Die beiden Konferenzen von Zimmerwald und Kiental beeinflussten die Sozialisten jener Zeit in ganz Europa. Dies vor allem durch ihre klare Stellungsnahme gegen den Krieg, ihre Bemühungen für eine Wiederaufnahme der Kontakte zwischen den Sozialisten der einzelnen Länder, sowie durch ihre deutliche Haltung gegen die Sozialpatrioten und ihre Politik des Burgfriedens. Da beide dieser Konferenzen in der Schweiz stattfanden und massgeblich von Schweizer Sozialisten initiiert und organisiert wurden, waren die Auswirkungen auf die Sozialdemokratie hierzulande deutlich zu spüren. Diese Arbeit konzentriert sich dabei auf die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SPS) und ihre Haltung zu den beiden Konferenzen sowie ihre Reaktion auf deren Beschlüsse. Wie stand die Partei zu den Konferenzen? Inwiefern haben diese in der Partei etwas verändert?
Dabei wird die Zeit vom Kriegsbeginn im August 1914 bis zum Parteitag der SPS vom 9./10. Juni 1917 genauer betrachtet. Wobei die Zeit vor der Konferenz von Zimmerwald der Herausarbeitung der Haltung der SPS einerseits zum Krieg, andererseits zur Zweiten Internationale dienen soll. Damit kann die Einstellung der Partei zur Konferenz von Zimmerwald besser nachvollzogen werden. In einem zweiten Teil werden die Entstehung der beiden Konferenzen sowie die Haltung der SPS zu denjenigen geschildert. Das Ende der genaueren Betrachtung ist mit dem Parteitag im Juni 1917 so gewählt, dass die letzten direkten Einflüsse von Kiental noch Beachtung finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Krieg, die Internationale und die Konferenz von Lugano
- Zusammenbruch der Zweiten Internationale
- Das Verhalten der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz nach Ausbruch des Krieges
- Die Konferenz von Lugano
- Die Sammlung der Opposition: Zimmerwald und Kiental
- Die „private“ Initiative
- Die Konferenz von Zimmerwald
- Die Zimmerwalder Linke
- Der Druck auf die Geschäftsleitung der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz
- Der Parteitag von Aarau
- Die Konferenz von Kiental
- Die Konsequenz aus Kiental
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Haltung der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SPS) zu den Konferenzen von Zimmerwald und Kiental im Ersten Weltkrieg. Sie untersucht, wie die SPS sich zu den Konferenzen stellte, inwiefern diese die Partei beeinflussten und welche Reaktion auf deren Beschlüsse erfolgte.
- Die Reaktion der SPS auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und ihre Positionierung innerhalb der Zweiten Internationale
- Die Entstehung der Konferenzen von Zimmerwald und Kiental und die Rolle der Schweizer Sozialisten
- Die Positionierung der SPS gegenüber den Konferenzen und deren Beschlüssen
- Die Auswirkungen der Konferenzen auf die SPS und deren interne Debatten
- Die Reaktion der SPS auf die Konferenzen und die Folgen für die Partei
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Kontext der Konferenzen von Zimmerwald und Kiental und deren Bedeutung für die sozialistische Bewegung in Europa dar. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf die Haltung der SPS zu den Konferenzen.
- Der Krieg, die Internationale und die Konferenz von Lugano: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenbruch der Zweiten Internationale mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Es analysiert die Haltung der Sozialdemokratischen Parteien in Europa und das Verhalten der SPS nach Kriegsbeginn. Der Abschnitt widmet sich der Konferenz von Lugano als erstem Versuch, die Internationale wiederzubeleben.
- Die Sammlung der Opposition: Zimmerwald und Kiental: Das Kapitel erläutert die Entstehung der Konferenzen von Zimmerwald und Kiental und die Rolle der Schweizer Sozialisten bei ihrer Organisation. Es beschreibt die Positionierung der SPS gegenüber den Konferenzen und deren Beschlüssen sowie die Reaktion der Partei auf diese.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SPS) und ihrer Haltung zum Ersten Weltkrieg, insbesondere zu den Konferenzen von Zimmerwald und Kiental. Wichtige Themen sind die Zweite Internationale, der Burgfrieden, die Kriegsgegner innerhalb der Sozialistischen Bewegung und die Rolle der Schweizer Sozialisten bei der Organisation der Konferenzen.
- Quote paper
- Urban Sager (Author), 2004, Die Schweizer Sozialdemokratie im Ersten Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/84765