Der Begriff der Öffentlichen Meinung wurde vor allem durch Elisabeth Noelle-Neumann geprägt. Der Analyse des Internet soll die Öffentlichkeit als soziale Kontrolle nach Elisabeth Noelle-Neumann zugrunde gelegt werden. Dabei werden diverse Merkmale herausgearbeitet, an hand derer später überprüft werden soll, ob man sie auf das Internet übertragen kann. Außerdem wird der Frage nachgegangen, ob es sich bei dem Internet um ein Massenmedium handelt oder nicht, da nach Noelle-Neumann die öffentliche Meinung durch die Massenmedien stark geprägt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der Öffentlichkeit
- Internet - ein Massenmedium?
- Formate
- Weitere Eigenschaften von Online-Kommunikation
- Zwischenfazit
- Ist soziale Kontrolle im Internet möglich?
- Normen im Internet, auch Netiquetten genannt
- Sanktionsmöglichkeiten
- Zwischenfazit
- Besteht im Netz Isolationsgefahr?
- Mögliche Faktoren der Verringerung von Isolationsflucht
- Mögliche Faktoren der Verstärkung von Isolationsflucht
- Zwischenfazit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, inwieweit das Internet als Massenmedium betrachtet werden kann und ob sich die im Internet stattfindende Öffentlichkeit mit der traditionellen Öffentlichkeit vergleichen lässt. Dabei wird der Öffentlichkeitsbegriff nach Elisabeth Noelle-Neumann, die Öffentlichkeit als soziale Kontrolle definiert, zugrunde gelegt.
- Der Begriff der Öffentlichkeit und seine verschiedenen Interpretationen
- Das Internet als Massenmedium und seine Kommunikationsformate
- Soziale Kontrolle im Internet und die Rolle von Normen und Sanktionen
- Die Gefahr der Isolation im Internet und die Faktoren, die diese beeinflussen
- Die Möglichkeit der Konstitution öffentlicher Meinung im Internet
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Vergleichbarkeit von Internet- und traditioneller Öffentlichkeit in den Kontext der rasanten Verbreitung des Internets als Informationsmedium. Sie führt verschiedene Perspektiven auf den Öffentlichkeitsbegriff ein (sozialpolitisch, räumlich, kommunikativ) und kündigt die Anwendung des von Elisabeth Noelle-Neumann entwickelten sozialkontrollierenden Öffentlichkeitsverständnisses an. Die Arbeit skizziert den methodischen Ablauf, der die Untersuchung der Eigenschaften des Internets als Massenmedium und die Analyse der Übertragbarkeit der Noelle-Neumann'schen Konzepte auf das Internet umfasst. Der Fokus liegt auf der Frage nach der Konstitution öffentlicher Meinung im Internet.
Der Begriff der Öffentlichkeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Vielschichtigkeit des Begriffs „Öffentlichkeit“. Es zeigt die Schwierigkeiten einer eindeutigen Definition auf, indem es auf die Vielzahl von Interpretationen hinweist, wie sie beispielsweise von Harwood Childs zusammengefasst wurden. Die Arbeit vergleicht die Definitionen von Thiedeke, der Öffentlichkeit als Schnittpunkt gesellschaftlicher Kommunikation versteht, mit der von Elisabeth Noelle-Neumann, die Öffentlichkeit als sozialen Zustand beschreibt, in dem der Einzelne von allen gesehen und beurteilt wird und sein Ruf auf dem Spiel steht. Der Fokus liegt auf der sozialkontrollierenden Funktion der Öffentlichkeit nach Noelle-Neumann und deren Relevanz für die weitere Untersuchung.
Internet - ein Massenmedium?: Dieses Kapitel untersucht das Internet hinsichtlich seiner Eignung als Massenmedium. Es präsentiert verschiedene Online-Kommunikationsformate (E-Mail, Newsgroups, IRC, MUDs, WWW) und analysiert deren Eigenschaften hinsichtlich Kommunikationsform, Zielgruppenorientierung, Interaktivität, Produktionskosten und Reichweite. Der Vergleich mit traditionellen Medien wird vorbereitet und ein Zwischenfazit über die Massenmedieneigenschaften des Internets gezogen, wobei die Offenheit des Internets als besonderes Merkmal hervorgehoben wird.
Ist soziale Kontrolle im Internet möglich?: Dieses Kapitel widmet sich der Frage nach der Möglichkeit sozialer Kontrolle im Internet, basierend auf dem von Noelle-Neumann definierten Öffentlichkeitsbegriff. Es analysiert die im Internet existierenden Normen (Netiquette) und die verfügbaren Sanktionsmöglichkeiten (technische und soziale Sanktionen). Die Diskussion umfasst sowohl positive Verstärkung (Belohnungen) als auch negative Sanktionen (Strafen) und deren Effektivität bei der Durchsetzung von Normen in der Online-Welt. Ein Zwischenfazit bewertet das Ausmaß und die Wirksamkeit sozialer Kontrolle im Internet.
