Das Ende der Antike war mit den umherziehenden Germanenstämmen eingeläutet worden. Sie durchbrachen die Grenzen des römischen Reiches und fielen in dieses ein. Sie hinterließen eine Spur der Verwüstung. Rom war dem Ansturm nicht mehr gewachsen.
Es folgten viele Jahre geprägt durch Kämpfe und Krieg. Frieden, Sicherheit und Stabilität schienen ein unerreichbar ferner Zustand geworden zu sein.
In dieser Zeit, im gotischen Spanien, schrieb Isidor von Sevilla seine Etymologiae, in der er, in Zeiten des Niederganges, das Wissen der Antike erhalten wollte.
Der Verfasser vertritt die Ansicht, dass die Etymologiae, für den Gotenkönig Sisebut geplant, mit der Abhandlung De Bello im Buch XVIII, eben diesem König eine Handlungsanleitung für die Wiederherstellung friedlicher, sicherer Verhältnisse, wie vor der Völkerwanderung geben sollte. Dazu waren praktisch verwertbare Informationen notwendig, vor allem bei der Behandlung des Kriegsgerätes. Aber darüber hinaus lieferte Isidor auch Verhaltensempfehlungen für den Gotenherrscher, um dem Leben im Frieden wieder eine Ausgangsbasis zu schaffen.
In dieser Arbeit Analysiert der Verfasser das Buch XVIII, Abschnitt De Bello der Etymologiae hinsichtlich der praktisch verwertbaren Informationen für den König Sisebut als Handlungsanleitung. Zum Vergleich steht dem das Werk des römischen Autors Vegetius gegenüber, der ungefähr 200 Jahre vor Isidor ein reines Fachbuch zum Militär, aber mit der gleichen Absicht wie Isidor, Frieden, Sicherheit und Stabilität zu schaffen, geschrieben hatte.
Der Analyse sind Beschreibungen der Zustände zu Zeiten Isidors und Vegetius, sowie ein kurzer biographischer Abriss zum Leben der jeweiligen Autoren, zum besseren Verständnis, vorangestellt.
Der Gliederungspunkt 6 beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Absicht der Etymologiae Isidors und der epitoma res militaris Vegetius´.
Ausgehend von Isidors Werk, das im Vordergrund steht, werden im Folgenden die Handlungsanleitungen für den jeweiligen Herrscher, vor allem in Hinsicht auf die konkreten, praktisch verwertbaren Informationen, im Vergleich untersucht.
Im Punkt 8 wird die Untersuchung zusammengefasst, die Ergebnisse werden präsentiert und der Rückschluss zur zentralen These, der Fragestellung der Arbeit gezogen.
Für die Arbeit verwendete der Verfasser Isidors Etymologiae und Vegetius epitoma res militaris . Die Übersetzungen in dieser Arbeit basieren auf den Angaben des „Stowasser“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Zeit Isidors - das gotische Spanien
- Biographischer Abriss Isidors
- Die Zeit Vegetius´
- Biografischer Abriss Vegetius'
- Aufbau und Absicht der Etymologiae und epitoma res militaris
- Etymologiae und epitoma res militaris als „Handlunganleitungen“ für den Herrscher - Vergleich
- DE SIGNIS DIE ZEICHEN
- DE ARMIS-DIE WAFFEN
- De hastis - Die Speere und Lanzen
- De sagittis Die Pfeile
- De faretris - Die Köcher
- De fundis Die Schleudern
- ARMA QUIBUS PERCUTIMUS - DIE TRUTZWAFFEN
- De gladiis-Die Schwerter
- De ariete - Der Widder (Mauerbrecher)
- ARMA QUIBUS TEGIMUR - DIE SCHUTZWAFFEN
- De clypeis Die Schilde
- De loricis Die Brustpanzer
- De galeis - Die Helme
- DE ARMIS DIE WAFFEN - FAZIT
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Isidor von Sevillas Etymologiae, Buch XVIII, Abschnitt De Bello, als Handlungsanleitung für den westgotischen König Sisebut im Vergleich zu Vegetius' Epitoma rei militaris. Ziel ist es, die praktisch verwertbaren Informationen beider Werke für die Wiederherstellung von Frieden und Ordnung nach der Völkerwanderung zu untersuchen und zu vergleichen. Der Fokus liegt auf der Analyse der konkreten Ratschläge und Informationen, die beide Autoren für den jeweiligen Herrscher anbieten.
- Isidors Etymologiae als Quelle praktischen Wissens im spätantiken Spanien
- Vergleich der Handlungsanleitungen bei Isidor und Vegetius
- Die Rolle des Militärs in der Sicherung von Frieden und Stabilität
- Die soziopolitischen Bedingungen im spätantiken Spanien und Rom
- Der Einfluss der Völkerwanderung auf die Wissenskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit: das Ende der Antike, die Völkerwanderung und die daraus resultierende Instabilität. Sie stellt Isidor von Sevilla und seine Etymologiae sowie Vegetius und seine Epitoma rei militaris als Quellen für Handlungsanleitungen für Herrscher vor und umreißt die Methodik des Vergleichs beider Werke. Der Fokus liegt auf Buch XVIII, Abschnitt De Bello der Etymologiae und dessen praktischer Relevanz für König Sisebut. Die Arbeit skizziert die Analyse der konkreten, praktisch verwertbaren Informationen beider Autoren und deren Relevanz für die Schaffung von Frieden und Stabilität.
