Den Kindern (Alter 7-8 Jahre) in der Offenen Ganztagsschule soll nahegelegt werden, wie viel Spaß und Freude man an Kräutern und Gemüse haben kann. Gerade im Frühjahr und Sommer macht es ihnen viel Freude, im eigenen Garten Sachen anzupflanzen oder Kräuter zu fühlen, zu riechen und zu schmecken. Ihnen soll gezeigt werden, dass sie diese Dinge zu Hause weiterführen können, jedoch auch in der Schule jederzeit Zugriff darauf haben oder die Erwachsenen dazu befragen können. Beispiele: Basilikum zu einer Tomatensauce, Rosmarinkartoffeln, Schnittlauch und Petersilie im Salat, Bärlauchpesto etc.
Ihre sowohl gustatorischen, olfaktorischen als auch haptischen Sinne erfahren hier eine Aufmerksamkeit, welche durch die verschiedenen Jahreszeiten weitergeführt werden können.
Somit können die Kinder verschiedene Kräuter und Gemüse kennenlernen, welche ihnen bisher unbekannt sind. Die Kinder sollen selber mithelfen und können so ihr erworbenes Wissen direkt anwenden. Es werden z.B. verschiedene Salate oder Kräuterquarks hergestellt. Damit soll das Ziel erreicht werden, mit einem Messer Gemüse zu schneiden, was noch nicht alle Kinder in der Gruppe gemacht haben. Zudem soll ihr Geschmackssinn sensibilisiert werden. Dieses Angebot bezieht sich konkret auf das Interesse der Kinder, welches im Vorfeld in der „Stillen Zeit“ oder im Stuhlkreis mit den Kindern besprochen wurde. Darüber hinaus sollen sie lernen, wie wichtig gesunde Ernährung ist und dass es sehr viel Spaß machen kann, sich gesund zu ernähren. Viele Kinder haben keinen konkreten Bezug zu dem Thema „Kräuter und Gemüse“. Ich möchte ihren Geschmackssinn dahingehend schulen. Zusammen wollen wir unsere Geschmackssinne erweitern und entdecken, was man alles mit Kräutern und Gemüse zubereiten kann. Im Zuge dessen werden auch die Nährstoffe besprochen und die gustatorischen und haptischen Sinne geschult. Im Rahmen der Partizipation wollen wir gemeinsam die Themenreihe gestalten und erweitern.
Inhaltsverzeichnis
1 Bezug zur aktuellen Situation / zum Verlauf der didaktischen Reihe
2 Themenbegründung Spezifischer Entwicklungsstand der Adressaten
2.1 J. (m, 7;8)
2.2 L. (w, 8;7)
2.3 F.S. (w, 7;11)
2.4 M. (w, 8;1)
2.5 L.K. (m, 8;3)
2.6 F. (m, 8;5)
2.7 K. (w, 8;7)
2.8 H. (w, 7;8)
3 Sachanalyse
4 Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz
5 Vorbereitungen
6 Verlaufsplanung
7 Literaturverzeichnis
8 Anhang
1 Bezug zur aktuellen Situation / zum Verlauf der didaktischen Reihe
Ich konnte während einer bisherigen Arbeit in der Offenen Ganztagsschule beobachten, dass die Kinder sehr viel Spaß und Interesse an dem Thema Ernährung zeigen. Sie helfen gerne bei den Vorbereitungen für den nachmittäglichen Imbiss mit und wissen durch verschiedene Gesprächsrunden und Projekte, was gesund und was ungesund ist. Auch war zu erkennen, dass sie sich häufig über das Thema, besonders beim Mittagessen, untereinander austauschen.
Ich habe sie gefragt, ob sie Lust haben, zusammen auf den Wochenmarkt oder in den nächsten gelegenen Biomarkt zu gehen und verschiedene Dinge zuzubereiten und mit mir an dem Thema zu arbeiten. Der Vorschlag kam in der Gruppe gut an. Somit können die Kinder verschiedene Kräuter und Gemüse kennenlernen, welche ihnen bisher unbekannt sind. Die Kinder sollen selber mithelfen und können so ihr erworbenes Wissen direkt anwenden. Wir werden z.B. verschiedene Salate oder Kräuterquarks herstellen. Damit soll das Ziel erreicht werden, mit einem Messer Gemüse zu schneiden, was noch nicht alle Kinder in der Gruppe gemacht haben. Zudem soll ihr Geschmackssinn sensibilisiert werden. Dieses Angebot bezieht sich konkret auf das Interesse der Kinder, welches im Vorfeld in der „Stillen Zeit“ oder im Stuhlkreis mit den Kindern besprochen wurde. Darüber hinaus sollen sie lernen, wie wichtig gesunde Ernährung ist und dass es sehr viel Spaß machen kann, sich gesund zu ernähren. Viele Kinder haben keinen konkreten Bezug zu dem Thema „Kräuter und Gemüse“. Ich möchte ihren Geschmackssinn dahingehend schulen. Zusammen wollen wir unsere Geschmackssinne erweitern und entdecken, was man alles mit Kräutern und Gemüse zubereiten kann. Im Zuge dessen werden auch die Nährstoffe besprochen und die gustatorischen und haptischen Sinne geschult. Im Rahmen der Partizipation wollen wir gemeinsam die Themenreihe gestalten und erweitern.
