Die vorliegende Seminararbeit will einen Ansatz für die Klärung der Frage liefern,
welchem Genre R. Sigls Laurin zuzurechnen ist. Eine erste Ansicht hinterlässt den
Eindruck, dass der Filmemacher irgendwas mit Märchen im Sinn hatte. Ein
Nachschlagen in einem Standardwerk, Fabienne Liptays „Wunderwelten. Märchen
im Film“ führt Robert Sigls Debütfilm nicht. Bleiben die Märchenmotive dem Film
etwa äußerlich? Die Auszeichnung als beste Nachwuchsregiearbeit 1989 ein
Missverständnis unfähiger Juroren? „Intelligentes Spiel mit Versatzstück des
Märchens und des Horrorfilms; souveräner Umgang mit Genrevorlagen“: Alles
Tinneff? Auch der „Spiegel“1 hätte sich mal wieder geirrt, von wegen „Wunderwerk
des sanften Grauens“…
Ein Nachvollziehen der Handlung, der Figurenkonstellation, und eben der Art und
Weise, vor allem aber die Intention mit der die Märchenmotive präsentiert werden,
sollte Aufschluss darüber geben, ob Laurin schlicht überschätzt wurde, oder aber in
einer Filmografie, die fleißig und gewissenhaft Conan, der Barbar und Star Wars
(als dem Genre Filmmärchen zugehörig) aufführt, ob in dieser Laurin nicht fehlt.
Inhaltsverzeichnis
- Thema und Handlung
- Figurenkonstellationen
- Intertextualität: Stoffe und Motive aus Märchen und Filmgeschichte.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert Robert Sigls Film "Laurin" und untersucht, inwieweit er dem Genre des Filmmärchens zuzuordnen ist. Dabei werden die spezifischen Merkmale des Films im Hinblick auf seine narrative Struktur, die Figurenkonstellation und die Verwendung von Märchenmotiven untersucht.
- Der Umgang mit dem Gefühl von Heimatlosigkeit und mangelnder Geborgenheit
- Die Entwicklung von menschlicher Reife im Kontext von Trauer und Trennungsschmerz
- Die Relativierung von Geschlechtervorurteilen und traditionellen Reifevorstellungen
- Die Bedeutung von Intuition und Zweifel für die Selbstfindung
- Die Konfrontation mit gesellschaftlichen Konventionen und religiösen Botschaften
Zusammenfassung der Kapitel
- Thema und Handlung: Dieses Kapitel beleuchtet die zentralen Themen des Films, wie die Erfahrung von Heimatlosigkeit, den Umgang mit Trauer und die Entwicklung von Selbstbewusstsein. Es stellt auch die Handlung des Films vor und beschreibt die Hauptfiguren und ihre Beweggründe.
- Figurenkonstellationen: Dieses Kapitel analysiert die Beziehungen zwischen den Figuren und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Handlung. Besonderes Augenmerk wird auf die titelgebende Figur Laurin und ihre Beziehung zu ihrer Mutter, ihrem Großvater und dem Antagonisten van Rees gelegt.
- Intertextualität: Stoffe und Motive aus Märchen und Filmgeschichte: Dieses Kapitel untersucht die Verwendung von Märchenmotiven und filmischen Referenzen in "Laurin". Es analysiert, wie diese Elemente die Bedeutung des Films erweitern und seine Genrezugehörigkeit beeinflussen.
Schlüsselwörter
Filmmärchen, Heimatlosigkeit, Trauer, menschliche Reife, Selbstfindung, Geschlechterrollen, Intertextualität, Märchenmotive, Robert Sigl, "Laurin", Psychopathie, Kinderschändung, Tod.
- Quote paper
- Konstantin Ames (Author), 2008, Mit Heimsuchungen fertig werden - Das Ringen um menschliche Reife in Robert Sigls Filmmärchen "Laurin", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/91185