akzeptanz der Selbstkontrolle unter den Medienschaffenden und die Bedeutung von Transparenz und Vertrauen in der Medienbranche.
Das Kapitel "Ein Fallbeispiel: Die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen" analysiert ein konkretes Beispiel für die Herausforderungen der Selbstkontrolle im Journalismus. Es beleuchtet die ethischen und rechtlichen Aspekte der Veröffentlichung der Karikaturen und die Reaktionen der Presseräte in den drei Ländern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Selbstkontrolle der Printmedien, Presserat, Leseranwalt, Medienethik, Journalismus, Qualität, Kontrolle, Pressefreiheit, ethische Normen, Kodizes, Österreich, Deutschland, Schweiz, Fallbeispiel, Mohammed-Karikaturen.
- Arbeit zitieren
- Hannes Gaisch (Autor:in), 2009, Presserat und Leseranwalt, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/127757