Der Begriff des „Sozialen Lernens“ ist spätestens seit den 70er Jahren Diskussionsgegenstand der Öffentlichkeit. Es gab (und gibt) jedoch verschiedene Auffassungen darüber, was unter dem Begriff zu verstehen sei, so daß er mit vielen unterschiedlichen Zielsetzungen verbunden wurde und in dementsprechend unterschiedlichen Zusammensetzungen auftauchte. Es kann deshalb in dieser Hausarbeit kein Anspruch auf vollständige Behandlung der verschiedenen Ansätze erhoben werden. Vielmehr soll zunächst einmal auf die Geschichte des Begriffs des „Sozialen Lernens“ eingegangen werden, um anschließend die vier meistdiskutierten Lesarten in einer Übersicht darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte und Begriffsdefinition des „Sozialen Lernens“
- Richtungen des sozialen Lernens
- Soziales Lernen als angstfreies Lernen
- Soziales Lernen als Sozialerziehung
- Soziales Lernen als soziale Integration
- Soziales Lernen als soziale Interaktion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Begriff des „Sozialen Lernens“ und dessen verschiedenen Ausprägungen. Ziel ist es, die historische Entwicklung des Begriffs nachzuvollziehen, die verschiedenen Lesarten zu analysieren und den Stellenwert des Sozialen Lernens im Bildungssystem darzustellen.
- Die historische Entwicklung des Begriffs „Soziales Lernen“
- Verschiedene Lesarten des „Sozialen Lernens“
- Der Stellenwert des Sozialen Lernens im Bildungssystem
- Die Bedeutung von Angst im Lernprozess
- Die Rolle des Sozialen Lernens in der Entwicklung des demokratischen Bewusstseins
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Begriff des „Sozialen Lernens“ wird seit den 1970er Jahren in der Öffentlichkeit diskutiert. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, was unter dem Begriff zu verstehen ist und welche Zielsetzungen damit verbunden sind. Diese Hausarbeit beleuchtet die Geschichte des Begriffs und stellt die vier meistdiskutierten Lesarten des „Sozialen Lernens“ vor.
Geschichte und Begriffsdefinition des „Sozialen Lernens“
Der Begriff „Soziales Lernen“ hat seinen Ursprung in der Lerntheorie des Behaviorismus. Ursprünglich wurde er als Synonym für den Lernbegriff an sich verwendet. Durch den Einfluss des symbolischen Interaktionismus erhielt er eine eigene Bedeutung. Lernen wurde nicht mehr nur als sozialer Prozess betrachtet, sondern es sollten auch soziale Inhalte vermittelt werden. Diese Entwicklung führte zu einer Erweiterung des Lernbegriffs, die die Aneignung gesellschaftlicher Inhalte, Werte und Normen durch Interaktion mit anderen Lernenden umfasste.
Richtungen des sozialen Lernens
3.1 Soziales Lernen als angstfreies Lernen
Die psychoanalytische Theorie von Sigmund Freud liefert die theoretische Grundlage für dieses Verständnis des „Sozialen Lernens“. Angst kann als ein Gefahrensignal verstanden werden, das reflexartige Reaktionen im Körper auslöst und die Denkfähigkeit behindert. Diese Reaktionen sind zwar im Sinne der Arterhaltung sinnvoll, im Kontext von Lernen und Denken jedoch problematisch und können Fehlleistungen erklären.
- Quote paper
- Hanno Frey (Author), 1998, Soziales Lernen - ein kurzer Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/11815