Die Komödie The Alchemist von Ben Jonson ist eines der herausragenden satirischen Stücke seiner Zeit. Es handelt von drei Betrügern, die behaupten, der Alchemie mächtig zu sein, und damit die Leichtgläubigkeit und die Gier ihrer Opfer ausnutzen.
Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Raum- und Zeitstruktur dieses Stückes. Als Primärliteratur dient die 1985 erschienene Ausgabe von The Alchemist. Als theoretische Grundlage für diese Untersuchung beziehe ich mich auf Manfred Pfisters Das Drama.
Der erste Teil befasst sich mit der zeitgenössischen Bühne, dem realen räumlichen Kontext und dem fiktiven Schauplatz von The Alchemist.
Des Weiteren soll die Raumstruktur innerhalb des Stückes analysiert werden. Dabei werde ich mich an Pfisters Terminologie und Einteilungsmethodik orientieren.
Der zweite Teil befasst sich mit den räumlichen Lokalisierungstechniken und der Konkretisierung der Chronologie, sowie der Zeitstruktur innerhalb des Stückes und der Semantisierung der Zeit.
Den Schlussteil bildet die Zusammenfassung der Ergebnisse und deren Auswertung in Hinblick auf die Anwendbarkeit von Pfisters Terminologie. Der folgende Abschnitt befasst sich mit der historischen Bühne zur Zeit Ben Jonsons.
The Alchemist wurde 1610 im Blackfriars Playhouse im Londoner Stadtteil Blackfriars von den King’s Men uraufgeführt.
Das Blackfriars Playhouse war eines von drei Theatern in London. Es handelte sich um ein indoor-Theater, dass 600-700 Zuschauer fasste und sich am Playhouse Yard befand:
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bühne
- Der reale räumliche Kontext und der fiktive Schauplatz
- Lokalisierungstechniken
- Die Konkretisierung der Chronologie
- Die Semantisierung der Zeit und die Zeitstruktur innerhalb des Stückes
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Raum- und Zeitstruktur in Ben Jonsons Komödie "The Alchemist". Ziel ist die Anwendung und Überprüfung der Drama-Terminologie nach Manfred Pfister auf dieses spezifische Stück. Die Arbeit integriert zudem historische Aspekte des Blackfriars Playhouse, um den Kontext zu erweitern.
- Analyse der Raumstruktur in "The Alchemist" im Kontext der zeitgenössischen Bühne.
- Untersuchung der Lokalisierungstechniken und ihrer Bedeutung für die Handlung.
- Interpretation der Zeitstruktur und ihrer Semantisierung im Stück.
- Bewertung der Anwendbarkeit von Pfisters Drama-Theorie auf "The Alchemist".
- Einbezug historischer Aspekte des Blackfriars Playhouse und des Londoner Stadtteils Blackfriars.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt den Fokus auf die Raum- und Zeitstruktur in Ben Jonsons "The Alchemist". Sie benennt die verwendete Primär- und Sekundärliteratur und definiert die Zielsetzung der Arbeit, welche in der Anwendung und Überprüfung der Terminologie von Manfred Pfister auf das Stück und der Einbeziehung historischer Kontexte besteht. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich in die Analyse der Bühne, der Lokalisierungstechniken (räumlich und zeitlich) und einer abschließenden Zusammenfassung gliedert.
Die Bühne: Dieses Kapitel analysiert die historische Bühne zur Zeit Ben Jonsons, insbesondere das Blackfriars Playhouse, den Aufführungsort von "The Alchemist". Es beschreibt die räumlichen Gegebenheiten des Indoor-Theaters, die Zuschauerplätze und die besondere Nähe zwischen Schauspielern und Publikum. Die Beschreibung des Blackfriars Playhouse, seiner Lage im Blackfriars Bezirk und seiner Geschichte, bildet die Grundlage für die spätere Analyse des realen und fiktiven Schauplatzes des Dramas. Die beschriebene räumliche Enge und die Interaktion zwischen Publikum und Schauspielern werden als grundlegend für das Verständnis der Wirkung des Stückes dargestellt.
