PISA-Studie: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist das Ziel des PISA-Thesenpapiers?
Das Ziel des PISA-Thesenpapiers ist der Erhalt von Vergleichsdaten über die Effizienz von Schulsystemen. Es sollen Stärken und Schwächen identifiziert und Informationen für bildungspolitisches und bildungsplanerisches Handeln bereitgestellt werden. Die OECD-Länder sollen regelmäßig Indikatoren für Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten von 15-jährigen Schülern in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften erhalten.
Welche Eckdaten sind für die PISA-Studie relevant?
Die bereitgestellte Leseprobe enthält keine Abbildungen mit den Eckdaten. Es wird jedoch auf nationale Erweiterungen, Aufgabentypen und Kontextbedingungen eingegangen (siehe unten).
Was sind die nationalen Erweiterungen der PISA-Studie?
Die nationalen Erweiterungen beinhalten einen zusätzlichen zweiten Testtag mit lehrplangültigen Aufgaben in Mathematik und Naturwissenschaften sowie fächerübergreifenden Texten im Bereich Lesekompetenz. Zusätzlich werden 9. Klässler (auch wenn sie nicht 15 Jahre alt sind), überdurchschnittlich gute und schlechte Schüler sowie ein Bundesländervergleich einbezogen.
Welche Aufgabentypen werden in der PISA-Studie verwendet?
Die Aufgaben sollen Kompetenzen erfassen, die für die Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Leben notwendig sind. Daher zielen die meisten Aufgaben auf die Anwendung von Wissen und Fertigkeiten in außerschulischen Situationen ab. Nur die Hälfte der Aufgaben sind Multiple-Choice-Fragen; die Schüler sollen auch selbstständig Antworten ausarbeiten.
Welche Kontextbedingungen werden in der PISA-Studie berücksichtigt?
Die Studie berücksichtigt die Bedingungen, unter denen Schüler aufwachsen, leben und lernen. Die Sozialstruktur der Schüler und der soziale Kontext der Schulen werden genau erfasst. Zusätzlich werden Schulleiterfragebögen eingesetzt.
Welche fächerübergreifenden Kompetenzen werden untersucht?
Die Studie erfasst neben lehrplan- und fachbezogenen Fähigkeiten auch bereichsübergreifende Basiskompetenzen ("cross-curricular competencies"), um die Perspektive "lebenslanges Lernen" zu berücksichtigen.
Wie sieht der PISA-Zeitplan aus?
Die Leseprobe enthält Abbildungen zum Zeitplan, die in dieser Leseprobe nicht enthalten sind. Es wird jedoch von drei Projektzyklen gesprochen.
Was sind die Ziele und Inhalte des Naturwissenschaftsteils der PISA-Studie?
Die naturwissenschaftliche Grundbildung umfasst das Verständnis grundlegender naturwissenschaftlicher Konzepte, die Vertrautheit mit naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen und die Fähigkeit, dieses Wissen bei der Beurteilung naturwissenschaftlich-technischer Sachverhalte anzuwenden. Die Aufgaben zielen auf das Erkennen von Fragen, das Ziehen von Schlussfolgerungen aus Beobachtungen, das Prüfen von Gültigkeitsbedingungen und das Wissen um Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnisse ab.
Was sind die Ziele und Inhalte des Mathematikteils der PISA-Studie?
Die mathematische Grundbildung umfasst das Verständnis der Rolle der Mathematik in der Welt und die Fähigkeit, Sachverhalte unter mathematischen Gesichtspunkten zu beurteilen. Die Ziele beinhalten die Bewältigung von Anforderungen des gesellschaftlichen Lebens und die Förderung des logischen Denkens. Die Aufgaben umfassen einfache Berechnungen, das Herstellen von Querverbindungen, Verallgemeinerungen und das Verstehen von Zusammenhängen.
Was sind die Ziele und Inhalte des Lesekompetenzteils der PISA-Studie?
Lesekompetenz bedeutet die Fähigkeit, geschriebene Texte zu verstehen, ihre Absichten und Struktur zu erfassen, sie einzuordnen und für bestimmte Zwecke zu nutzen. Sie ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Zielerreichung, Wissensentwicklung und gesellschaftlichen Teilhabe. Die Aufgaben umfassen das Heraussuchen von Informationen, das Entwickeln von Interpretationen und die kritische Bewertung von Inhalten und Formen.
