Die vorliegende Arbeit erörtert die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im internationalen Ländervergleich unter besonderer Berücksichtigung der Kinderfreundlichkeit. Unter Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird hier die Möglichkeit von Müttern und Vätern verstanden, sich zugleich Beruf und Karriere einerseits und dem Leben in der Familie und der Betreuung von Kindern andererseits zu widmen. Die Betreuung pflegebedürftiger Personen ist nicht Bestandteil dieser Untersuchungen, sondern bedarf einer gesonderten Untersuchung.
Das Thema Familie beschäftigt die Politik heute stärker denn je und ist ein zentrales Thema der öffentlichen Diskussion. Dies hat die folgenden Gründe: In Europa schrumpft die Bevölkerungszahl kontinuierlich. Laut UN-Schätzungen wird die Anzahl der Bevölkerung in den 15-EU Ländern bis 2050 von 377 auf 339 Millionen Einwohner schrumpfen (vgl. UN 2001 aus DB research, S. 51 ff).
Die inzwischen auf 27 Staaten erfolgte Erweiterung der EU wird an diesem Trend nichts ändern. Damit nimmt auch das Erwerbspotential in Europa relativ und absolut gesehen ab. Um diesen Negativ-Trend abzuschwächen, müssen die Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden. Diese Arbeit stellt einen internationalen Ländervergleich (Benchmarking) zwischen Schweden und Frankreich, zwei Vertretern der so genannten „Best-Practise-Länder“, in denen diese Problematik gut gelöst wurde, und den Ländern Deutschland und Italien dar, die von diesen „Vorbildern“ wesentlich Impulse zur Verbesserung ihrer eigenen Lage erhalten können.
Von den insgesamt gut bewerteten skandinavischen Ländern wird Schweden genauer untersucht, da es die höchste Erwerbsquote jener Länder hat und aufgrund seiner Gleichstellungspolitik und seines flächendeckenden kinderfreundlichen Betreuungsangebotes als vorbildlich in Europa gilt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Kinderbetreuung in den Vergleichsländern
- Kinderbetreuung in Schweden
- Kinderbetreuung in Frankreich
- Kinderbetreuung in Italien
- Kinderbetreuung in Deutschland
- Finanzielle Transferleistungen und Freistellungsregelungen im Ländervergleich
- Freistellung und Finanztransfers in Schweden
- Freistellung und finanzielle Transfers in Frankreich
- Freistellung und finanzielle Transferleistungen in Italien
- Freistellungsregelungen und finanzielle Transferleistungen in Deutschland
- Diskussion der Kinderfreundlichkeit
- Familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen
- Entwicklungstendenzen in den Vergleichsländern zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf - ein Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in einem internationalen Ländervergleich mit besonderem Fokus auf Kinderfreundlichkeit. Sie analysiert die Betreuungsangebote, finanziellen Transferleistungen und Freistellungsregelungen in Schweden, Frankreich, Italien und Deutschland. Das Ziel ist es, Best-Practice-Modelle aufzuzeigen und den Ländern Deutschland und Italien Impulse für die Verbesserung ihrer eigenen Lage zu geben.
- Ländervergleich der Kinderbetreuungssysteme
- Analyse der finanziellen Unterstützung und Freistellungsregelungen für Familien
- Bewertung der Kinderfreundlichkeit der jeweiligen Länder
- Familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen
- Entwicklungstendenzen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im europäischen Kontext dar und skizziert die Relevanz des Themas im Hinblick auf demografische Entwicklungen.
- Die Kapitel 2.1 bis 2.4 analysieren die Kinderbetreuungssysteme in Schweden, Frankreich, Italien und Deutschland. Sie beleuchten die jeweiligen Angebote und vergleichen die Stärken und Schwächen der verschiedenen Modelle.
- Die Kapitel 3.1 bis 3.4 setzen sich mit den finanziellen Transferleistungen und Freistellungsregelungen für Familien in den Vergleichsländern auseinander. Sie untersuchen die Höhe und die Art der staatlichen Unterstützung für Eltern und die Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
- Kapitel 4 diskutiert die Kinderfreundlichkeit der verschiedenen Länder, indem es die Ergebnisse der vorherigen Kapitel zusammenfasst und bewertet.
- Kapitel 5 beleuchtet die Rolle der Unternehmen bei der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stellt verschiedene familienfreundliche Maßnahmen vor.
- Das sechste Kapitel befasst sich mit den Entwicklungstendenzen in den Vergleichsländern und gibt einen Ausblick auf zukünftige Herausforderungen und Chancen im Bereich der Familienpolitik.
Schlüsselwörter
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kinderbetreuung, Ländervergleich, Schweden, Frankreich, Italien, Deutschland, Familienfreundlichkeit, Finanzielle Transferleistungen, Freistellungsregelungen, demografische Entwicklung, Familienpolitik, Unternehmen, Best-Practice-Modelle.
- Arbeit zitieren
- Roswitha Jung (Autor:in), 2007, Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Europa. Wie kinderfreundlich sind die europäischen Länder?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/77822