Ziel dieser Arbeit ist es die Entwicklung und die Auswirkungen von CMC (Computer Mediated Communication) unter besonderer Berücksichtigung der gesellschaftlichen Auswirkungen darzustellen und zu analysieren.
Wie und wofür nutzen die Menschen die neuen Medien? Wodurch zeichnet sich computervermittelte Kommunikation aus? Welche Vorteile und Gefahren sind mit CMC verbunden? „Wie finden sich die Menschen in neuen, sich ständig wandelnden, sich ausweitenden und ausdifferenzierenden Kommunikationslandschaften zurecht“ (Maletzke, S.196)? Werden ‘alte‘ Kommunikationsformen zugunsten der neuen zurücktreten und an Bedeutung verlieren, oder werden sie nebeneinander ergänzend genutzt werden? Sollte in diesem Zusammenhang von ‘Hybridisierung‘ gesprochen werden, die durch die „Verkettung, Vernetzung, Verknüpfung von Bekanntem mit Neuem, von habitualisierten Formen mit bislang unbekannten“ gekennzeichnet ist (Becker/Paetau, S.30)?
Da durch das Internet globale und anonyme Kommunikation in bisher unbekannter Weise möglich wird, ist es von Bedeutung, ob und wie sich die sozialen Beziehungen verändern werden. Können wir durch das Internet und CMC unser Bedürfnis nach Kommunikation, sozialen Kontakten und Integration befriedigen? Oder werden wir isolierte Internetler, die einsam vor dem PC hocken, in eine virtuelle Welt eintauchen und bestehende Beziehungen durch Netzkontakte vernachlässigen oder gar ersetzen?
Kurz gesagt: Wie beeinflußt „das Medium [Internet] das kommunikative Verhalten von Individuen“ (Kerner/Kegler, S.139)? Tragen das Internet und die neuen Kommunikationsweisen zum Wandel der Gesellschaft als Ganzes bei? Und wie „verändert sich die Gesellschaft, wenn die Kommunikation immer stärker „mediatisiert““ wird (Esposito, S.340)? Was sind also die gesellschaftlichen Auswirkungen der verstärkten Nutzung von CMC?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: „Wer die Kommunikation hat, hat die Zukunft“
- 2. Formen der Kommunikation
- 2.1. Was ist Kommunikation?
- 2.2. Definition
- 2.3. Die Face-to-Face-Kommunikation
- 2.4. Die technisch vermittelte Kommunikation
- 2.5. Die Massenkommunikation
- 3. Kommunikationsmodelle
- 3.1. Das Stimulus-Response-Modell
- 3.2. Die Lasswell-Formel
- 3.3. Das Shannon/Weaver-Modell
- 3.4. Die Systemtheorie nach Niklas Luhmann
- 4. Das Medium im Rahmen der Kommunikation
- 5. Die computervermittelte Kommunikation
- 5.1. Das Internet: Die Entstehung eines weltweiten Kommunikationsnetzes
- 5.2. Definition: Was ist computervermittelte Kommunikation?