2 Themenbegründung
Den Kindern soll nahegelegt werden, wieviel Spaß und Freude man an Kräutern und Gemüse haben kann. Gerade im Frühjahr und Sommer macht es Ihnen viel Freude, im eigenen Garten Sachen anzupflanzen oder Kräuter zu fühlen, zu riechen und zu schmecken. Ihnen soll gezeigt werden, dass sie diese Dinge zu Hause weiterführen können, jedoch auch in der Schule jederzeit Zugriff darauf haben oder die Erwachsenen dazu befragen können. Beispiele: Basilikum zu einer Tomatensauce, Rosmarinkartoffeln, Schnittlauch und Petersilie im Salat, Bärlauchpesto etc.
Ihre sowohl gustatorischen, olfaktorischen als auch haptischen Sinne erfahren hier eine Aufmerksamkeit, welche durch die verschiedenen Jahreszeiten weitergeführt werden können.
Die Entdeckung einer neuen Speise fördert das Glück der Menschheit mehr als die Entdeckung eines neuen Sterns. (Jean Anthèlme Brillat-Savarin, französischer Philosoph)
Spezifischer Entwicklungsstand der Adressaten
2.1 J. (m, 7;8)
J. ist ein aufgewecktes und höfliches Kind. Einer seiner besten Freunde hat die Gruppe gewechselt – nun hat sich eine Freundschaft zu A. entwickelt. J. liest gerne und sucht oft Zeit für sich selber. Er lässt sich auch häufig vorlesen und rekonstruiert die vorhergehenden Geschichten. Manchmal ist er einfach nur für sich alleine, geht dann in die Leseecke, nimmt sich eine Decke, kuschelt sich ein und liest. Er kennt sich in den Geschichten von z.B. „Greg’s Tagebuch“ von Jeff Kinney aus, welche er auch zu Hause liest und zeigt hier große Begeisterung. In Gesprächen mit ihm erzählt er oft, wie viele Bücher er aus der Reihe schon gelesen hat und was wir noch aufholen müssen. Dadurch finden immer Übergänge zu anderen Themen statt, die ihn lebhaft von seiner Freizeit außerhalb der OGS erzählen lassen. Wenn man ihn nach seinen Vorlieben fragt, äußert er konkrete Rezeptwünsche. Er zeigt großes Interesse an Rezepten, die er von anderen Kindern oder seinen Geschwistern kennt und kommuniziert diese auch aktiv.
Individuelles Ziel: J. stärkt sein Zutrauen in seine eigenen Fähigkeiten. Er lernt seine gustatorische Sinneswahrnehmung weiter auszubauen und wahrzunehmen. Zudem hat er die Möglichkeit sich als Teil einer gleichberechtigen Gruppe zu erleben und aktiv an dem Projekt teilzunehmen.
2.2 L. (w, 8;7)
L. ist ein interessiertes und aufgeschlossenes Mädchen. Sie weiß viel über unterschiedliche Dinge und kann sich in eine Gruppe integrieren, ist jedoch stets höflich und zurückhaltend den anderen Kindern gegenüber. Ihre Auffassungsgabe ist hoch und sie kann bekannte Dinge mit Neuem verknüpfen. Sie lässt sich gut auf andere, auch unbekannte Kinder ein, kann gut zuhören und ist ein wichtiges soziales Mitglied in der Gruppe. Wenn andere Kinder Probleme haben, unterstützt sie die Kinder aktiv und weiß stets angemessen zu agieren. Darüber hinaus hilft sie auch den Erziehern gerne und nimmt ihre Aufgaben ernst. Mein Ziel ist es, ihre Sozialkompetenz zu fördern und ihr zu zeigen, dass sie in diesem Projekt den Kindern zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen kann.
Individuelles Ziel: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wird gestärkt, indem sie aktive Wertschätzung für ihre Unterstützung und ihre Mithilfe in der Gruppe erfährt. L. hat in diesem Angebot die Möglichkeit ihre gustatorischen, haptischen und olfaktorischen Sinne zu erweitern.
