Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, dass Schiller durch die komplementäre Darstellung der beiden Königinnen und deren Scheitern die emanzipatorischen Bewegungen des 18. Jahrhunderts kritisieren wollte, um damit die patriarchalischen Strukturen und die übergeordnete Rolle des Mannes zu festigen.
Im ausgehenden 18. Jahrhundert beschäftigten sich zahlreiche Schriftsteller an einem literarischen Diskurs über die Weiblichkeit und diskutierten eine „natürliche“ Rolle der Frau. Dabei nahm auch Friedrich Schiller an diesem Diskurs teil und verfasste zahlreiche Werke, die seine Geschlechterrollenerwartungen ausdrückten. So auch sein Drama Maria Stuart. Inwiefern sich Schiller in Maria Stuart nun jedoch zu dieser „Diskussion über die Wesensbestimmung der Frau“ und die Rolle der Weiblichkeit positioniert, wird bis heute in der Literaturwissenschaft debattiert. Die folgende Arbeit soll hierzu einen Beitrag leisten und nach einer Betrachtung der Geschlechterrollenerwartung Ende des 18. Jahrhunderts besonders Schillers Position in dieser Debatte ins Zentrum stellen. Anschließend soll anhand einer Analyse des Dramentextes, mit einem Fokus auf die Szenen I/1 und II/1, die Rolle der Weiblichkeit für Maria Stuart und Elisabeth Tudor, unter Berücksichtigung des litertaturwissenschaftlichen Diskurses, herausgearbeitet werden. Woraufhin in einem abschließenden Schritt Schillers Intention dieser Darstellung diskutiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Geschlechterrollenerwartung des ausgehenden 18. Jahrhunderts
- Friedrich Schillers Idealbild der Weiblichkeit
- Die Rolle der Weiblichkeit bei Elisabeth Tudor
- Die Rolle der Weiblichkeit bei Maria Stuart
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, dass Schiller durch die komplementäre Darstellung der beiden Königinnen und deren Scheitern die emanzipatorischen Bewegungen des 18. Jahrhunderts kritisieren wollte, um damit die patriarchalischen Strukturen und die übergeordnete Rolle des Mannes zu festigen.
- Weiblichkeitskonzeption im ausgehenden 18. Jahrhundert
- Schillers Idealbild der Weiblichkeit
- Die Rolle der Weiblichkeit in Maria Stuarts Leben
- Die Rolle der Weiblichkeit in Elisabeths Tudors Leben
- Die Verbindung von Weiblichkeit und politischer Macht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext der Weiblichkeitsdebatte im ausgehenden 18. Jahrhundert beleuchtet. Anschließend wird Schillers Idealbild der Weiblichkeit anhand seiner Schriften analysiert. In den folgenden Kapiteln werden die Rollen der Weiblichkeit bei Elisabeth Tudor und Maria Stuart im Drama „Maria Stuart“ untersucht. Dabei werden die Charaktere und Handlungen der Königinnen vor dem Hintergrund der Geschlechterrollenerwartungen ihrer Zeit analysiert.
Schlüsselwörter
Weiblichkeit, Geschlechterrollen, Schillers Drama „Maria Stuart“, Elisabeth Tudor, Maria Stuart, Emanzipation, Patriarchat, public-private Konzept, historische Kontext, Dramenanalyse, Literaturwissenschaft.
- Quote paper
- Michael Grünjes (Author), 2021, Die Rolle der Weiblichkeit in Maria Stuart. Das Scheitern der beiden Königinnen als Ausdruck der Weiblichkeitskonzeption von Friedrich Schiller, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/995142