Bella Italia - das Land, wo die Zitronen blühen. Wo steht das Land im Süden Europas heute? Während in Europa und den westlichen Staaten Geburtenrückgang und Alterung die neuen Herausforderungen der Zukunft sind, wo befindet sich da Italien? Welche Probleme hat das Land des Katholizismus? Ist hier der Stellenwert der Familie noch immer ungebrochen und hilft er vielleicht sogar gegen einen Fertilitätsrückgang, der allerorts zu verzeichnen ist? Wie ist es um die Gleichheit der Geschlechter bestellt? Sind Frauen auf dem Arbeitsmarkt vertreten und welche Rolle spielen neue, liberale Lebensformen? Ist das Land noch immer geteilt in den armen, landwirtschaftlich geprägten Mezzogiorno und den industrialisierten Norden mit seinem Industrie- und Handelsdreieck Turin-Mailand-Genua?
Um diese Frage zu klären habe ich meine Arbeit in vier Einheiten unterteilt. Im ersten und zweiten Abschnitt werde ich mich mit den Entwicklungstendenzen im Familienbereich auseinandersetzen. Zum einen in Europa allgemein, zum anderen in Italien. Betrachtet werden die Fertilitätsrate, das Heiratsverhalten, die Lebensformen und familienpolitische Maßnahmen.
In dem dritten, wesentlich umfassenderen Teil ziehe ich die verschiedenen Klassifikationsmodelle der Wohlfahrtsstaaten von Esping-Andersen, Blossfeld und McDonald hinzu. Nach der Vorstellung und detaillierten Erläuterung der Modelle werde ich Italien den jeweiligen Modellen zuordnen und genauer beschreiben. Gosta Esping-Andersen z.B. zählt Italien zu dem Konservativen Wohlfahrtsregime und zieht hierzu den Grad der Defamilialisierung und Dekommodifizierung heran, während Blossfeld das südliche Europa dem Mediterranen Typ zuordnet. McDonald hingegen kategorisiert nur in zwei Gruppen und räumt dem Paradigma der Geschlechtergleichheit mehr Bedeutung ein. In meinem Fazit werde ich die Frage diskutieren, wie sinnvoll die bearbeiteten Modelle zur Charakterisierung eines Staates, hier Italiens, sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Trends der Familienentwicklung in Europa
- Familienstrukturen in Italien
- Vorstellung der theoretische Modelle des Familienwandels und Einordnung Italiens
- Wohlfahrtsregime bei Gosta Esping-Andersen
- Die Betrachtung von Doppelverdiener-Ehen bei Hans-Peter Blossfeld
- Kategorisierung von Wohlfahrtsstaaten bei Peter McDonald
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit theoretischen Modellen zur Betrachtung der Familienentwicklung am Beispiel Italiens. Ziel ist es, die Entwicklung der Familienstrukturen in Italien vor dem Hintergrund europäischer Trends zu analysieren und zu untersuchen, inwieweit verschiedene Modelle des Familienwandels den italienischen Kontext treffend beschreiben.
- Familienentwicklung in Europa und Italien
- Fertilitätsrate und Heiratsverhalten
- Lebensformen und Familienpolitik
- Modelle des Familienwandels
- Klassifikationsmodelle von Esping-Andersen, Blossfeld und McDonald
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Position Italiens im Kontext der europäischen Familienentwicklung und skizziert die Gliederung der Arbeit.
- Das erste Kapitel behandelt allgemeine Trends der Familienentwicklung in Europa. Hierbei werden die europaweite Verringerung der Haushaltsgröße und der demographische Wandel mit dem „Zweiten Demographischen Übergang“ von Dirk J. Van de Kaa beleuchtet.
- Das zweite Kapitel konzentriert sich auf Familienstrukturen in Italien. Es werden wichtige Aspekte wie Fertilitätsrate, Heiratsverhalten, Lebensformen und familienpolitische Maßnahmen in Italien betrachtet.
- Das dritte Kapitel präsentiert die verschiedenen Klassifikationsmodelle des Familienwandels von Gosta Esping-Andersen, Hans-Peter Blossfeld und Peter McDonald. Die Modelle werden vorgestellt und detailliert erläutert, um anschließend Italien in die jeweiligen Modelle einzuordnen.
Schlüsselwörter
Familienentwicklung, Italien, Europa, Wohlfahrtsregime, Familienstrukturen, Fertilitätsrate, Heiratsverhalten, Lebensformen, Familienpolitik, Esping-Andersen, Blossfeld, McDonald, Defamilialisierung, Dekommodifizierung, Geschlechtergleichheit
- Quote paper
- Christin Schröder (Author), 2003, Theoretische Modelle zur Betrachtung der Familienentwicklung am Beispiel Italiens, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/11867