2.3 F.S. (w, 7;11)
F. ist ein zurückhaltendes und schüchternes Mädchen. Wenn sie sich wohlfühlt, interagiert sie auch mit anderen Kindern. Sie ist sehr höflich und zurückhaltend bezogen auf das soziale und gruppeninterne Miteinander. Oft malt sie nur für sich, zeigt sich aber empathisch, sobald sie in die Gruppe integriert wird. Wir sprechen öfter über das tägliche Essen und die verschiedenen Vorlieben. Wenn man mit ihr in ein Gespräch kommen möchte, muss man Einfühlungsvermögen zeigen – dies geht nicht zu jedem Zeitpunkt und zu jedem Thema, aber wenn es klappt, zeigt sie sich offen. F. hat in diesem Angebot die Chance sich als gleichwertiges Gruppenmitglied zu erleben, das zu diesem Thema etwas beitragen kann.
Individuelles Ziel: F.S. erweitert ihre Kontaktfähigkeit zu Erwachsenen und Mitschülern, da sie auf Fragen altersentsprechend antwortet. Sie stärkt ihr Selbstvertrauen, indem sie Mitglied einer Gruppe ist und lernt, sich im sozialen Kontext einzubeziehen.
2.4 M. (w, 8;1)
M. ist öfters gelangweilt, was sie auch publiziert und unzufrieden stimmt. Ohne ihren besten Freund L. hat sie keine Lust mit den anderen Kindern zu spielen und sucht dann den Kontakt zu den Mitarbeitern der OGS. Ihre Eltern leben getrennt, weswegen sie sich sehr freut, wenn ihre Mutter (die teilweise in Amerika arbeitet) sie abholen kommt. Zu Hause spielt sie regelmäßig am Computer oder an dem Handy. Beim Essen ist es ihr wichtig, dass es nur Tomatensuppe oder Spaghetti Bolognese gibt. Ich rede oft mir ihr darüber, woraufhin sie dann wieder gerne mit mir essen gehen will. Ihr Geschmackssinn und ihr Sinn für die Geschmacksvielfalt soll gestärkt und unterstützt werden. Hier ist es wichtig, dass sie auch ohne L. Teil der Gemeinschaft werden kann und sich auf verschiedene Geschmacksrichtungen und Situationen in der Gruppe einlassen kann und dies auch von sich aus möchte.
Individuelles Ziel: M. erfährt sich durch gelungene Interaktion, durch Kommunikation und Unterstützung für die anderen Kinder der Gruppe, als kompetentes Mitglied und baut somit durch erfahrene Anerkennung ein positives Selbstbild auf.
2.5 L.K. (m, 8;3)
L. ist ein Schüler, welcher auch freiwillig am Nachmittag Aufgaben (z.B. Mathematik) erledigt. Er wirkt teilweise etwas schüchtern, kann aber, wenn er in der Gruppe ist, soziale Interaktionen annehmen und sie weiterführen. L. ist sehr selbstständig und fügt sich eigenständig in die Gruppe ein. Er ist in der Gruppe ein Mitglied, welches demokratisch und gemeinschaftlich den anderen Teilnehmern, gerade beim Kochen, zur Seite stehen kann. Er interessiert sich für die Rezepte und kreiert auch gerne eigene Sachen. Mit diesem Angebot soll L. die Möglichkeit haben, sich einer offenen Atmosphäre mit seiner Kreativität und seinen Bedürfnissen zu befassen und bewusst wahrzunehmen.
Individuelles Ziel: L. bekommt in diesem Angebot die Möglichkeit sich mit neuen Themen zu beschäftigen und sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Darüber hinaus kann er durch die neuen Erfahrungen seine Kompetenzen zum Thema „gesunde Ernährung“ erweitern und hat die Möglichkeit, diese auch in Zukunft umzusetzen.
2.6 F. (m, 8;5)
F. arbeitet systematisch und konstruktiv. Er braucht bestimmte Strukturen und Regeln. Wenn diese vorhanden sind, ist es für ihn möglich, in der Gruppe zu arbeiten. Sein Interesse an verschiedenen Lebensmitteln ist groß – er unterhält sich auch oft mit den Erziehern darüber und berichtet über seine Erfahrungen von zu Hause. F. kann die Gruppe stützen, was er auch in der OGS macht, und für sich dazu gewinnen, indem er ruhig und besonnen an das Projekt gehen kann. Das Thema Ernährung bereitet ihm Freude, sobald man ihn aktiv miteinbezieht. Er kennt viele Dinge von zu Hause und weiß diese auch umzusetzen.
Individuelles Ziel: F. übt sich darin, sich auf ein angeleitetes Angebot einzulassen und aktiv daran teilzunehmen. Er erfährt, was gesunde Ernährung bedeutet und kann dadurch einen neuen Blick auf das Thema „gesunde Ernährung“ erfahren.