Die Zeit Isidors - das gotische Spanien: Dieses Kapitel beschreibt die chaotische Situation im spätantiken Spanien, gekennzeichnet durch die Einwanderung germanischer Stämme, andauernde Kriege und die Zerstörung der römischen Infrastruktur und Kultur. Der Text betont den kulturellen und politischen Verfall nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches und die daraus resultierende Notwendigkeit von stabiler Führung. Die Darstellung basiert stark auf den Ausführungen von Justo Pérez de Urbel und zeichnet ein Bild von anhaltendem Krieg und Verfall, das den Kontext für Isidors Werk verdeutlicht. Die Kapitel beschreibt den anhaltenden Krieg und die Unruhen, die den Hintergrund für Isidors Werk bilden.
Aufbau und Absicht der Etymologiae und epitoma res militaris: Dieses Kapitel beschreibt den Aufbau und die Ziele der beiden Hauptwerke: Isidors Etymologiae und Vegetius' Epitoma rei militaris. Es wird herausgestellt, dass beide Werke, trotz unterschiedlicher Ansätze und Zielgruppen, das Ziel hatten, dem jeweiligen Herrscher praktische Kenntnisse und Handlungsempfehlungen zu vermitteln, um Frieden und Stabilität zu gewährleisten. Der Vergleich beider Werke bildet die Grundlage für die folgende Analyse.
Schlüsselwörter
Isidor von Sevilla, Vegetius, Etymologiae, Epitoma rei militaris, Spätantike, Westgoten, Völkerwanderung, Kriegführung, Handlungsanleitung, Herrscher, Frieden, Stabilität, Militärwesen, Wissenstradition.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Isidor von Sevillas "Etymologiae" und Vegetius' "Epitoma rei militaris"
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit analysiert Isidor von Sevillas Etymologiae (Buch XVIII, Abschnitt De Bello) und Vegetius' Epitoma rei militaris als Handlungsanleitungen für Herrscher. Der Fokus liegt auf dem Vergleich beider Werke und ihrer praktischen Relevanz für die Wiederherstellung von Frieden und Ordnung im spätantiken Spanien und Rom nach der Völkerwanderung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, die praktisch verwertbaren Informationen beider Werke zu untersuchen und zu vergleichen. Es wird analysiert, welche konkreten Ratschläge und Informationen Isidor und Vegetius ihren jeweiligen Herrschern anbieten, um Frieden und Stabilität zu gewährleisten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Isidors Etymologiae als Quelle praktischen Wissens; den Vergleich der Handlungsanleitungen bei Isidor und Vegetius; die Rolle des Militärs in der Sicherung von Frieden und Stabilität; die soziopolitischen Bedingungen im spätantiken Spanien und Rom; und den Einfluss der Völkerwanderung auf die Wissenskultur.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu Einleitung, der Zeit Isidors und des gotischen Spaniens, einem biographischen Abriss Isidors und Vegetius, dem Aufbau und der Absicht beider Werke, einem detaillierten Vergleich der Handlungsanleitungen (insbesondere zu Waffen und Zeichen), und einem Schlusskapitel. Der Vergleich konzentriert sich auf Isidors De Bello und dessen Relevanz für König Sisebut.
Wie wird der Vergleich von Isidor und Vegetius durchgeführt?
Der Vergleich analysiert die konkreten, praktisch verwertbaren Informationen, die beide Autoren für den jeweiligen Herrscher anbieten. Es wird untersucht, wie beide Autoren die Herausforderungen ihrer Zeit – insbesondere die nach der Völkerwanderung – adressieren und welche strategischen und militärischen Empfehlungen sie geben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Isidor von Sevilla, Vegetius, Etymologiae, Epitoma rei militaris, Spätantike, Westgoten, Völkerwanderung, Kriegführung, Handlungsanleitung, Herrscher, Frieden, Stabilität, Militärwesen, Wissenstradition.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit bezieht sich explizit auf die Schriften von Isidor von Sevilla (Etymologiae) und Vegetius (Epitoma rei militaris) und erwähnt Justo Pérez de Urbel als Quelle für die Beschreibung des spätantiken Spaniens.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler und Studenten, die sich mit der Spätantike, der Geschichte der Westgoten, der Militärgeschichte, der Wissenskultur und der politischen Theorie beschäftigen. Sie ist insbesondere nützlich für die Analyse von Handlungsanleitungen für Herrscher in Zeiten politischer Instabilität.
- Arbeit zitieren
- Peter Kögler (Autor:in), 2007, Isidor von Sevillas 'bellum' in den 'Etymologiae' als Handlungsanleitung für den weltlichen Herrscher im Vergleich zu Vegetius´'epitoma res militaris', München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/86983