Diese Arbeit setzt sich mit der Problematik der Staatenbildung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) auseinander. Daneben steht der Prozess der Nationenbildung im Zentrum der Betrachtung.
Innerhalb der Literatur wird oftmals zwischen Staats- und Nationenbildung nicht unterschieden. Tatsächlich hängen beide Begriffe stark voneinander ab, da die Staatenbildung oft der Nationenbildung folgt und umgekehrt, oder sich gar überlappen.
Im ersten Teil ist es deswegen notwendig, die Fachbegriffe Nationen- und Staatsbildung und deren Unterschiede zu erläutern. Dabei wird auf die Frage eingegangen, ob man die PA als einen Staat bzw. eine Nation bezeichnen kann.
Der zweite Teil der Arbeit beschränkt sich auf den Prozess der Nationenbildung Palästinas. Asseburg geht davon aus, daß der Nationenbildungsprozess Palästinas erfolgreich abgeschlossen ist. Insoern werden im zweiten Teil der Arbeit - in Anlehnung an Baumgärtner - die Konsequenzen der Konflikte zwischen Israel und Palästina für die Nationenbildung der PA behandelt. Gleichzeitig gibt dieser Teil der Arbeit einen Überblick über den Nahost-Konflikt bzw. über die Geschichte Palästinas insgesamt.
Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Staatenbildungsprozess und der Frage danach, welche Faktoren einen demokratischen Staat formen, um stabil und überlebensfähig zu sein. Abschließend wird auf die aktuelle Situation der PA eingegangen sowie die darauf resultierenden Aussichten auf dessen Staatenbildung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick der Arbeit
- TEIL I: Ausgangspunkte
- Ist Palästina ein Staat?
- Der Staatsbegriff
- Palästina als Staat?
- Ist Palästina eine Nation?
- Der Nationenbegriff nach Deutsch
- Der Nationen-Ansatz von Asseburg und Baumgarten
- Ist Palästina ein Staat?
- TEIL II: Nationenbildungsprozess
- Nationbuilding als Friedenskonsolidierung?
- Das Bestreben nach kultureller Eigenständigkeit versus Fanatismus
- Eingliederung der Bevölkerungsgruppen bzw. Teilnahmerechte versus Entstehung von Machtkämpfen
- Resümee: Nationbuilding als Konfliktursache
- Erste Episode der palästinensischen Nationalbewegung (1939 - 1948)
- Zweite Episode: Al Nakba und die Entstehung der Fatah und der BNA (1948 – 1969)
- Dritte Episode: Die Formierung der PLO und die Proklamation des Palästinensischen Staates (1968 – 1988)
- Nationbuilding als Friedenskonsolidierung?
- TEIL III: Der Staatsbildungsprozess
- Theoretischer Hintergrund: Die Dimensionen des Staatsbildungsprozesses
- Dimension Penetration- Die Bildung von Legitimität der Herrschaftsausübung
- Die Säulen des Regimes- Faktoren, die das Neopatrimoniale System aufrecht erhalten
- Die palästinensischen Autonomiegebiete: Strukturen eines Rentierstaates
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den palästinensischen Konflikt unter dem Aspekt der Nationen- und Staatsbildung. Ziel ist es, die Entstehung des Konflikts und die Herausforderungen für die Etablierung eines palästinensischen Staates zu beleuchten. Der Fokus liegt auf den ungelösten Problemen und den Hindernissen für einen dauerhaften Frieden.
- Der Prozess der palästinensischen Nationenbildung
- Die Herausforderungen der Staatsbildung im palästinensischen Kontext
- Die Rolle Israels im Konflikt und dessen Einfluss auf die palästinensische Entwicklung
- Die Bedeutung von Legitimität und Machtstrukturen im palästinensischen Staat
- Die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte des Konflikts
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik des palästinensischen Konflikts vor und zeigt auf, dass trotz umfangreicher internationaler Unterstützung der Konflikt weiterhin besteht. Die andauernde Gewalt, die Zerstörung kultureller Güter und das Scheitern beim Aufbau stabiler Strukturen werden hervorgehoben. Die zentralen Fragen nach der Überlebensfähigkeit Palästinas als Staat und dem Erreichen der Unabhängigkeit von Israel werden formuliert, wobei die israelische Siedlungspolitik, die Kontrolle über Ressourcen und die Flüchtlingsfrage als Hauptkonfliktpunkte genannt werden. Das fundamentale Misstrauen zwischen den Parteien wird als Schlüsselfaktor für das Scheitern der Verhandlungen identifiziert.
Überblick der Arbeit: Dieser Abschnitt gibt einen kurzen Überblick über den Inhalt der Arbeit. Der Fokus liegt auf dem Prozess der Nationen- und Staatsbildung und den damit verbundenen Herausforderungen im palästinensischen Kontext. Die Arbeit zielt darauf ab, die Entstehung des Hasses zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zu erklären und die Probleme Palästinas als Staat zu analysieren.
TEIL I: Ausgangspunkte: Dieser Teil beleuchtet die grundlegenden Begriffe von Staat und Nation im Kontext Palästinas. Er hinterfragt den Status Palästinas als Staat und Nation anhand unterschiedlicher theoretischer Ansätze, um die Grundlage für die weitere Analyse des Nationen- und Staatsbildungsprozesses zu schaffen.
