Wetter und Klima können auf vielfältige Art und Weise Einfluss auf den Tourismus nehmen. Sie sind sowohl limitierende Faktoren als auch Steuergrößen der touristischen Nachfrage. Unter Wetter und Klima versteht man aber nicht nur grundlegende Größen wie Lufttemperatur und Niederschlag, sondern das ganze Spektrum der meteorologischen Größen und Phänomene der atmosphärischen Umwelt (MATZARAKIS 2006). Die Beschreibung und Bewertung des aktuellen Wetters und der klimatischen Bedingungen sind Grundbestandteil der Tourismus-Klimatologie. Kenntnis dieser Bedingungen bildet die notwendige Grundlage für das Tourismuspotential einer Region, welche mit Hilfe der Touristischen-Klima-Indizes beschrieben und bewertet werden kann.
Die atmosphärischen Vorgänge in Mitteleuropa werden in den Wintermonaten wesentlich durch die Ausprägung der Nordatlantischen Oszillation beeinflusst, deren Variabilität neben der übergeordneten Klimaänderung die zukünftige Schneesicherheit in den Gebirgslagen Mitteleuropas bestimmt. Mit Hilfe von Schneemodellierungen auf der Basis von zwei unterschiedlichen Klimaszenarien (ECHAM und CCC) wird die Schneesicherheit am Beispiel des Skigebietes Engelberg analysiert und beschrieben. Unter veränderten Bedingungen, welche für den Zeitraum 2030-2050 erwartet werden, können nur noch Skigebiete oberhalb 1600 bis 2000 m NN als schneesicher bezeichnet werden.
Die Klimaänderung beschleunigt die aktuellen Entwicklungen im Wintertourismus. Wenig rentable Skigebiete werden aus dem Markt ausscheiden, während höher gelegene Gebiete vorerst profitieren können. Neben wirtschaftlichen Auswirkungen treten auch ökologische Auswirkungen immer mehr in den Vordergrund.
Um die Attraktivität von Tourismusdestinationen zu erhalten, müssen die Tourismusverantwortlichen das Angebot den neuen Bedingungen anpassen. Durch neue Konzepte oder eine entsprechende Verlagerung der Schwerpunkte kann die Attraktivität einer Destination erhalten werden.
Inhaltsverzeichnis
- Klima und Wintertourismus
- Die Entstehung der europäischen Winterwetterlagen
- Klima als Standortfaktor im Tourismus
- Klima-touristische Indizes
- Auswirkungen einer Klimaänderung
- Schneesicherheit
- Schneedeckenmodellrechnung
- Schneesicherheit von heute und morgen
- Ökologische Auswirkungen
- Auswirkungen auf den Tourismus
- Anpassungsstrategien
- Sicherung des Skisports
- Alternativen zum Wintertourismus
- Finanzielle Hilfestellung
- Fatalismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Einfluss des Klimas auf den Wintertourismus in Mitteleuropa. Sie betrachtet die Entstehung der europäischen Winterwetterlagen, die Bedeutung des Klimas als Standortfaktor im Tourismus, die Auswirkungen einer Klimaänderung auf die Schneesicherheit und die Anpassungsstrategien, die im Wintertourismus in Reaktion auf diese Entwicklungen notwendig werden.
- Die Entstehung der europäischen Winterwetterlagen und ihre Bedeutung für den Wintertourismus
- Der Einfluss des Klimas auf die Schneesicherheit und die touristischen Angebote in den Wintermonaten
- Die Auswirkungen der Klimaänderung auf den Wintertourismus, insbesondere auf die Schneesicherheit
- Die Entwicklung von Anpassungsstrategien im Wintertourismus, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen
- Die Bedeutung des Klimas als Standortfaktor für den Tourismus in Mitteleuropa
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung der europäischen Winterwetterlagen, die maßgeblich durch den Nordatlantik, den Golfstrom und die Nähe zu arktischen Luftmassen beeinflusst werden. Kapitel 1.2 widmet sich dem Klima als Standortfaktor im Tourismus und beleuchtet die Bedeutung klima-touristischer Indizes. Im zweiten Kapitel werden die Auswirkungen einer Klimaänderung auf den Wintertourismus untersucht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Schneesicherheit und der Analyse des Skigebietes Engelberg. Die Schneesicherheit wird anhand von Schneemodellierungen auf der Basis verschiedener Klimaszenarien untersucht, wobei die Ergebnisse auf den Zeitraum 2030-2050 fokussiert werden. Kapitel 2.4 und 2.5 beschäftigen sich mit den ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Klimaänderung auf den Wintertourismus. Das dritte Kapitel behandelt verschiedene Anpassungsstrategien, die der Wintertourismus zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels entwickeln kann. Diese Strategien umfassen die Sicherung des Skisports, die Entwicklung von Alternativen zum Wintertourismus, die finanzielle Hilfestellung für betroffene Regionen und den Umgang mit dem Fatalismus.
Schlüsselwörter
Klimawandel, Wintertourismus, Schneesicherheit, Nordatlantische Oszillation, Klimaszenarien, Anpassungsstrategien, Tourismuspotential, Standortfaktor, Engelberg, ökologische Auswirkungen, wirtschaftliche Auswirkungen.
- Quote paper
- Sven Fitz (Author), 2007, Klima und Wintertourismus in Mitteleuropa - Stand und Perspektiven, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/85726