Wie wird die Durchführung der Studie beschrieben?
Schulen und Schüler werden per Zufallsprinzip ausgewählt. Eine hohe Teilnahmerate (80%) ist essentiell. Elterngenehmigungen sind aus Datenschutzgründen notwendig. Externe Testleiter führen die Tests durch, die aus internationalen und nationalen Aufgaben bestehen. Die Auswertung basiert auf zusammengefassten Daten, ohne Angaben zu einzelnen Lehrern und Schülern.
Wie gestaltet sich die Stichprobenziehung in der PISA-Studie?
Die Leseprobe enthält eine Abbildung zur Stichprobe, die in dieser Leseprobe nicht enthalten ist. Es wird jedoch auf die Erweiterung der Stichprobe in Deutschland (9. Klässler, gute/schlechte Leser) und die Probleme mit der Beteiligungsrate (unter anderem fehlende Elterngenehmigungen) eingegangen.
Welche Konsequenzen ergaben sich aus den Voruntersuchungen?
Aufgrund hoher Ausfallquoten wurden die Schülerstichproben vergrößert.
Wie sieht die Berichterstattung der PISA-Studie aus?
Ein erster Bericht ("Initial Report") soll im Oktober 2001 veröffentlicht werden. Zusätzlich sind Themenhefte geplant, die sich mit soziodemografischen Hintergründen, Geschlechtsunterschieden, der Organisation der Lernwelt und dem Zusammenhang zwischen Schulorganisation und Schülerleistungen befassen.
Welche Literaturangaben werden genannt?
Die Leseprobe nennt verschiedene Quellen, darunter eine Webseite und Artikel aus den Zeitschriften "nds" (neue deutsche schule) und "HLZ" (Zeitschrift der GEW). Auch das Kultusministerium der Länder wird als Quelle genannt.
Inhaltsverzeichnis
-? Thesenpapier
-? Zeitplan
-? Naturwissenschaften (worum geht es, Ziele)
-? Mathe (worum geht es, Ziele)
-? Lesen (worum geht es, Ziele, Beispielaufgabe)
-? Fächerübergreifende Kompetenzen
-? Durchführung der Studie
- Feldtest:- was ist der Feldtest?
- warum wurde er durchgeführt?
- Auswertung, Stichprobenziehung
-? Literaturangaben
Thesenpapier
ZIELE:
-Erhalt von Vergleichsdaten über die Effizienz der Schulsysteme
-Stärken und Schwächen der schulischen Systeme sollen identifiziert werden und Informationen für das bildungspolitische und bildungsplanerische Handeln bereitgestellt werden
-OECD – Ländern sollen Indikatoren für Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten von 15jährigen Schülern in den Bereichen Lesekompetenz, Mathe und Naturwissenschaften in regelmäßigen Abständen zur Verfügung gestellt werden
ECKDATEN:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
NATIONALE ERWEITERUNGEN:
Zusätzlicher zweiter Testtag:
- in Mathe und Naturwissenschaften werden lehrplangültige Aufgaben eingesetzt
- im Bereich der Lesekompetenz werden zusätzliche fächerübergreifende Texte eingesetzt (z.B. Text aus der Naturwissenschaft)
- 9. Klässler, die nicht 15 sind und überdurchschnittlich „gute“ und „schlechte“ Schüler
- Bundesländervergleich
AUFGABENTYPEN:
- es sollen Kompetenzen erfasst werden die für eine Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Leben notwendig sind
- deshalb:- Mehrzahl der Aufgaben erfasst die Anwendung von Wissen und Fertigkeiten in außerschulischen Situationen; nur die Hälfte „Multiple- Choice“ – Aufgaben, die Schüler sollen Antworten selbst ausarbeiten
KONTEXTBEDINGUNGEN:
- Bedingungen, unter denen Schülerinnen und Schüler aufwachsen, leben und lernen
- Genaue Erfassung der Sozialstruktur der Schülerinnen und Schüler und des sozialen Kontexts, in dem eine Schule arbeitet und handelt
- Weiterhin Schulleiterfragebögen
FÄCHERÜBERGREIFENDE KOMPETENZEN:
- um die Perspektive „lebenslang Lernen“ zu berücksichtigen ist die Studie so ausgerichtet, dass neben lehrplan- und fachbezogenen Fähigkeiten auch bereichsübergreifende Basiskompetenzen („cross- curricular- competencies“) erfaßt werden
PISA – ZEITPLAN
3 Projektzyklen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
PISA: 1. Zyklus
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Naturwissenschaften
DEFINITION:
Zur naturwissenschaftlichen Grundbildung gehört laut PISA ein Verständnis grundlegender natur-wissenschaftlicher Konzepte, Vertrautheit mit natur-wissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen sowie die Fähigkeit dieses Konzept- und Prozeßwissen vor allem bei der Beurteilung von naturwissenschaftlich – technischen Sachverhalten anzuwenden.
