Ziel dieser Arbeit ist es, eine Aussage darüber zu treffen, inwiefern Kampfsport sich als gewaltpräventive Maßnahme für Kinder und Jugendliche im Bereich der Pädagogik und Sozialarbeit eignet sowie im Besonderen kenntlich zu machen, welche Attribute für ein solches Arrangement eine Rolle spielen.
Die Schwelle zur Ausübung von Gewalt, zur Androhung, Darstellung, Rechtfertigung und Akzeptanz von Gewalt ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Gewalt wird erschreckend oft in Filmen verherrlicht dargestellt, die Problemlösung durch Gewalt wird in vielen Medien geradezu idealisiert.
Neben den unterschiedlichen Formen der körperlichen Gewalt haben sich auch andere Formen zunehmend tiefer in unserem Werte- und Gesellschaftssystem verwurzelt. Die ganze alltägliche psychische Gewaltausübung, zum Beispiel in Form von Mobbing, wird von erschreckend vielen Menschen ganz selbstverständlich als ein legitimes Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen angesehen und eingesetzt.
Vor allem sind Kinder und Jugendliche nicht allein aufgrund ihres modernen Lebensstiles, welcher eine hohe Affinität zur Medien und Internet-Kultur aufweist, äußerst anfällig für die Idealisierung von Gewalt, sondern auch aufgrund der möglichen Beeinträchtigung der sozialen Entwicklung durch die Dominanz von Autoritätspersonen wie Eltern, Erziehern und Lehrern. Es lässt sich ebenfalls veranschaulichen das Kampfsportarten wie zum Beispiel Boxen und Karate in den vergangenen Jahren selbst bei Jungen im Grundschulalter vergleichsweise an großer Beliebtheit gewonnen haben.
Die Langzeitstudie des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zeigt, dass Kampfsport aktuell nach Fußball und Schwimmen zu den häufigsten Sportarten aktiver Jungen im Alter bis 17 Jahren zählt. Trotz der ansteigenden Beliebtheit ist Kampfsport in der Pädagogik und Jugendarbeit nach wie vor ein umstrittenes Thema, gerade wenn es um den Bereich der Gewaltprävention geht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Gewaltprävention (Definition)
- Differenzierung von Kampfsport und Kampfkunst
- Kampfsport als Gewaltprävention im Bereich Pädagogik
- Kampfsport und Gewaltprävention – ein Paradoxon?
- Studien zum Thema Gewaltbereitschaft und Kampfsport bei Jugendlichen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Kampfsport als gewaltpräventive Maßnahme im Kindes- und Jugendalter geeignet ist. Sie untersucht die unterschiedlichen Theorien und Argumente zu diesem Thema und analysiert Studien zu Gewaltbereitschaft und Kampfsport bei Jugendlichen.
- Definition und Abgrenzung von Gewaltprävention
- Differenzierung von Kampfsport und Kampfkunst
- Paradoxie von Kampfsport als Gewaltprävention
- Studien zur Wirkung von Kampfsport auf Gewaltbereitschaft
- Einsatz von Kampfsport als gewaltpräventive Maßnahme in der Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die steigende Gewaltbereitschaft in der heutigen Gesellschaft. Sie beleuchtet die Ambivalenz von Kampfsport in Bezug auf Gewaltprävention und die zunehmende Popularität von Kampfsportarten bei Jugendlichen.
- Hauptteil: Dieser Teil definiert den Begriff „Gewaltprävention“ und grenzt Kampfsport von Kampfkunst ab. Es werden unterschiedliche Theorien und Argumente zur Wirkung von Kampfsport auf Gewaltbereitschaft vorgestellt und Studien zu diesem Thema beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Gewaltprävention, Kampfsport, Kampfkunst, Jugendgewalt, Aggression, Pädagogik, Sozialarbeit und die Wirkung von Kampfsport auf die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen.
- Quote paper
- Alwin Reinik (Author), 2020, Kampfsport als gewaltpräventive Maßnahme im Kindes- und Jugendalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/899579