Inwiefern greift die Graphic Novel die Textliteratur auf? Worin unterscheiden sich die beiden Textsorten und an welcher Stelle muss die Vorlage für die Kinder- und Jugendliteratur eventuell angepasst oder umgedacht werden? Um diese Fragen genau klären zu können, soll in dieser Arbeit differenziert aufgezeigt werden, wo und wie die mediale Transformierung in Jane, le renard & moi sich auf die viktorianische Literaturvorlage Charlotte Brontës bezieht. Zusätzlich wird untersucht, wie sich im medienspezifischen Zusammenspiel von Bild und Text prägnante ästhetische Ausdrucksformen und Erzählweisen finden.
Hierfür sollen zunächst eine kurze Einordnung und eine Zusammenfassung der beiden Werke gegeben werden, um diese anschließend entsprechend ihrer jeweiligen Textsorte und in ihrem literaturspezifischen Kontext besser miteinander vergleichen zu können. Der Fokus liegt hierbei primär auf dem eher unbekannten Kinder- und Jugendbuch Jane, le renard & moi, da die Handlung des Weltbestsellers Jane Eyre grundsätzlich geläufiger ist. Trotzdem bietet eine Zusammenfassung an dieser Stelle Gelegenheit, den berühmten Kultroman aus anderer Perspektive zu beleuchten, aus dem Blickwinkel der jüngeren Leserinnen und Leser sowie ausgehend von der Protagonistin der Graphic Novel. Hierbei können bereits einige Parallelen und Unterschiede zwischen den beiden Werken ausgemacht werden, die später detailliert analysiert werden sollen.
Zuvor muss jedoch eine kurze Begriffsklärung angestellt werden, um die komplexe Verflechtung der verschiedenen hier zum Tragen kommenden Textsorten aufzuzeigen und deren Korrelation genauer zu erläutern. Der Primärtext Jane, le renard & moi soll dabei exemplarisch in die Kontexte der jeweiligen Textsorten eingeordnet werden. Warum handelt es sich bei dem Titel um Kinder- und Jugendliteratur? Warum ist es eine Graphic Novel und kein Bilderbuch oder Comic? Warum handelt es sich um eine Transposition und was genau meint dieser Begriff in diesem Zusammenhang? Der Fokus soll an dieser Stelle besonders auf den beiden letzten Fragen liegen, um im Folgenden klären zu können, wie der Hypotext den Hypertext maßgeblich bedingt. Dies wird im anschließenden textanalytischen Teil gezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Einordnung der Werke und Kurzzusammenfassung
- Fanny Britts und Isabelle Arsenaults Jane, le renard & moi
- Charlotte Brontës Jane Eyre
- Gattungen, Textsorten, Genres und ihre Verflechtung
- Kinder- und Jugendliteratur
- Graphic Novel
- Hypotext und Hypertext: Die Transposition
- Vergleichende Analyse der beiden Werke
- Gesamttext: Struktur
- Figuren und Personenkonstellationen
- Erzähltechnik
- Erzählvorgang und -konzept
- Illustration der Graphic Novel
- Lebenswelten und Identitätsprozesse
- Zur Motivation der Transposition
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die mediale Transformation von Charlotte Brontës Jane Eyre in die Graphic Novel Jane, le renard & moi von Fanny Britt und Isabelle Arsenault. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Werke zu analysieren und die Motivation der Transposition zu beleuchten. Dabei wird der Fokus auf die spezifischen Eigenschaften der Genres Graphic Novel und Kinder- und Jugendliteratur gelegt, sowie auf die Rolle des Hypertextes in diesem Kontext.
- Vergleich der Erzählstrukturen und -techniken von Jane Eyre und Jane, le renard & moi
- Analyse der Figuren und ihrer Entwicklung in beiden Werken
- Untersuchung der spezifischen ästhetischen Ausdrucksformen der Graphic Novel
- Erforschung der Funktion des Hypertextes als Verbindung zwischen beiden Werken
- Analyse der Motivation der Autorin und Illustratorin für die Transposition
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der medialen Transformation von Jane Eyre in Jane, le renard & moi. Sie beleuchtet die zunehmende Verschwimmung von Genres in der modernen Kinder- und Jugendliteratur und hebt die Relevanz intertextueller Bezüge hervor. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der beiden Werke und der Klärung der Begriffe Hypotext und Hypertext im Kontext der Transposition. Die Arbeit verspricht eine differenzierte Analyse der medienspezifischen Ausdrucksformen und Erzählweisen beider Texte.
