Ein Essay über Dis/ability im Rahmen der "Stigmatisierung" und des "Othering"s im japanischen Mittelalter. Da aufgrund der mangelnden Schriftlichkeit wenig über den Alltag von Menschen mit Beeinträchtigung in der europäischen, wie japanischen Kulturgeschichte bekannt ist, vergleicht das Essay Paradigmen hinsichtlich körperlicher Beeinträchtigung, Kindestötung, Geschlecht und sozialer Inklusion bzw. Exklusion auf überregionaler Ebene. Anhand von Schnittmengen aus japanischer und europäischer Kulturanthropologie, historischer Quellenforschung und philologischen Interpretationen von Mythen aus dem Shintoismus, wie europäischer Folklore, werden Thesen aus der Dis/Ability Forschung erprobt und verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- ,,Kindsein" als Dis/Ability
- Diffamierung zur „Monstrosität“ als Praxis des Otherings
- Dis/Ability als soziale Inklusion/Exklusion
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept von „Dis/Ability“ im vormodernen Japan im Vergleich zu europäischen Paradigmen aus der Antike und dem Mittelalter. Sie untersucht, wie die gesellschaftliche Wahrnehmung und Behandlung von Menschen mit Beeinträchtigungen in diesen verschiedenen Kulturen geprägt war und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sich feststellen lassen.
- Die Rolle von Schriftlichkeit im vormodernen Japan im Vergleich zu Europa
- Die Herausforderungen der Forschung zu „Dis/ability“ in der historischen Forschung
- Die Bedeutung des Begriffs „Dis/ability“ in der japanischen Sprache und Kultur
- Kindesaussetzung als Ausdruck von „Dis/ability“ in der japanischen und europäischen Geschichte
- Die Rolle von sozialen Strukturen und Normen in der Behandlung von Menschen mit Beeinträchtigungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen, die die Forschung zu „Dis/ability“ in der japanischen Geschichte mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf die späte Verbreitung schriftlicher Quellen im Vergleich zu Europa. Sie stellt den Begriff „Dis/ability“ im Kontext der historischen Forschung vor und erklärt die Bedeutung der Perspektive auf die Gesellschaft im Kontext von „Nicht-Behinderung“.
- ,,Kindsein" als Dis/Ability: Dieses Kapitel untersucht das Phänomen der Kindesaussetzung im vormodernen Japan und Europa und stellt den Zusammenhang zwischen „Dis/ability“ und Kindsein her. Es betrachtet die sozialen und ökonomischen Ursachen der Kindesaussetzung und die Rolle von Normen und Strukturen, die dieses Phänomen prägten.
Schlüsselwörter
Dis/Ability, Vormodernes Japan, Europäische Antike, Mittelalter, Kindesaussetzung, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte, Schriftlichkeit, Japanische Sprache, Shōgai, Othering, Inklusion, Exklusion
- Arbeit zitieren
- Patrik Howanitz (Autor:in), 2019, Ein Vergleich von „DIS/ABILITY“ im vormodernen Japan und dem europäischen Altertum und Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/930225