Die Desoxyribonukleinsäure (DNA) zählt als Träger der Erbinformation zweifellos zu des wichtigsten Molekülen des Lebens. Erst 1944 konnte durch Avery (Avery et al. 1944) mit Hilfe von Transformationsexperimenten an Pneumokokken der Nachweis erbracht werden, daß die DNA das biochemische Korrelat der Erbanlagen ist - lange nachdem die klassische Genetik mit den nach Gregor Mendel benannten Vererbungsgesetzen eingeleitet worden war. Obwohl Mendel seine Arbeit Versuche über Pflanzenhybriden der Öffentlichkeit schon 1865 vortrug, wurden die heute weithin bekannten Mendelschen Gesetze erst nach über dreißigjähriger Vergessenheit von drei Botanikern (Correns, Tschermak und de Vries) wiederentdeckt und von der wissenschaftlichen Welt als Richtlinie für weiteres Arbeiten anerkannt (zur Übersicht Watson et al. 1985). Von da an war es noch ein weiter Weg zu Averys Transformationsexperiment und zur Strukturaufklärung der DNA durch Watson und Crick im Jahre 1953 (Watson und Crick 1953). Während der letzten 20 Jahre erlebte die Molekulargenetik einen weiteren Aufschwung. Durch die Entwicklung neuer Methoden, entscheidend waren insbesondere die Entdeckung und Anwendung von Restriktionsendonukleasen, wurden die technischen Voraussetzungen zur künstlichen Rekombination bzw. zum genetic engineering geschaffen. Mit Hilfe dieser Methoden, die bereits in vielen biologischen, medizinischen und biochemischen Laboratorien routinemäßig ihre Anwendung finden, konnten neue Forschungsbereiche gefunden werden, aber auch bereits etablierte Bereiche biomedizinischer Forschung erweitert werden. [...]
Aus der Zusammenfassung von 1990: "Trotz der ständig wachsenden Kenntnisse über die im Laufe der Evolution hochkonservierte Proteinfamilie der Kernlamine, ist über ihre Organisation auf genomischer Ebene nichts bekannt. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Voraussetzungen geschaffen, um Lamingene bzw. für Lamine codierende Sequenzen - insbesondere des Lamin C-Gens - zu finden und damit möglicherweise ein Beitrag dazu geleistet, die genomischen Organisation der Lamingene in Zukunft aufzuklären."
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Material
- 2.1 Chemikalien
- 2.2 Vektoren und Bakterienstämme
- 2.2.1 λ-Phage EMBL3 und E.coli-Stamm P2392
- 2.2.2 Plasmidvektor Bluescript und E.coli K12-Stamm DH5a
- 2.3 Zusammensetzung häufig verwendeter Puffer und Medien
- 2.4 Partiell verdaute DNA von EAT-Zellen
- 2.5 Lamin C-cDNA-Sonden
- 3. Methoden
- 3.1 Konstruktion einer genomischen Sequenzbank
- 3.1.1 Ligation von EAT-DNA-Fragmenten mit EMBL3 Phagenarmen
- 3.1.2 In vitro-Verpackung von rekombinierter Phagen-DNA
- 3.1.3 Präparation von E. coli-Zellen für die Infektion mit λ-Phagen
- 3.1.4 Infektion von E. coli-Zellen mit λ-Phagen
- 3.1.5 Konzentrationsbestimmung von λ-Phagen in Suspension
- 3.1.6 Amplifikation der Stammsequenzbank
- 3.1 Konstruktion einer genomischen Sequenzbank
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Inauguraldissertation befasst sich mit der Klonierung eines genomischen DNA-Fragments, das die Sequenzen für Lamin C kodiert. Ziel der Arbeit ist es, dieses Fragment aus dem Genom von Ehrlich-Ascites-Tumor (EAT)-Zellen zu isolieren und zu charakterisieren.
- Klonierung eines genomischen DNA-Fragments
- Charakterisierung der Sequenzen für Lamin C
- Erstellung einer genomischen Sequenzbank
- Anwendungen in der Zell- und Tumorbiologie
- Entwicklung neuer Methoden in der Molekularbiologie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt eine umfassende Einleitung in die Thematik der Klonierung von genomischen DNA-Fragmenten und die Bedeutung von Lamin C in der Zellbiologie. Kapitel 2 erläutert die verwendeten Materialien, darunter Chemikalien, Vektoren, Bakterienstämme, Puffer und Medien sowie die partiell verdaute DNA von EAT-Zellen und Lamin C-cDNA-Sonden. In Kapitel 3 werden die Methoden zur Konstruktion einer genomischen Sequenzbank beschrieben, die die Ligation von EAT-DNA-Fragmenten mit EMBL3 Phagenarmen, die In-vitro-Verpackung von rekombinierter Phagen-DNA, die Präparation von E. coli-Zellen für die Infektion mit λ-Phagen, die Infektion von E. coli-Zellen mit λ-Phagen, die Konzentrationsbestimmung von λ-Phagen in Suspension sowie die Amplifikation der Stammsequenzbank umfasst.
Schlüsselwörter
Genomische DNA, Lamin C, Klonierung, Sequenzbank, Ehrlich-Ascites-Tumor, λ-Phage, EMBL3, E. coli, In vitro-Verpackung, Infektion, Amplifikation.
- Arbeit zitieren
- Dr. med. Robert Eibl (Autor:in), 1990, Klonierung eines genomischen DNA-Fragments mit für Lamin C codierenden Sequenzen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/93884