TEIL II: Nationenbildungsprozess: Dieser Teil beschreibt die Geschichte der palästinensischen Nationalbewegung in drei Episoden. Jede Episode analysiert die wichtigsten Ereignisse, Akteure und Entwicklungen. Er untersucht den Prozess der Nationsbildung und die damit verbundenen Konflikte, die die Entwicklung eines palästinensischen Staates behindern. Die Analyse beleuchtet das Spannungsfeld zwischen dem Streben nach kultureller Eigenständigkeit und der Gefahr von Fanatismus, sowie die Herausforderungen der Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen.
TEIL III: Der Staatsbildungsprozess: In diesem Teil wird der Prozess der Staatsbildung in Palästina anhand theoretischer Modelle analysiert. Er untersucht die Herausforderungen bei der Etablierung von Legitimität und der Durchsetzung staatlicher Autorität. Die Abhängigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde von Israel und deren Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft werden untersucht. Die Strukturen eines Rentierstaates und die damit verbundenen Probleme werden analysiert. Der Abschnitt beleuchtet Faktoren wie die Machtkonzentration Arafats und die Entstehung eines patrimonialen Regierungssystems. Wirtschaftliche Krisenindikatoren und die Auswirkungen der Intifada werden ebenfalls berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Palästina, Nationenbildung, Staatsbildung, Israelisch-Palästinensischer Konflikt, Friedensprozess, Rentierstaat, Patrimonialismus, Legitimität, Machtstrukturen, Wirtschaftliche Entwicklung, Flüchtlingsfrage, Siedlungspolitik, Intifada.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Palästinensischer Konflikt - Nationen- und Staatsbildung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den palästinensischen Konflikt unter dem Aspekt der Nationen- und Staatsbildung. Sie beleuchtet die Entstehung des Konflikts und die Herausforderungen für die Etablierung eines palästinensischen Staates, mit Fokus auf ungelöste Probleme und Hindernisse für dauerhaften Frieden.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Prozess der palästinensischen Nationenbildung, die Herausforderungen der Staatsbildung im palästinensischen Kontext, die Rolle Israels im Konflikt und dessen Einfluss auf die palästinensische Entwicklung, die Bedeutung von Legitimität und Machtstrukturen im palästinensischen Staat sowie die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte des Konflikts.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Überblick, drei Hauptteile und ein Kapitel mit Schlüsselbegriffen. Teil I beleuchtet die grundlegenden Begriffe Staat und Nation im Kontext Palästina. Teil II beschreibt die Geschichte der palästinensischen Nationalbewegung in drei Episoden. Teil III analysiert den Staatsbildungsprozess in Palästina anhand theoretischer Modelle.
Was sind die zentralen Fragestellungen der Arbeit?
Die Arbeit fragt nach der Überlebensfähigkeit Palästinas als Staat und dem Erreichen der Unabhängigkeit von Israel. Die israelische Siedlungspolitik, die Kontrolle über Ressourcen und die Flüchtlingsfrage werden als Hauptkonfliktpunkte genannt. Das fundamentale Misstrauen zwischen den Parteien wird als Schlüsselfaktor für das Scheitern der Verhandlungen identifiziert.
Wie wird der Nationenbildungsprozess dargestellt?
Der Nationenbildungsprozess wird in drei Episoden dargestellt: die erste Episode (1939-1948), die zweite Episode (Al Nakba und die Entstehung der Fatah und der BNA, 1948-1969) und die dritte Episode (Formierung der PLO und Proklamation des palästinensischen Staates, 1968-1988). Jede Episode analysiert wichtige Ereignisse, Akteure und Entwicklungen und beleuchtet das Spannungsfeld zwischen kultureller Eigenständigkeit und Fanatismus sowie die Integrationsherausforderungen verschiedener Bevölkerungsgruppen.
Wie wird der Staatsbildungsprozess analysiert?
Der Staatsbildungsprozess wird anhand theoretischer Modelle analysiert, wobei die Herausforderungen bei der Etablierung von Legitimität und der Durchsetzung staatlicher Autorität im Fokus stehen. Die Abhängigkeit der Palästinensischen Autonomiebehörde von Israel und deren Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft werden untersucht. Die Strukturen eines Rentierstaates und die damit verbundenen Probleme, die Machtkonzentration Arafats und die Entstehung eines patrimonialen Regierungssystems werden ebenfalls analysiert.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Palästina, Nationenbildung, Staatsbildung, israelisch-palästinensischer Konflikt, Friedensprozess, Rentierstaat, Patrimonialismus, Legitimität, Machtstrukturen, wirtschaftliche Entwicklung, Flüchtlingsfrage, Siedlungspolitik und Intifada.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene theoretische Ansätze zum Staats- und Nationenbegriff (u.a. Deutsch, Asseburg und Baumgarten), um den Status Palästinas als Staat und Nation zu hinterfragen und den Nationen- und Staatsbildungsprozess zu analysieren. Im Teil zum Staatsbildungsprozess werden zudem theoretische Modelle zur Legitimitätsbildung und Staatsaufbau herangezogen.
- Arbeit zitieren
- Ramona Seel (Autor:in), 2005, Palästina - Nation ohne Staat, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/91714