Besteht im Netz Isolationsgefahr?: Dieses Kapitel untersucht die potenzielle Isolationsgefahr im Internet. Es differenziert zwischen Faktoren, die Isolationsflucht verringern (Anonymität, Enthemmung, Kontrolle über die Selbstdarstellung, körperliche Abwesenheit von Öffentlichkeit, Homogenität in virtuellen Gruppen) und solchen, die sie verstärken (ungewisse Öffentlichkeit, Datenspur, Angst vor Kontrollverlust, neue technische Anforderungen). Die Analyse betrachtet die Ambivalenz des Internets, das gleichzeitig Möglichkeiten der sozialen Teilhabe und des Rückzugs bietet.
Schlüsselwörter
Öffentlichkeit, Internet, Massenmedium, soziale Kontrolle, Elisabeth Noelle-Neumann, Online-Kommunikation, Netiquette, Sanktionen, Isolation, Anonymität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Internetöffentlichkeit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, inwieweit das Internet als Massenmedium betrachtet werden kann und ob sich die im Internet stattfindende Öffentlichkeit mit der traditionellen Öffentlichkeit vergleichen lässt. Der Fokus liegt dabei auf dem sozialkontrollierenden Öffentlichkeitsverständnis nach Elisabeth Noelle-Neumann.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Begriff der Öffentlichkeit und seine verschiedenen Interpretationen, das Internet als Massenmedium und seine Kommunikationsformate, soziale Kontrolle im Internet und die Rolle von Normen und Sanktionen, die Gefahr der Isolation im Internet und die Faktoren, die diese beeinflussen, sowie die Möglichkeit der Konstitution öffentlicher Meinung im Internet.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit analysiert die Eigenschaften des Internets als Massenmedium und untersucht die Übertragbarkeit der Noelle-Neumann'schen Konzepte auf das Internet. Der methodische Ablauf umfasst die Untersuchung verschiedener Online-Kommunikationsformate und die Analyse von Normen und Sanktionen im Internet.
Wie wird der Begriff "Öffentlichkeit" definiert?
Die Arbeit beleuchtet die Vielschichtigkeit des Begriffs „Öffentlichkeit“ und zeigt die Schwierigkeiten einer eindeutigen Definition auf. Sie vergleicht verschiedene Interpretationen, insbesondere die sozialkontrollierende Funktion der Öffentlichkeit nach Noelle-Neumann, in der der Einzelne von allen gesehen und beurteilt wird und sein Ruf auf dem Spiel steht.
Wird das Internet als Massenmedium betrachtet?
Die Arbeit untersucht das Internet hinsichtlich seiner Eignung als Massenmedium, indem sie verschiedene Online-Kommunikationsformate (E-Mail, Newsgroups, IRC, MUDs, WWW) analysiert und diese mit traditionellen Medien vergleicht. Die Offenheit des Internets wird als besonderes Merkmal hervorgehoben.
Ist soziale Kontrolle im Internet möglich?
Die Arbeit analysiert die im Internet existierenden Normen (Netiquette) und die verfügbaren Sanktionsmöglichkeiten (technische und soziale Sanktionen), um die Frage nach der Möglichkeit sozialer Kontrolle im Internet zu beantworten. Positive und negative Sanktionen und deren Effektivität werden diskutiert.
Besteht im Internet Isolationsgefahr?
Die Arbeit untersucht die potenzielle Isolationsgefahr im Internet und differenziert zwischen Faktoren, die Isolationsflucht verringern (z.B. Anonymität) und solchen, die sie verstärken (z.B. Angst vor Kontrollverlust). Die Ambivalenz des Internets, das sowohl soziale Teilhabe als auch Rückzug ermöglicht, wird betrachtet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Öffentlichkeit, Internet, Massenmedium, soziale Kontrolle, Elisabeth Noelle-Neumann, Online-Kommunikation, Netiquette, Sanktionen, Isolation, Anonymität.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zum Begriff der Öffentlichkeit, zum Internet als Massenmedium, zu sozialer Kontrolle im Internet, zur Isolationsgefahr im Internet und ein Fazit. Jedes Kapitel enthält Zwischenfazits und die Arbeit bietet eine Zusammenfassung der Kapitel sowie eine Zielsetzung und Themenschwerpunkte.
- Arbeit zitieren
- Claudia Hill (Autor:in), 2002, Öffentlichkeit im Internet, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/11174