2.7 K. (w, 8;7)
K. ist ein fröhliches, offenes Kind, jedoch ist sie teilweise zurückhaltend, wenn es um größere Projekte oder Aktivitäten geht. Sie kann sich auf andere Kinder einlassen und ist sozial gegenüber anderen Kindern eingestellt. Sie kann gut zuhören und abwarten (zum Beispiel in der „Stillen Zeit“). Wenn ihr Interesse geweckt ist, bleibt ihre Konzentration bei der Sache. Sie verfolgt ihre selbstgesteckten Ziele ehrgeizig und mit viel Ausdauer. In dieser Angebotsreihe kann ich ihr die Möglichkeit geben, sich eigenständig für etwas einzusetzen und ihre Interessen zu fördern.
Individuelles Ziel: In diesem Angebot hat sie die Gelegenheit sich selber in einem anderen Kontext zu erleben und als Teil einer gleichberechtigten Gruppe wahrzunehmen.
2.8 H. (w, 7;8)
H. ist ein empathisches Kind, welches aufmerksam und kindgerecht das Geschehen in der OGS miterlebt. H. spielt Cello und hat zwei Geschwister (Zwillinge), die jünger als sie sind. Ihre Eltern sind beide berufstätig, weswegen sie auch an manchen Tagen alleine nach Hause gehen darf. Dahingehend ist sie selbstständig und pflichtbewusst; den Erziehern sagt sie so gut wie immer Bescheid. H. ist ein aufmerksames und freundliches Mädchen, welches dahingehend unterstützt werden soll, dass sie sich als vollwertiges Mitglied fühlen und den Kindern in ihrer Rolle als „große Schwester“ als Stütze dienen kann. Ihr freundliches Gemüt wird die Gruppe unterstützen und für eine ausgewogene Stimmung sorgen.
Individuelles Ziel: H. erlebt in diesem Angebot sich mit einem Thema aktiv zu beschäftigen. Sie kann sich in einem anderen Rahmen erleben und ihre gustatorischen Vorlieben entdecken.
3 Sachanalyse
Die gustatorische Wahrnehmung (lat. gustus = Geschmack) oder der Geschmacksinn, wird durch Geschmacksknospen im Mundraum wahr-genommen. Ein Erwachsener verfügt auf Zunge, Mundschleimhaut und Rachenraum über ca. 5.000 Geschmacksknospen.
Die Geschmacksknospen erneuern sich in regelmäßigen Abständen, jedoch lässt diese Wirkung mit zunehmendem Alter nach.Unsere gustatorische Wahrnehmung basiert in erster Linie auf chemischen Reizen. Der Speichel löst Moleküle aus der zugeführten Nahrung. An den Geschmacksknospen (jede Geschmacksqualität besitzt eigene, spezifische Rezeptoren auf der Zunge) lösen die Moleküle bei der kurzzeitigen Bindung mit den Geschmacksporen eine elektrische Erregung aus, die sich von der einzelnen Geschmacksknospe, über eine Geschmacksnervenfaser zum 7., 9. und 10. Hirnnerv ausbreitet. Hier ist der Geruchssinn (olfaktorische Wahrnehmung)maßgeblich beteiligt. Die Geschmacksfähigkeit ist ohne den Geruchssinn stark herabgesetzt. Zum Beispiel wird bei Schnupfen oder zugehaltener Nase selbst bei würzigem Essen der Geschmackssinn stark eingeschränkt.
Geschmackspapille: größte Einheit; die Geschmackspapillen fassen große Gruppen von gleichartigen Geschmacksknospen zusammen. Auf der Zunge eines Erwachsenen kommen etwa ca. 60 - 120 Geschmacks-papillen vor.
Geschmacksknospe: bilden die untergeordnete Einheit zur Papille; bestehen wiederum aus zahlreichen Geschmackssinneszellen; insgesamt ca. 5.000 Geschmacksknospen auf der Zunge bei einem Erwachsenen; nach 7-10 Tagen wird jede Geschmacksknospe durch eine neue ersetzt, diese Fähigkeit nimmt mit zunehmendem Lebensalter ab.
Geschmackssinneszelle: kleinste Einheit; jede Geschmacksknospe besteht aus ca. 50 Sinneszellen (Schätzung: 5.000 Knospen x 50Sinneszellen = 250.000 Geschmackssinneszellen); unter den Geschmackssinneszellen führt je eine Nervenfaser weg, um die elektrische Erregung weiterzuleiten. Die Nervenfasern münden in einem Hirnnerv. Wir erkennen Millionen von Gerüchen, aber nur fünf Geschmacksqualitäten.
[...]