- 5.3. Merkmale der computervermittelten Kommunikation
- 5.3.1. Die Textbasis
- 5.3.2. Die synchrone und asynchrone Kommunikation
- 5.3.3. Standardisierungen der computervermittelten Kommunikation
- 5.3.3.1. Emoticons
- 5.3.3.2. Soundwörter und Aktionswörter
- 5.3.3.3. Die Netiquette
- 5.4. Die Nutzung
- 5.4.1. Die Email
- 5.4.2. Der Chat
- 5.4.3. Die elektronischen Diskussionsforen
- 5.4.3.1. Die Mailinglists
- 5.4.3.2. Die Newsgroups
- 5.5. Theorien zur computervermittelten Kommunikation
- 5.5.1. Das Kanalreduktionsmodell
- 5.5.2. Das Filtermodell
- 5.5.3. Das Simulationsmodell
- 5.5.4. Die rationale Medienwahl
- 5.5.5. Die normative Medienwahl
- 5.5.6. Die Theorie der sozialen Informationsverarbeitung
- 5.6. Das Neue an computervermittelter Kommunikation
- 5.6.1. Die Zeit- und Raumunabhängigkeit
- 5.6.2. Die Globalisierung
- 5.6.3. Die Information
- 5.6.4. Die Individualisierung
- 5.6.5. Die Identitätskonstruktion
- 5.7. Gefahren von computervermittelten Kommunikation
- 5.7.1. Die Textbasis: Verlust parakommunikativer Kompetenzen
- 5.7.2. Der Informationsüberfluss
- 5.7.3. Die Anonymität
- 5.7.4. Die Einsamkeit
- 5.7.5. Die Wirklichkeitskonstruktion: Realität vs. Virtualität
- 5.7.6. Multi User Dungeons (MUDs)
- 6. Die gesellschaftlichen Auswirkungen
- 6.1. Die Globalisierung
- 6.2. Die Individualisierung
- 6.3. Die Polarisierung
- 7. Ausblick
- 8. Zusammenfassung
- 9. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung und Auswirkungen computervermittelter Kommunikation (CMC), insbesondere deren gesellschaftliche Implikationen. Die zentrale Fragestellung befasst sich mit der Veränderung von Kommunikation durch das Internet und den Computer, einschließlich Chancen und Risiken.
- Definition und Formen der Kommunikation
- Kommunikationsmodelle und deren Entwicklung
- Merkmale und Nutzung computervermittelter Kommunikation
- Theorien zur computervermittelten Kommunikation
- Gesellschaftliche Auswirkungen von CMC
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: „Wer die Kommunikation hat, hat die Zukunft“: Die Einleitung stellt die zentrale These auf, dass Kommunikation einen entscheidenden Stellenwert in der Gesellschaft einnimmt. Sie verweist auf die rasante Verbreitung des Internets und die damit einhergehende Veränderung der Kommunikationsformen. Die Ambivalenz der Entwicklung wird hervorgehoben, indem sowohl Chancen als auch Risiken der neuen Kommunikationsmöglichkeiten im Internet diskutiert werden. Die Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung und Auswirkungen von CMC zu analysieren, insbesondere im Hinblick auf gesellschaftliche Veränderungen.
2. Formen der Kommunikation: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Einführung in das Thema Kommunikation. Es definiert den Begriff der Kommunikation, beschreibt verschiedene Formen wie Face-to-Face-Kommunikation, technisch vermittelte Kommunikation und Massenkommunikation. Der Fokus liegt auf der Abgrenzung und den charakteristischen Merkmalen jeder Kommunikationsform, um ein fundiertes Verständnis für die spätere Betrachtung computervermittelter Kommunikation zu schaffen. Es legt die Basis für das Verständnis der verschiedenen Kommunikationsarten, die im weiteren Verlauf der Arbeit analysiert werden.
3. Kommunikationsmodelle: Hier werden vier einflussreiche Kommunikationsmodelle vorgestellt: das Stimulus-Response-Modell, die Lasswell-Formel, das Shannon/Weaver-Modell und die Systemtheorie nach Luhmann. Die Darstellung verdeutlicht die Entwicklung von einfachen zu komplexeren Modellen und analysiert die verschiedenen Ansätze zur Erklärung der Entstehung und Fortführung von Kommunikation. Der Vergleich der Modelle zeigt die zunehmende Berücksichtigung von Faktoren wie Feedback und Kontext im Verlauf der Kommunikationsforschung. Dieser Kapitelteil dient der methodischen Fundierung der weiteren Analyse.
4. Das Medium im Rahmen der Kommunikation: Dieser Abschnitt beleuchtet den Einfluss des Mediums auf den Kommunikationsprozess. Es wird untersucht, wie verschiedene Medien die Kommunikation beeinflussen und welche Rolle sie in der Gestaltung von Kommunikationsformen spielen. Die Diskussion des Mediums als eigenständiger Faktor bereitet den Boden für die detailliertere Auseinandersetzung mit dem Internet als Medium in den folgenden Kapiteln.
