Von 1991 bis 1996 war ich in der evangelischen Jugend Hersbruck Jugend- und Gruppenleiter. Mit einigen anderen engagierten Gruppenleitern wurde damals das „Habakuk“ gegründet. Da in Hersbruck für die besagte Altersgruppe sehr wenig geboten war, wurde dieses Angebot gut genutzt. An normalen Wochenenden waren ca. 40-50 Jugendliche anwesend. Zu speziellen Events bis ca. 150.
Schon damals fiel mir auf, dass es einige Rivalitäten zwischen Hauptschülern und Gymnasiasten gegeben hat. Nicht nur die Mädchen konnten sich gegenseitig nicht ausstehen, sondern selbst bei den Jungen, die teilweise sogar in derselben Fußballmannschaft spielen, gab es viel Antipathie. Auf meine Anfragen an die einzelnen Gruppierungen kamen die verschiedensten Antworten, wie z.B. „Die Gymnasiasten sind alle hochnäsig“, „Die dummen Hauptschüler“, „Die meinen immer, sie sind was Besseres“ etc. Vor allem bei den Mädchen schlug dies teilweise in richtigen Hass um. Gut zu beobachten war dies besonders dann, wenn es um einen Jungen ging. Da Hersbruck eine Kleinstadt mit ca. 12000 Einwohnern ist, laufen sich die Gruppen immer wieder über den Weg und kennen sich gegenseitig. Ich wunderte mich, dass in den einzelnen Gesprächen gar nicht so viele Unterschiede herauskamen, wie die einzelnen Gruppen sich immer gegenseitig vorwarfen. So war beim Musikgeschmack fast kein Unterschied erkennbar, die Vorlieben der Jungen für Computerspiele lagen auch ziemlich nah beieinander und die Hobbys variierten nicht sonderlich voneinander.
Was mich nun näher interessierte, war die einzelne Entwicklung in diesen Bereichen in der Hauptschule und am Gymnasium. In wieweit hat der unterschiedliche Bildungsweg Auswirkungen auf die einzelnen Hobbys, Vorlieben und Geschmäcker der Schüler? Ist der Unterschied zwischen Hauptschülern und Gymnasiasten wirklich so groß? Wenn ja, in welchen Bereichen? Wie entwickeln sich die Hobbys der Mädchen und Jungen sowohl an einer Schulart, als auch im Vergleich mit der anderen? Wie groß sind die Unterschiede am Anfang der Schulart, wie groß am Ende? All diese Fragen veranlassten mich dazu, dieses Thema in Form einer Zulassungsarbeit zu bearbeiten. Da wir im „Habakuk“ von Zeit zu Zeit auch Fragebögen über Änderungswünsche, Vorlieben etc. durchführten, wollte ich diese beiden Schularten, Hauptschule und Gymnasium, in Vergleich setzen. Außerdem in diesen Schularten noch die altersbedingte Entwicklung. So bot sich der Vergleich der beiden Schularten in der 5., 7. und 9.Klasse an.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Aktuelle Forschungsergebnisse
- 3. Explorative Studie
- 3.1 Ablauf der Erhebung
- 3.2 Auffälligkeiten und Probleme bei der Durchführung
- 4. Ergebnisse und Auswertung
- 4.1 Freizeitfragebogen
- 4.1.1 Vergleich Gymnasium – Hauptschule
- 4.1.2 Vergleich der Geschlechter
- 4.1.3 Vergleich der 5.Klassen
- 4.1.4 Vergleich der 7.Klassen
- 4.1.5 Vergleich der 9.Klassen
- 4.2 Computerfragebogen
- 4.2.1 Beschäftigung mit Computer, Gameboy und Videokonsole
- 4.2.1.1 Beschäftigung insgesamt
- 4.2.1.2 Beschäftigung weiblich – männlich
- 4.2.1.3 Vergleich aller Klassen
- 4.2.1.4 Vergleich der Klassen des Gymnasiums
- 4.2.1.5 Vergleich der Klassen der Hauptschule
- 4.2.2 Beliebtheit der Programme
- 4.2.2.1 Erklärung der einzelnen Programmarten
- 4.2.2.2 Beliebtheit insgesamt
- 4.2.2.3 Vergleich der Schularten
- 4.2.2.4 Vergleich der Geschlechter
- 4.2.2.5 Vergleich der Mädchen beider Schularten
- 4.2.2.6 Vergleich der Jungen beider Schularten
- 4.2.2.7 Vergleich der 5.Klassen
- 4.2.2.8 Vergleich der 7.Klassen
- 4.2.2.9 Vergleich der 9.Klassen
- 4.2.1 Beschäftigung mit Computer, Gameboy und Videokonsole
- 4.3 Rückfragen an die Lehrer
- 4.1 Freizeitfragebogen
- 5. Konsequenzen für die schulische Medienerziehung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Freizeit- und Computerverhalten von Hauptschülern und Gymnasiasten im Vergleich. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Freizeitaktivitäten und der Nutzung von Computern in den beiden Schularten aufzuzeigen. Die Ergebnisse der explorativen Studie sollen Hinweise auf die Bedeutung der schulischen Medienerziehung liefern.
- Vergleich des Freizeitverhaltens von Hauptschülern und Gymnasiasten
- Untersuchung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Computerverhalten
- Analyse des Einflusses der Schulart auf die Mediennutzung
- Identifizierung von Besonderheiten im Freizeitverhalten der verschiedenen Klassenstufen
- Ableitung von Konsequenzen für die schulische Medienerziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 dient der Einführung in das Thema und der Darlegung der Motivation für die Durchführung der Arbeit. In Kapitel 2 werden relevante Forschungsergebnisse zur Mediennutzung von Jugendlichen zusammengefasst. Kapitel 3 beschreibt die explorative Studie, die durchgeführt wurde, einschließlich des Ablaufs der Erhebung und der auftretenden Probleme. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Auswertung der Fragebögen, wobei der Fokus auf den Vergleichen zwischen den Schularten, den Geschlechtern und den Klassenstufen liegt. Schließlich werden in Kapitel 5 die Konsequenzen für die schulische Medienerziehung diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Freizeitverhalten, Computerverhalten, Medienerziehung, Hauptschule, Gymnasium, Vergleichende Studien, explorative Studie, Fragebogen, Schüler, Klassenstufen.
- Arbeit zitieren
- Christian Hund (Autor:in), 2001, Das Freizeit- und Computerverhalten von Hauptschülern und Gymnasiasten im Vergleich - Ergebnisse einer explorativen Studie und Konsequenzen für die schulische Medienerziehung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/9309