Die EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004 hat viele Veränderungen mit sich gebracht; nicht nur auf politischer und wirtschaftlicher Ebene, sondern auch auf unternehmerischer Ebene. Der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen hängt nicht nur mit erfolgreichen Produkten und deren Vermarktung zusammen, sondern auch mit einer funktionierenden Logistik. Besonders im Hinblick auf die geographische Ausdehnung von Unternehmen durch Produktionsverlagerung in die neuen Beitrittsländer der EU gilt es neue und erweiterte Logistikkonzepte und Lösungen zu entwickeln, um wettbewerbsfähig zu sein. Die Senkung von Logistikkosten und Lieferservice tragen dazu bei. Im Zuge der EU-Osterweiterung ergeben sich für Unternehmen vielschichtige Möglichkeiten und Potenziale, Logistikkosten einzusparen und gleichzeitig den Lieferservice nach Westeuropa wie auch nach Osteuropa aufrechtzuerhalten.
Der Wegfall von Zollformalitäten zwischen den Mitgliedstaaten der EU hat nicht nur eine schnellere Abwicklung an den Grenzübergängen zur Folge, sondern ermöglicht auch die Neugestaltung von Distributionsstrukturen. Die Warendistribution erfolgte bisher bei international operierenden Unternehmen meist über eigene Verteilstützpunkte oder Regionallager in jedem Land. Diese Form europa- oder gar weltweiter Distribution fand früher in umfangreichen Grenz- und Zollformalitäten ihre Begründung. Doch heute ist eine länderübergreifende und europaweite Logistik gefragt, bei der Unternehmen entweder komplett aus einem Land in Ost- oder Westeuropa durch ein zentrales Distributionslager versorgt werden, oder durch Lieferanten, die mit dem Verlagerungstrend ihre Produktion Richtung Osten verlagert haben.
Die bestehende Transport- und Logistiklandschaft in Mittel- und Osteuropa wird sich in den kommenden Jahren wandeln. Besonders Polen, Tschechien und die Slowakei könnten sich dadurch zur Ost-West-Drehscheibe und zum Ausgangspunkt für die Erschließung weiter östlich gelegener Märkte wie z.B. Russland oder dem asiatischen Raum entwickeln, indem dort Zentrallager oder Europäische Distributionszentren aufgebaut werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Ein wachsender europäischer Markt
- 2 Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf die Logistik der Unternehmen
- 2.1 Der Trend zur Standortverlagerung nach Osteuropa
- 2.2 Logistische Risiken der Verlagerung
- 2.3 Entwicklungstendenzen und Herausforderungen in der Logistik durch die EU-Osterweiterung
- 2.3.1 Zunahme des grenzüberschreitenden Güterverkehrs
- 2.3.2 Wegfall komplizierter Zollformalitäten
- 2.3.3 Grenzenlose Distribution durch Erweiterung der Transportnetze
- 2.3.4 Ausbau der Verkehrsinfrastruktur der neuen EU-Länder
- 3 Potenziale für Lieferservice und Logistikkosten durch den EU-Beitritt
- 3.1 Logistikkosten und Lieferservice als konkurrierende Zielgrößen in der Logistik
- 3.1.1 Lieferservice
- 3.1.2 Logistikkosten
- 3.2 Kosteneinsparungen durch Produktionsverlagerung
- 3.2.1 Standortverlagerung von OEMs zieht auch Lieferanten nach Osteuropa
- 3.2.2 Kostenersparnis durch Eliminierung nichtwertschöpfender Aktivitäten
- 3.2.3 Verlagerung kompletter Produktgruppen
- 3.3 Outsourcing von Logistikaktivitäten an externe Dienstleister
- 3.4 Distributionskonzepte als Möglichkeit zur Lieferservicegestaltung
- 3.4.1 Die Notwendigkeit zur Optimierung von Distributionssystemen
- 3.4.2 Entwicklung geeigneter Distributionsvarianten für Osteuropa
- 3.4.3 Einsatz neuer Techniken
- 3.5 Die Wahl des Verkehrsträgers
- 3.1 Logistikkosten und Lieferservice als konkurrierende Zielgrößen in der Logistik
- 4 Veränderung der europäischen Distributionsstrukturen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit den Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf die Transport- und Logistiklandschaft in Mittel- und Osteuropa. Die Arbeit analysiert die sich ergebenden Chancen und Risiken für Unternehmen und beleuchtet, wie sich die EU-Osterweiterung auf den Lieferservice und die Logistikkosten auswirken kann.
- Die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf die Transport- und Logistiklandschaft
- Die Analyse von Chancen und Risiken für Unternehmen im Zusammenhang mit der Standortverlagerung nach Osteuropa
- Die Bewertung von Logistikkosten und Lieferservice als konkurrierende Zielgrößen
- Die Untersuchung von Potenzialen für Kosteneinsparungen durch Produktionsverlagerung
- Die Rolle von Distributionskonzepten und der Wahl des Verkehrsträgers für eine erfolgreiche Logistikgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Ein wachsender europäischer Markt: Dieses Kapitel stellt den Kontext der EU-Osterweiterung dar und beleuchtet die Bedeutung dieser Erweiterung für den europäischen Markt.
- Kapitel 2: Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf die Logistik der Unternehmen: Dieses Kapitel untersucht die Folgen der EU-Osterweiterung auf die Logistik von Unternehmen. Es analysiert den Trend zur Standortverlagerung nach Osteuropa, die damit verbundenen logistischen Risiken und die sich ergebenden Entwicklungstendenzen und Herausforderungen.
- Kapitel 3: Potenziale für Lieferservice und Logistikkosten durch den EU-Beitritt: In diesem Kapitel werden die Potenziale für Lieferservice und Logistikkosten im Zusammenhang mit der EU-Osterweiterung diskutiert. Es werden die konkurrierenden Zielgrößen Logistikkosten und Lieferservice betrachtet und verschiedene Ansätze zur Optimierung von Distributionskonzepten und Kostenreduktion beleuchtet.
- Kapitel 4: Veränderung der europäischen Distributionsstrukturen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Veränderungen der europäischen Distributionsstrukturen im Zuge der EU-Osterweiterung. Es analysiert die Auswirkungen auf die Lieferketten und die Notwendigkeit einer Anpassung von Distributionsstrategien.
Schlüsselwörter
Die Studienarbeit befasst sich mit zentralen Themen wie EU-Osterweiterung, Logistik, Lieferservice, Standortverlagerung, Kosteneinsparungen, Distributionskonzepte, Verkehrsträger und Veränderung der europäischen Distributionsstrukturen.
- Arbeit zitieren
- Luise Neumann (Autor:in), 2006, Verbesserungspotenziale für Lieferservice und Logistikkosten durch die EU-Osterweiterung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/78690