Der reale räumliche Kontext und der fiktive Schauplatz: Dieses Kapitel vergleicht den realen Aufführungsort (Blackfriars Playhouse) mit dem fiktiven Schauplatz des Stückes (ebenfalls London, speziell Blackfriars). Es analysiert, wie Jonson den realen und fiktiven Kontext verbindet und die Bewohner von Blackfriars, besonders die Besucher des Theaters, satirisch darstellt. Die Analyse fokussiert auf präzise Ortsangaben im Text, die reale Londoner Orte wie Pickt-hatch und Moorfields benennen und so die satirische Intention Jonsons auf die Gesellschaft seiner Zeit verdeutlichen. Die Überlagerung des realen und fiktiven Raumes wird als ein wichtiges Element der Dramaturgie hervorgehoben, welches die Zuschauer direkt in die satirische Kritik einbezieht.
Schlüsselwörter
Ben Jonson, The Alchemist, Raumstruktur, Zeitstruktur, Blackfriars Playhouse, London, Jacobean Stage, Manfred Pfister, räumliche Lokalisierung, zeitliche Semantisierung, Satire, Komödie.
Häufig gestellte Fragen zu "The Alchemist" von Ben Jonson: Raum- und Zeitstruktur
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Raum- und Zeitstruktur in Ben Jonsons Komödie "The Alchemist". Sie wendet und überprüft dabei die Drama-Terminologie nach Manfred Pfister und integriert historische Aspekte des Blackfriars Playhouse.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Raumstruktur von "The Alchemist" im Kontext der zeitgenössischen Bühne, die Lokalisierungstechniken und deren Bedeutung für die Handlung, die Zeitstruktur und ihre Semantisierung, die Anwendbarkeit von Pfisters Drama-Theorie und historische Aspekte des Blackfriars Playhouse und des Londoner Stadtteils Blackfriars.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Bühne (inkl. des realen räumlichen Kontextes und des fiktiven Schauplatzes), ein Kapitel über Lokalisierungstechniken (räumliche und zeitliche Lokalisierung) und eine Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel zur Bühne analysiert das Blackfriars Playhouse und dessen Einfluss auf das Stück. Das Kapitel zu Lokalisierungstechniken untersucht die Darstellung von Raum und Zeit im Drama.
Wie wird der reale und fiktive Schauplatz in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit vergleicht den realen Aufführungsort (Blackfriars Playhouse) mit dem fiktiven Schauplatz des Stücks. Sie analysiert, wie Jonson den realen und fiktiven Kontext verbindet und reale Londoner Orte benennt, um seine satirische Intention zu verdeutlichen. Die Überlagerung des realen und fiktiven Raumes wird als wichtiges Element der Dramaturgie hervorgehoben.
Welche Rolle spielt Manfred Pfister in dieser Arbeit?
Die Arbeit wendet die Drama-Terminologie von Manfred Pfister auf "The Alchemist" an und überprüft deren Anwendbarkeit auf dieses spezifische Stück. Pfisters Theorie dient als analytisches Werkzeug für die Untersuchung der Raum- und Zeitstruktur.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ben Jonson, The Alchemist, Raumstruktur, Zeitstruktur, Blackfriars Playhouse, London, Jacobean Stage, Manfred Pfister, räumliche Lokalisierung, zeitliche Semantisierung, Satire, Komödie.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist die Anwendung und Überprüfung der Drama-Terminologie nach Manfred Pfister auf Ben Jonsons "The Alchemist" und die Einbeziehung historischer Kontexte, um ein umfassendes Verständnis der Raum- und Zeitstruktur des Stücks zu ermöglichen.
Welche Bedeutung hat das Blackfriars Playhouse für die Analyse?
Das Blackfriars Playhouse, der Aufführungsort von "The Alchemist", ist zentral für die Analyse. Seine räumlichen Gegebenheiten, die Nähe zwischen Schauspielern und Publikum und seine Lage in Blackfriars beeinflussen das Verständnis der Raumstruktur und der satirischen Intention des Stücks.
- Arbeit zitieren
- Mareike Kruse (Autor:in), 2004, Analyse der Raum- und Zeitstruktur von 'The Alchemist' von Ben Jonson, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/90632