5. Die computervermittelte Kommunikation: Dieses umfangreiche Kapitel widmet sich der computervermittelten Kommunikation (CMC). Es definiert CMC, beschreibt ihre Merkmale (Textbasis, synchrone/asynchrone Kommunikation, Standardisierungen wie Emoticons und Netiquette) und analysiert verschiedene Nutzungsformen wie E-Mail, Chat und Diskussionsforen. Des Weiteren werden verschiedene Theorien zur CMC vorgestellt und diskutiert, wie das Kanalreduktionsmodell, das Filtermodell und die Theorie der sozialen Informationsverarbeitung. Der Abschnitt beleuchtet zudem die Neuheiten von CMC, z.B. die Zeit- und Raumunabhängigkeit, sowie die damit verbundenen Gefahren wie Informationsüberfluss und Anonymität. Die Synthese dieser Aspekte liefert ein umfassendes Bild der CMC.
6. Die gesellschaftlichen Auswirkungen: In diesem Kapitel werden die gesellschaftlichen Auswirkungen der computervermittelten Kommunikation thematisiert. Es werden die Einflüsse auf Globalisierung, Individualisierung und mögliche Polarisierungsprozesse analysiert. Die Diskussion konzentriert sich auf die weitreichenden Folgen der CMC für die soziale Struktur und die Interaktion von Individuen und Gruppen. Die Kapitelteile betrachten die Auswirkungen auf die Gesellschaft im Detail.
Schlüsselwörter
Computervermittelte Kommunikation, Internet, Kommunikationsmodelle, Massenkommunikation, Globalisierung, Individualisierung, Anonymität, Informationsüberfluss, Soziale Informationsverarbeitung, Gesellschaftliche Auswirkungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Wer die Kommunikation hat, hat die Zukunft"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung und Auswirkungen computervermittelter Kommunikation (CMC), insbesondere deren gesellschaftliche Implikationen. Der Fokus liegt auf den Veränderungen von Kommunikation durch das Internet und den Computer, inklusive Chancen und Risiken.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Formen der Kommunikation, Kommunikationsmodelle und deren Entwicklung, Merkmale und Nutzung computervermittelter Kommunikation, Theorien zur computervermittelten Kommunikation und die gesellschaftlichen Auswirkungen von CMC.
Welche Kommunikationsformen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Face-to-Face-Kommunikation, technisch vermittelter Kommunikation und Massenkommunikation. Die computervermittelte Kommunikation wird als eigenständige Form detailliert untersucht.
Welche Kommunikationsmodelle werden vorgestellt?
Es werden das Stimulus-Response-Modell, die Lasswell-Formel, das Shannon/Weaver-Modell und die Systemtheorie nach Luhmann vorgestellt und verglichen.
Welche Merkmale der computervermittelten Kommunikation werden beschrieben?
Die Merkmale umfassen die Textbasis, synchrone und asynchrone Kommunikation, sowie Standardisierungen wie Emoticons und Netiquette.
Welche Nutzungsformen computervermittelter Kommunikation werden analysiert?
Analysiert werden E-Mail, Chat und elektronische Diskussionsforen (Mailinglisten und Newsgroups).
Welche Theorien zur computervermittelten Kommunikation werden diskutiert?
Die Arbeit behandelt das Kanalreduktionsmodell, das Filtermodell, das Simulationsmodell, die rationale und normative Medienwahl sowie die Theorie der sozialen Informationsverarbeitung.
Welche Neuheiten und Gefahren der computervermittelten Kommunikation werden hervorgehoben?
Zu den Neuheiten gehören Zeit- und Raumunabhängigkeit, Globalisierung, Informationszugang, Individualisierung und Identitätskonstruktion. Zu den Gefahren zählen der Verlust parakommunikativer Kompetenzen, Informationsüberfluss, Anonymität, Einsamkeit und die Problematik der Wirklichkeitskonstruktion (Realität vs. Virtualität).
Welche gesellschaftlichen Auswirkungen werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen auf Globalisierung, Individualisierung und mögliche Polarisierungsprozesse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Computervermittelte Kommunikation, Internet, Kommunikationsmodelle, Massenkommunikation, Globalisierung, Individualisierung, Anonymität, Informationsüberfluss, Soziale Informationsverarbeitung, Gesellschaftliche Auswirkungen.
- Quote paper
- Katrin Jablonski (Author), 2002, Computervermittelte Kommunikation im Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/10638