Einordnung der Werke und Kurzzusammenfassung: Dieses Kapitel bietet eine kurze Zusammenfassung beider Werke. Für Jane, le renard & moi wird die Handlung der Graphic Novel dargestellt: Hélène, die Protagonistin, findet Trost im Lesen von Jane Eyre, während sie in der Schule gemobbt wird. Die Zusammenfassung von Jane Eyre wird aus der Perspektive von Hélène betrachtet, um Parallelen und Unterschiede zwischen den beiden Werken hervorzuheben, die im weiteren Verlauf detailliert analysiert werden. Die Einordnung von Jane, le renard & moi in die Genres Kinder- und Jugendliteratur und Graphic Novel wird diskutiert.
Vergleichende Analyse der beiden Werke: Dieses Kapitel vergleicht die Struktur, die Figuren und die Erzähltechniken beider Werke. Es wird analysiert, wie Jane Eyre als literarisches Vorbild für die Graphic Novel dient und wie sich diese auf den Klassiker bezieht. Der Vergleich umfasst die Untersuchung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden, Anpassungen und weiteren Aspekten. Die Rolle der Illustration in der Graphic Novel wird ebenfalls beleuchtet.
Zur Motivation der Transposition: Dieses Kapitel untersucht die Motive der Autorin und Illustratorin hinter der Transposition von Jane Eyre in eine Graphic Novel. Es wird spekuliert, welche Gründe zu dieser Adaption führten und wie die Adaption spezifische Aspekte von Jane Eyre neu interpretiert. Eventuell werden auch pädagogische Aspekte diskutiert.
Schlüsselwörter
Jane Eyre, Jane, le renard & moi, Graphic Novel, Kinder- und Jugendliteratur, Hypertext, Transposition, Intertextualität, Mobbing, Identität, Erzähltechnik, Illustration, Vergleichende Literaturanalyse, mediale Transformation.
Häufig gestellte Fragen zu "Jane Eyre" und "Jane, le renard & moi"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die mediale Transformation von Charlotte Brontës Roman Jane Eyre in die Graphic Novel Jane, le renard & moi von Fanny Britt und Isabelle Arsenault. Es wird untersucht, wie die Geschichte adaptiert wurde und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Werken bestehen.
Welche Aspekte werden im Detail verglichen?
Der Vergleich umfasst die Erzählstrukturen, die Figuren und ihre Entwicklung, die Erzähltechniken, die spezifischen ästhetischen Ausdrucksformen der Graphic Novel (insbesondere die Illustrationen), und die Rolle des Hypertextes als Verbindung zwischen beiden Werken. Die Motivation der Autorin und Illustratorin für die Transposition wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Genres werden betrachtet?
Die Arbeit fokussiert sich auf die Genres Kinder- und Jugendliteratur und Graphic Novel. Die Verschwimmung von Genres in der modernen Kinder- und Jugendliteratur und die Relevanz intertextueller Bezüge werden thematisiert.
Welche Rolle spielt der Hypertext?
Der Hypertext wird als Verbindung zwischen Jane Eyre (Hypotext) und Jane, le renard & moi (Hypertext) betrachtet. Die Arbeit untersucht, wie die Graphic Novel auf den Roman Bezug nimmt und ihn neu interpretiert.
Wie wird die Graphic Novel in die Analyse einbezogen?
Die Analyse der Graphic Novel umfasst die Untersuchung ihrer spezifischen ästhetischen Ausdrucksformen, insbesondere der Illustrationen, und deren Beitrag zur Erzählung. Die Rolle der Illustrationen wird im Kontext der Erzähltechnik und der Darstellung von Figuren und Lebenswelten untersucht.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Jane Eyre und Jane, le renard & moi zu analysieren und die Motivation der Transposition zu verstehen. Sie will die medienspezifischen Ausdrucksformen und Erzählweisen beider Texte differenziert untersuchen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einführung, Einordnung der Werke und Kurzzusammenfassung, Vergleichende Analyse der beiden Werke, Zur Motivation der Transposition und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Vergleichs und der Analyse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jane Eyre, Jane, le renard & moi, Graphic Novel, Kinder- und Jugendliteratur, Hypertext, Transposition, Intertextualität, Mobbing, Identität, Erzähltechnik, Illustration, Vergleichende Literaturanalyse, mediale Transformation.
Wie wird Jane Eyre in der Graphic Novel dargestellt?
Jane Eyre dient als literarisches Vorbild für die Graphic Novel. Die Graphic Novel erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Hélène, die Trost im Lesen von Jane Eyre findet. Die Arbeit analysiert, wie Jane Eyre in der Graphic Novel adaptiert und neu interpretiert wird, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen und welche Anpassungen vorgenommen wurden.
- Quote paper
- Etienne Légat (Author), 2021, Hypertextuelle Bezüge in der kanadischen Kinder- und Jugendliteratur. Die Graphic Novel "Jane, le renard et moi" von Fanny Britt und Isabelle Arsenault und "Jane Eyre" von Charlotte Brontë, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/990209