"Hitlers willige Vollstrecker“
von Daniel Goldhagen
Seit dem Zusammenbruch des Dritten Reiches ist wenig mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. Die Bilder des Massenmordes im Frühjahr 1945 bei der Eröffnung der nationalsozialistischen Vernichtungslager, werden nie wieder aus dem Bewußtsein der Menschen verschwinden. Allerdings genügt es nicht, die Verbrechen an der Menschlichkeit von Auschwitz, Treblinka, Buchenwald, Dachau, Bergen-Belsen usw nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es ist ebenso wichtig, die Bedeutung jener Verbrechen zu verstehen.
Der „Holocaust“ – über ihn wurde sehr viel geschrieben und gesagt, dennoch ist er ein befremdend rätselhaftes Ereignis geblieben. Wir kennen eine große Anzahl empirischer Daten, welche über den Holocaust zusammengetragen wurden, wir besitzen auch detaillierte Informationen darüber, wie die Nationalsozialisten ihre Endlösung – den Mord an Millionen europäischer Juden, organisierten und durchführten. Dennoch wurden die Fragen, die für ein Verständnis des Holocaust wesentlich sind – die politischen Ursachen, historischen Wurzeln und nicht zuletzt seine geschichtliche Stellung im zwanzigsten Jahrhundert – mit wenigen Ausnahmen lediglich ansatzweise behandelt. Die schwierigste Antwort erhält man wohl auf die Grundfrage welche der Holocaust aufwirft: „Wie konnte es dazu kommen?“
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Inhaltsverzeichnis
- Argumentation Goldhagens
- Das Hauptthema
- Denk- und Analysenmethodik Goldhagen's
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Holocaust und analysiert die Argumentation des Buches „Hitlers willige Vollstrecker“ von Daniel Goldhagen.
- Die Ursachen des Holocaust
- Die Rolle des deutschen Volkes
- Die Bedeutung der deutschen Ideologie
- Die Kritik an Goldhagens Denkweise
- Die Frage nach der „gewöhnlichen Deutschen“
Zusammenfassung der Kapitel
Das Hauptthema des Textes ist die Analyse der Argumentation Goldhagens, der den Holocaust als Ergebnis einer spezifisch deutschen, antisemitischen Ideologie darstellt. Goldhagen argumentiert, dass das deutsche Volk, motiviert von dieser Ideologie, den Holocaust selbst als ein „germanisches Unterfangen“ vollzogen habe. Der Text kritisiert diese Sichtweise als zu vereinfachend und stellt die Frage nach der wissenschaftlichen Fundierung dieser Behauptung.
Der Text beleuchtet außerdem die methodologischen Schwächen in Goldhagens Werk. Er kritisiert die Verwendung des Begriffs „gewöhnlicher Deutscher“ als zu breit gefasst und unspezifisch, da die deutsche Gesellschaft 1933 eine komplexe Klassenstruktur aufwies.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes sind: Holocaust, Daniel Goldhagen, Antisemitismus, deutsche Ideologie, „Hitlers willige Vollstrecker“, gewöhnlicher Deutscher, Klassenstruktur, Denkweise, wissenschaftliche Methodik.
- Quote paper
- Helene Bockschneider (Author), 1990, Faschismus und Holocaust, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/785