In dieser Arbeit geht es um die Thematik der Grenzziehung. Es soll untersucht werden, wie und nach welchen Verfahrensweisen die Grenzziehung im kolonialen Afrika des ausgehenden 19. Jahrhunderts vollzogen wurde. Vor allem wird erarbeitet, welche Kriterien wie und in welchem Umfang auf die Festlegung der Grenzen einwirkten. Inwieweit beeinflussten machtpolitische und geostrategische Motive, aber auch Rohstoffe und Ressourcen sowie die Interessen der ansässigen Völker und Stämme die koloniale Grenzziehung?
Aufgrund der vielfältigen Unterschiede und Kontexte der Grenzziehungen innerhalb der vielzähligen Ländereien Afrikas möchte sich diese Arbeit auf das Gebiet des früheren Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika beschränken, ohne jedoch wichtige weltpolitische Geschehnisse wie die Berliner Kongokonferenz oder das Thema Südwestafrika tangierende Verträge wie den Vertrag über die Kolonien und Helgoland auszuklammern.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE GRENZE IN DER RAUMTHEORIE
- BEVÖLKERUNG SÜDWESTAFRIKAS
- DAS DEUTSCHE STREBEN NACH KOLONIEN
- AUSDEHNUNG DER MACHT IN SÜDWESTAFRIKA
- DIE BERLINER KONGO-KONFERENZ
- HELGOLAND-SANSIBAR-VERTRAG
- DER CAPRIVI-ZIPFEL
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Grenzziehung im kolonialen Afrika des späten 19. Jahrhunderts, insbesondere im ehemaligen Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika. Das Hauptziel ist es zu analysieren, wie und nach welchen Kriterien die Grenzen gezogen wurden, welche politischen und geostrategischen Motive, Rohstoffe und Ressourcen sowie die Interessen der ansässigen Völker und Stämme die koloniale Grenzziehung beeinflussten.
- Analyse der Grenzziehungspraktiken im kolonialen Afrika
- Untersuchung der Einflüsse von Machtpolitik und Geostrategie auf die Grenzziehung
- Bewertung der Rolle von Rohstoffen und Ressourcen bei der Grenzziehung
- Einbezug der Interessen der einheimischen Bevölkerung in die Analyse
- Besondere Fokussierung auf Deutsch-Südwestafrika als Fallbeispiel
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in das Thema Grenzziehung im kolonialen Afrika ein und stellt die Forschungsfrage nach den Kriterien und Verfahren der Grenzziehung. Es beleuchtet die Bedeutung von Machtpolitik, Rohstoffen und Ressourcen sowie den Interessen der einheimischen Bevölkerung für die Festlegung der Grenzen.
- Die Grenze in der Raumtheorie: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Grenzen, ihren Funktionen und ihrer historischen Entwicklung. Es bezieht sich auf die Raumtheorie, um den Zusammenhang zwischen Raum und Grenzen zu analysieren.
- Bevölkerung Südwestafrikas: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Bevölkerung Südwestafrikas vor der deutschen Kolonialisierung. Es werden die wichtigsten Völker und Stämme, ihre Siedlungsgebiete und ihre Bevölkerungszahlen vorgestellt.
- Das deutsche Streben nach Kolonien: In diesem Kapitel werden die historischen Hintergründe der deutschen Kolonialisierung Südwestafrikas beleuchtet, einschließlich der Rolle der Rheinischen Missionsgesellschaft und des Tabakhändlers Adolf Lüderitz. Es wird untersucht, warum sich das Deutsche Reich für eine aktive Kolonialpolitik entschied.
- Ausdehnung der Macht in Südwestafrika: Dieses Kapitel beschreibt die Methoden, die das Deutsche Reich zur Ausdehnung seiner Macht und Autorität in Südwestafrika einsetzte, sowie die damit verbundenen Grenzverhandlungen mit anderen Kolonialmächten.
- Die Berliner Kongo-Konferenz: Dieses Kapitel behandelt die Berliner Kongo-Konferenz und insbesondere den Artikel VI der Kongoakte, der neue Verfahrensgrundsätze für die Kolonialisierung Afrikas festlegte. Es wird analysiert, wie sich diese Regeln von der bisherigen Praxis unterschieden und welche Auswirkungen sie auf die europäischen Kolonialreiche hatten.
- Helgoland-Sanzibar-Vertrag: Das Kapitel befasst sich mit dem Vertrag über die Kolonien und Helgoland aus dem Jahr 1890, der die Grenzen der deutschen Kolonie mit britischen Nachbarkolonien festlegte. Es zeigt, wie der Vertrag die Prinzipien europäischer Grenzziehung im kolonialen Afrika offenlegte.
- Der Caprivi-Zipfel: Dieses Kapitel untersucht den Caprivi-Zipfel als Beispiel einer nachträglichen kolonialen Grenzänderung. Es werden die Gründe für den deutschen Anspruch auf das Gebiet sowie die Kriterien für die Grenzziehung analysiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenbereiche der Arbeit sind: koloniale Grenzziehung, Deutsch-Südwestafrika, Raumtheorie, Machtpolitik, Geostrategie, Rohstoffe, Ressourcen, einheimische Bevölkerung, Berliner Kongo-Konferenz, Helgoland-Sanzibar-Vertrag, Caprivi-Zipfel.
- Arbeit zitieren
- Felix Wilhelm (Autor:in), 2019, Grenzziehung im kolonialen Afrika in Deutsch-Südwestafrika, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/904086