Die folgende Arbeit betrachtet die Ehe des ersten römischen Kaisers, Augustus, mit seiner dritten Gattin Livia Drusilla und untersucht die Frage, ob es sich bei dieser Verbindung um eine ‚ideale sittenpolitische‘ Ehe nach augusteischem Maßstab gehandelt hat. Dabei gilt es, Kaiser Augustus’ berühmte Ehepolitik zu erörtern und zu prüfen, ob sich die von ihm öffentlich betriebene, radikale Politik auch in seinem Privatleben mit Livia bestätigen lässt. Dafür werden zunächst Augustus’ Gesetzgebung und seine politischen Reformen bezüglich der Ehe skizziert. Augustus veranlasste nicht nur Privilegien für verheiratete Paare, es bestand sogar eine Heiratspflicht für die Bürger Roms, ebenso wie strenge Fristen zur erneuten Heirat, wenn der Partner verstorben war. Des Weiteren gab es hohe Strafen bei Ehebruch sowie drastische Sanktionen für unverheiratete Paare.
Aufgrund dieses deutlichen Bekenntnisses zur Institution ‚Ehe‘ sei anzunehmen, dass Kaiser Augustus selbst eine ideale Ehe führte. Augustus’ Ehereformen wurden erst im Jahre 18 v. Chr. eingeführt, bzw. 9 n. Chr. erweitert, er war also bereits viele Jahre mit Livia verheiratet und ihm war das Leben als verheirateter Mann persönlich geläufig. Vor der Verbindung mit Livia war Augustus bereits zwei Mal verheiratet gewesen. Nachdem die besonderen Umstände der Hochzeit mit Livia beleuchtet werden, wird die Ehe von Augustus und Livia auf ihre sittenpolitische Korrektheit überprüft. Obwohl aus der Verbindung keine Kinder hervorgingen, was das eigentliche Ziel einer römischen Ehe war, war das Paar ganze 52 Jahre lang verheiratet und wurde erst mit dem Tode des Kaisers von einander getrennt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kaiser Augustus und seine Ehepolitik
- 3. Das Eheleben des Augustus
- 3.1 Die ersten beiden Ehen Octavians
- 3.2 Die Ehe von Augustus und Livia
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ehe zwischen Kaiser Augustus und Livia Drusilla, um zu ergründen, ob diese Verbindung als "ideale sittenpolitische Ehe" nach augusteischem Verständnis betrachtet werden kann. Die Analyse umfasst die Erörterung von Augustus' Ehepolitik und die Prüfung, inwieweit seine öffentlichen Maßnahmen sich in seinem Privatleben widerspiegeln.
- Augustus' Ehepolitik und deren Gesetzgebung
- Die Besonderheiten der Ehe zwischen Augustus und Livia
- Die sittenpolitische Bewertung der Ehe im Kontext der römischen Gesellschaft
- Der Einfluss der Ehe auf die augusteische Familie und Dynastie
- Die Darstellung der Ehe in antiken Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach der "ideal sittenpolitischen Ehe" von Augustus und Livia. Sie skizziert den methodischen Ansatz, der die Analyse von Augustus' Ehepolitik und seiner privaten Lebensführung umfasst, um deren Übereinstimmung zu prüfen. Die verwendeten Quellen, darunter die Annalen des Tacitus, Suetons Augustus-Biographie und Schriften von Cassius Dio, werden genannt und ihre Relevanz für die Untersuchung erläutert. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Kongruenz zwischen der öffentlichen Ehepolitik Augustus und seinem privaten Eheleben mit Livia.
2. Kaiser Augustus und seine Ehepolitik: Dieses Kapitel beschreibt die von Augustus 18 v. Chr. eingeführten und 9 n. Chr. erweiterten Ehegesetze (Lex Iulia de maritandis ordinibus, Lex Iulia de adulteriis coercendis, Lex Papia Poppaea). Es analysiert die darin enthaltenen Privilegien für Verheiratete und die Sanktionen gegen Unverheiratete und Kinderlose, wie Heiratszwang, Strafen bei Ehebruch und Einschränkungen im Erbrecht. Die Maßnahmen zielten auf die Restauration der Sitten und Moral, einen Geburtenanstieg und die Stärkung der augusteischen Familie und Dynastie durch exogame Bündnisse. Der Widerstand gegen die strengen Gesetze und die darauffolgenden Milderungen durch Augustus werden ebenso thematisiert, unterstreichend, dass die Ehepolitik nicht nur auf Repression, sondern auch auf Anreizsysteme setzte.