Warum Naturwissenschaften ?
- Erkennen von Fragen, die naturwissen-schaftlich untersucht und beantwortet werden können
- Ziehen von Schlußfolgerungen aus Beobachtungen und Befunden sowie das Prüfen von Gültigkeitsbedingungen solcher Schlußfolgerungen und
- Das Wissen um Grenzen naturwissen-schaftlicher Erkenntnisse
Art der Aufgaben:
- Fragestellungen erkennen, Belege suchen und prüfen
- Schlußfolgerungen ziehen und kommunizieren Wissenschaftliche Konzepte erkennen und verstehen
DEFINITION:
Nach der PISA – Konzeption gehören zur mathematischen Grundbildung ein Verständnis der Rolle, die Mathematik in der sozialen, kulturellen und technischen Welt spielt und die Fähigkeit Sachverhalte unter mathematischem Gesichtspunkten angemessen zu beurteilen.
Warum Mathematik ?
-Mathematik nutzen um Anforderungen, die im Laufe eines schöpferischen, verant- wortungsbewußten und kritischen Bürgers auftreten, zu bewältigen
-Logisches Denken fördern
Art der Aufgaben:
- einfache Berechnungen und Wiedergabe von Definitionen
- Herstellen von Querverbindungen
- Verallgemeinerung und Verstehen von Zusammenhängen
Lesekompetenz
DEFINITION:
PISA versteht unterLesekompetenzdie Fähigkeit geschriebene Texte unterschiedlicher Art in ihren Aussagen, ihren Absichten und ihrer formalen Struktur zu verstehen und in einen größeren Zusammenhang einordnen zu können, außerdem in der Lage sein sie für bestimmte Zwecke sachgerecht nutzen zu können.
Warum Lesekompetenz ?
- wichtiges Hilfsmittel für das Erreichen persönlicher Ziele
- Bedingung für die Weiterentwicklung des eigenen Wissens und der Entwicklung der eigenen Fähigkeiten
- Vorraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben !
Art der Aufgaben:
- Informationen aus Texten heraussuchen
- Interpretationen entwickeln
Inhalt und Form kritisch bewerten etc.
Fächerübergreifende Kompetenzen
DEFINITION:
Fächerübergreifende Fähigkeiten sind Fähigkeiten, die
-nicht an bestimmte Situationen oder Inhalte gebunden, sondern situationsübergreifend einsetzbar sind
-in verschiedenen Fächern bzw. Lerngebieten gefordert und gefördert werden und
-auf neuartige, nicht im Lehrplan enthaltene Aufgaben-stellungen übertragen werden können.
Warum fächerübergreifende Kompetenzen?
-Anwendung von schulischem Wissen außer-schulisch
-Motivation, Ausdauer, Lernbereitschaft, Lern-strategien, sowie die Bereitschaft kooperativ zu arbeiten spielen eine bedeutende Rolle
-Zielorientierung
Computer:
- Häufigkeit der Computernutzung
- Selbsteingeschätzte Fähigkeit damit umzugehen
- Möglichkeiten des Zugangs zu Computer und Internet zu Hause Einstellung zur Nutzung von Computern
Durchführung der Studie
- Notwendige Zahl der Schulen wird per Zufallsprinzip ausgelost, Schulleitung wird vom Kultusministerium informiert
- Schüler werden auch per Losverfahren ermittelt, wichtig, daß sie teilnehmen da die Teilnahmerate 80% sein muß, ansonsten Ausschluß vom inter-nationalen Vergleich
- Elterngenehmigungen mußten aus Gründen des Datenschutzes am Testtag vorliegen
- Jede Schule bekam 2 externe Testleiter zugewiesen
- 2 Testtage: 1. internationale Testaufgaben
2. nationale Ergänzungen
- je etwa 120 Minuten Bearbeitungszeit
- + Schülerfragebögen, 30 Minuten
3. an wenigen Schulen Computerstichprobe, Erfassung allgemeiner Problemlösekompetenz
- Auswertung:- alle Berichte beruhen auf zusammengefaßten Daten, keine Angabe über spezielle Lehrer und Schüler!
