Umfassender Gegenstand dieser Arbeit ist erstens die Analyse der Reflektion unterschiedlicher politischer Standpunkte und Strömungen in amerikanischen Comics. Zweitens sollen diese auf politische und kulturelle Issues untersucht werden und herausbestimmt werden, ob diese einen (historischen) Erkenntnisprozess darstellen und welches politisch-gesellschaftliche Reflexionspotential Comics besitzen. Der Kern der Untersuchung wird der Zeitraum nach „9/11“ sein. Ausschlaggebend für diese Begrenzung sind zum einen die einschlagenden Veränderungen des amerikanischen Wertesystems und politischer Strömungen. Zudem hat sich nach dem 11. September 2001 die außenpolitische Konzentration auf die „axis of evil“ gerichtet. Die Comicwelt reagierte auf 9/11 und den Krieg in Afghanistan sowie den Dritten Golfkrieg in ungeahntem Ausmaße und verarbeitet die Ereignisse, Reaktionen und Folgen außerordentlich umfassend. Beide zu untersuchenden Komponenten basieren aufeinander, da der „War on Terror“ und Erkenntnisprozesse das Wertesystem beeinflussen. Daraus ergibt sich nach Samuel Huntington eine „neue Entwicklungsphase [der] nationalen Identität“. Diese Wandlung, welche bereits die Filmindustrie und Literatur sowie Bildende Kunst beeinflusst, sollte demnach auch in verschiedenen Arten von Comics direkt oder indirekt ersichtlich sein und wird in den folgenden Kapiteln ein Bearbeitungspunkt der Analyse darstellen. 9/11 und der „War on Terror“ sind somit die Ausgangs- und Referenzpunkte der Betrachtung. Nach der wissenschaftlichen Herangehensweise an das Medium und der obligatorischen methodischen Vorgehensweise werden anknüpfend daran exemplarisch in Comic-Publikationen politische, kulturelle und soziale Debatten und Issues wie der Irak-Krieg, Guantanamo, die Rolle der Medien in den USA zu untersuchen sein und daraus als Ziel ein Reflexionspotential-Schemata erstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erarbeitung und Fundierung der Fallbeispiele
- Graphic Novels und der wachsende Anspruch politischer Reflektion
- Superhelden-Comics und das Dilemma der Mythologie
- Wissenschaftliche Methodik und Analyseinstrumentarien
- DMZ und das progressive Reflexionspotential
- Wirkungsabsichten der Struktur für die Sinnbildung
- Die Erzählzeit als zentrales formales Mittel
- Blackwater, die UN und politische Allegorien aus dem Irak
- Civil War und das „America Divided“
- Die Politisierung vom „Basic Human Dilemma“
- „Section 206“ des Patriot Act
- Die Wirkung und Reflektion der Medien
- Vigilantismus und die mythologische Bedeutsamkeit
- Captain America und der Untergang des amerikanischen Wertesystems
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Reflektion von „America Divided“ in amerikanischen Comics nach 9/11. Die Hauptziele sind die Untersuchung unterschiedlicher politischer Standpunkte und Strömungen in diesen Comics sowie deren Bezug zu politischen und kulturellen Ereignissen. Es soll herausgearbeitet werden, ob Comics einen Erkenntnisprozess darstellen und welches Reflexionspotential sie besitzen.
- Die Auswirkungen von 9/11 auf das amerikanische Wertesystem und politische Strömungen.
- Die Rolle von Comics als Medium zur Verarbeitung politischer und sozialer Themen nach 9/11.
- Die Analyse von „Graphic Novels“ und Superhelden-Comics als Fallbeispiele.
- Die Untersuchung des Reflexionspotentials von Comics im Kontext des „War on Terror“.
- Die Erarbeitung eines Reflexionspotential-Schemas basierend auf ausgewählten Comic-Publikationen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Fokus der Arbeit: die Analyse der Reflektion unterschiedlicher politischer Standpunkte und Strömungen in amerikanischen Comics nach 9/11, insbesondere im Hinblick auf den „War on Terror“ und dessen Einfluss auf das amerikanische Wertesystem. Es wird die methodische Vorgehensweise angekündigt und die Auswahl der Fallbeispiele (DMZ und Civil War) begründet. Die Arbeit untersucht, ob Comics einen Erkenntnisprozess darstellen und welches politische und gesellschaftliche Reflexionspotential sie besitzen.
Erarbeitung und Fundierung der Fallbeispiele: Dieses Kapitel begründet die Auswahl von Graphic Novels und Superhelden-Comics als Untersuchungsgegenstände. Es wird argumentiert, dass diese Formate aufgrund ihres Umfangs und ihrer komplexeren Erzählstrukturen besser geeignet sind, die vielschichtigen Themen nach 9/11 zu verarbeiten als beispielsweise Comic-Strips. Die Entscheidung, nicht-fiktionale Adaptionen wie „The 9/11 Report“ auszuschließen, wird ebenfalls erläutert.