3. Das Eheleben des Augustus: Dieses Kapitel beleuchtet Augustus' Ehen, beginnend mit seinen ersten beiden Ehen, um den Kontext seiner Ehe mit Livia zu verstehen. Der Schwerpunkt liegt auf der langjährigen Ehe mit Livia Drusilla (52 Jahre), die trotz des Ausbleibens gemeinsamer Kinder als besonders stabil dargestellt wird. Analysiert wird, ob diese Ehe den von Augustus selbst gesetzten sittenpolitischen Maßstäben entsprach. Die Darstellung dieser Ehe in den antiken Quellen wird kritisch beleuchtet und auf ihre mögliche tendenziöse Darstellung hin untersucht.
Schlüsselwörter
Augustus, Livia Drusilla, Ehepolitik, Lex Iulia de maritandis ordinibus, Lex Iulia de adulteriis coercendis, Lex Papia Poppaea, Sittenpolitik, römische Ehe, Augustea Familie, Dynastie, antike Quellen, Tacitus, Sueton, Cassius Dio.
Häufig gestellte Fragen: Die Ehepolitik Kaiser Augustus und seine Ehe mit Livia Drusilla
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Ehe zwischen Kaiser Augustus und Livia Drusilla und analysiert, ob diese Verbindung als „ideale sittenpolitische Ehe“ nach augusteischem Verständnis betrachtet werden kann. Die Analyse umfasst Augustus' Ehepolitik und die Frage, inwieweit sich seine öffentlichen Maßnahmen in seinem Privatleben widerspiegelten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Augustus' Ehepolitik und deren Gesetzgebung (Lex Iulia de maritandis ordinibus, Lex Iulia de adulteriis coercendis, Lex Papia Poppaea), die Besonderheiten der Ehe zwischen Augustus und Livia, die sittenpolitische Bewertung der Ehe im römischen Kontext, den Einfluss der Ehe auf die augusteische Familie und Dynastie sowie die Darstellung der Ehe in antiken Quellen (Tacitus, Sueton, Cassius Dio).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel über Augustus' Ehepolitik, einem Kapitel über Augustus' Eheleben (inklusive seiner ersten Ehen und der Ehe mit Livia) und einem Fazit. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Die Kapitel fassen die jeweiligen Aspekte detailliert zusammen und analysieren die Quellen kritisch.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf antike Quellen wie die Annalen des Tacitus, Suetons Augustus-Biographie und die Schriften von Cassius Dio. Die Relevanz dieser Quellen für die Untersuchung wird explizit erläutert.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Kann die Ehe zwischen Augustus und Livia als „ideale sittenpolitische Ehe“ nach augusteischem Verständnis betrachtet werden?
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit analysiert Augustus' Ehepolitik und seine private Lebensführung, um deren Übereinstimmung zu prüfen. Die Darstellung der Ehe in den antiken Quellen wird kritisch beleuchtet und auf mögliche tendenziöse Darstellungen untersucht.
Welche Schlussfolgerung wird gezogen? (Hinweis: Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn der vollständige Text der Arbeit vorliegt.)
Die Schlussfolgerung der Arbeit wird im Fazit gezogen und muss aus dem vollständigen Text entnommen werden. Die Zusammenfassung der Kapitel gibt jedoch einen Einblick in die Argumentationslinie.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Augustus, Livia Drusilla, Ehepolitik, Lex Iulia de maritandis ordinibus, Lex Iulia de adulteriis coercendis, Lex Papia Poppaea, Sittenpolitik, römische Ehe, augusteische Familie, Dynastie, antike Quellen, Tacitus, Sueton, Cassius Dio.
- Arbeit zitieren
- Aileen Sophie Ernst (Autor:in), 2020, Kaiser Augustus und seine Ehefrau Livia. Eine ideale sittenpolitische Ehe?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/997705