- lediglich Ordnungsnummern um die Bögen eines Schülers zusammenzufügen
STICHPROBE
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Deutschland: Erweiterung
- Schüler der 9. Klasse die nicht 15 Jahre alt sind (+ 10 pro Schule)
- zusätzlich Schüler die unterdurchschnittlich schlecht lesen (+ max. 5 pro Schule)
Beteiligungsrate an der Voruntersuchung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Schulausfälle: 1 Sonderschule wegen erheblicher Leseprobleme 1 Berufsschule: Testgruppe nicht verfügbar
1 Realschule: organisatorische Probleme
Beteiligungsrate nach Schulform
74,5 % der Hauptschüler 76,4 % der Realschüler 88,4 % der Gymnasiasten 75,6 % der Gesamtschüler
80,1% der Schüler von Schulen mit mehreren Bildungsgängen
Beteiligung insgesamt 79%, nicht ausreichend für internationale Standards
Grund für die geringe Beteiligung: - für viele keine Elterngenehmigung; in D muß aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Genehmigung vorliegen, in anderen Ländern wird angenommen, daß die Eltern einverstanden sind, wenn nichts gegenteiliges behauptet wirdFehlende Elterngenehmigung:
Bei ca. 16% der HS Ca. 14% der RS Ca. 7% der Gymn.
Ca. 18% der Gesamtschüler
Ca. 17% der Schüler an Schulen mit mehreren Bildungsgängen
- Elternfragebögen wurden zu 86% beantwortet zurückgegeben
Stichprobe Hauptuntersuchung -> Folie
Vorgaben international: - 15jährige, geboren zwischen 2/1984 und 1/1985
- mindestens 4500 Schüler, 211 Schulen, jeweils 28 15jährige, +10 Neuntklässler, + 5 gute/schlechte Leser
- Teilnahmerate muß 85% der Schulen und 80% der Schüler sein
Konsequenzen aus den Voruntersuchungen
- Vergrößerungen der Schülerstichproben wegen den hohen Ausfallquoten (38 statt 28)
Berichterstattung:
- erster Bericht über Ergebnisse von PISA 2000 soll im Oktober 2001 veröffentlicht werden („Initial Report“), Kurzbericht in D: beschreibt und kommentiert internationale Resultate aus nationaler Sicht
- weiterhin wird Herausgabe von Themenheften geplant:
- Zusammenhang zwischen soziodemographischem Hintergrund und Schülerleistungen
- Geschlechtsunterschiede in den Bereichen Schülerleistungen, Einstellungen, Motivation
- Organisation der Lernwelt
- Zusammenhang zwischen Organisation von Schulen bzw. schulischer Systeme und Schülerleistungen sowie Chancengerechtigkeit
Literaturangaben:
http://www.mpib-berlin.mpg.de, 10.11.2000
Kreienbaum, Maria Anna: Pisa kommt! – Was ist das? In: nds (neue deutsche schule), Jahrgang 51, 1999, Heft 10 Markstahler, Jürgen/Steffens, Ulrich/Turk, Gerd/Demmer, Marianne/Kreienbaum, Maria Anna: Zur Sache: Was ist PISA?/Nicht klüger als zuvor/PISA: Vom Objekt zum Subjekt/Erfahrungen mit PISA In: HLZ (Zeitschrift der GEW Hesen für Erziehung, Bildung, Forschung), Jahrgang 53, 2000, Heft 1
Kultusminister der Länder der BRD u. in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung: OECD PISA (Programme for International Student Assessment)
- Arbeit zitieren
- Sabrina Hill (Autor:in), 2001, PISA - Ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/99758