DMZ und das progressive Reflexionspotential: Diese Kapitel analysiert die Graphic Novel „DMZ“ und untersucht, wie sie die politischen, kulturellen und sozialen Debatten nach 9/11 reflektiert. Die Analyse konzentriert sich auf die Struktur des Comics, die Erzählzeit und die Verwendung politischer Allegorien, um die Auswirkungen des Irak-Krieges und anderer Ereignisse darzustellen. Es wird untersucht, wie der Comic die Sinnbildung beeinflusst und welche Wirkungsabsichten dahinter stecken.
Civil War und das „America Divided“: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse des Superhelden-Comics „Civil War“ und seiner Darstellung von „America Divided“. Es untersucht, wie der Comic das „Basic Human Dilemma“ politisiert, den „Patriot Act“ thematisiert und die Rolle der Medien in der Gesellschaft reflektiert. Zusätzlich wird der Einfluss von Vigilantismus und die mythologische Bedeutsamkeit der Superhelden im Kontext des veränderten amerikanischen Wertesystems untersucht.
Schlüsselwörter
Amerika, Comics, 9/11, „War on Terror“, Graphic Novels, Superhelden-Comics, Politische Reflektion, Gesellschaftliche Veränderungen, Amerikanisches Wertesystem, DMZ, Civil War, Reflexionspotential, Medien, Irak-Krieg, Patriot Act.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse amerikanischer Comics nach 9/11
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Reflexion von „America Divided“ in amerikanischen Comics nach dem 11. September 2001. Sie untersucht verschiedene politische Standpunkte und Strömungen in diesen Comics und deren Bezug zu politischen und kulturellen Ereignissen. Ein zentrales Thema ist die Frage, ob und inwieweit Comics einen Erkenntnisprozess darstellen und welches Reflexionspotential sie besitzen.
Welche Comics werden analysiert?
Die Arbeit konzentriert sich auf zwei Fallbeispiele: die Graphic Novel „DMZ“ und den Superhelden-Comic „Civil War“. Die Auswahl dieser Comics wird begründet durch ihren Umfang und ihre komplexeren Erzählstrukturen, die eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Themen nach 9/11 ermöglichen. Nicht-fiktionale Adaptionen wie „The 9/11 Report“ wurden explizit ausgeschlossen.
Welche Aspekte werden in den Comics untersucht?
Die Analyse umfasst verschiedene Aspekte, darunter die Auswirkungen von 9/11 auf das amerikanische Wertesystem, die Rolle von Comics als Medium zur Verarbeitung politischer und sozialer Themen, die Untersuchung des Reflexionspotentials von Comics im Kontext des „War on Terror“, und die Analyse der politischen Allegorien und der Erzählstrukturen in den ausgewählten Comics.
Wie wird „DMZ“ analysiert?
Die Analyse von „DMZ“ konzentriert sich auf die Struktur des Comics, die Erzählzeit und die Verwendung politischer Allegorien. Es wird untersucht, wie der Comic die Sinnbildung beeinflusst und welche Wirkungsabsichten dahinter stecken, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung der Auswirkungen des Irak-Krieges.
Wie wird „Civil War“ analysiert?
Die Analyse von „Civil War“ beleuchtet die Politisierung des „Basic Human Dilemma“, die Thematisierung des „Patriot Act“, die Reflexion der Rolle der Medien, den Einfluss von Vigilantismus und die mythologische Bedeutsamkeit der Superhelden im Kontext des veränderten amerikanischen Wertesystems. Der Fokus liegt auf der Darstellung von „America Divided“.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Hauptziele sind die Untersuchung unterschiedlicher politischer Standpunkte und Strömungen in den analysierten Comics, die Analyse ihres Bezugs zu politischen und kulturellen Ereignissen und die Erarbeitung eines Reflexionspotential-Schemas basierend auf den ausgewählten Comic-Publikationen. Die Arbeit untersucht, ob Comics einen Erkenntnisprozess darstellen und welches politische und gesellschaftliche Reflexionspotential sie besitzen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Amerika, Comics, 9/11, „War on Terror“, Graphic Novels, Superhelden-Comics, Politische Reflektion, Gesellschaftliche Veränderungen, Amerikanisches Wertesystem, DMZ, Civil War, Reflexionspotential, Medien, Irak-Krieg, Patriot Act.
Welche methodische Vorgehensweise wird angewendet?
Die methodische Vorgehensweise wird in der Einleitung detailliert beschrieben. Die Arbeit kombiniert die Analyse der narrativen Strukturen und der politischen Inhalte der Comics, um deren Reflexionspotential zu beurteilen.
- Quote paper
- Alexander Golya (Author), 2007, Die Reflektion von „America Divided“ im Comic nach 9/11, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/86483