Will man nur auf den Begriff Offener Unterricht eingehen so finden sich viele
Definitionen. Eine mögliche Definition, die sich (fast) nur mit der Deutung des Begriffs
beschäftigt ist z.B. die nach Wallrabenstein: Offener Unterricht ist ein „Sammelbegriff für unterschiedliche Reformansätze in vielfältigen Formen inhaltlicher, methodischer und organisatorischer Öffnung mit dem Ziel eines veränderten Umgangs mit dem Kind auf der Grundlage eines veränderten Lernbegriffs.“
Doch diese kurze Definition reicht nicht, um zu verstehen, was Offener Unterricht wirklich ist. Um zu begreifen, was Offener Unterricht ist, muss man sich mit den einzelnen Elementen der vielschichtigen Definitionen des offenen Unterrichts beschäftigen.
Denn beim Offenem Unterricht geht es nicht um eine kurzweilige didaktische Modewelle, sondern vielmehr um ein „pädagogisches Verständnis und eine pädagogische Haltung gegenüber Kindern und Jugendlichen“. Der Offene Unterricht verlangt somit Offenheit in der Erziehung der Kinder. Dies gibt Lehrern, Eltern und Erziehern einen offenen Zugang zur Erziehung und ermöglicht dadurch Veränderungen in der Lebenswelt und der Lebenssituation der Kinder. Dies wird durch neue methodische Konzeptionen und Erkenntnisse vom Lernen, unter Einbezug der individuellen Erfahrungen, verschiedene Ereignisse und am meisten die Freiheit der Kinder, die ihr Lernen selber an ihre jeweiligen Stärken und Schwächen anpassen können und somit den Unterricht mitbestimmen und individuell beeinflussen können, ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist Offener Unterricht?
3. Welche Ziele verfolgt Offener Unterricht?
4. Öffnung des Unterrichts
5. Methoden und Arbeitsweisen des Offenen Unterrichts
5.1 Der Stuhlkreis
5.2 Projektarbeit
5.3 Freie Arbeit
5.4 Wochenplanarbeit
5.4.1 Varianten von Wochenplänen
5.4.2 Struktur der Wochenplanarbeit
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Was ist Offener Unterricht? Als angehende Lehrer und Lehrerinnen fragen wir uns oft in dem Studium, wie wir später den Unterricht kindgerechter gestalten können, so dass die Schüler etwas für ihr Leben lernen. Sie sollen nicht nur den Schulstoff vermittelt bekommen, sondern lernen, wie sie sich selber verwirklichen können und wie sie ihr Leben gestalten können. So stellt sich schnell heraus, dass der Unterricht an der Lebenswirklichkeit und Interessen der Kinder anknüpfen muss. Durch den Frontalunterricht lernen die Kinder nur eine Regel: Und zwar zuhören und aufsaugen. Dadurch bleibt bei der Unterrichtsmethode wenig Raum für die Wirklichkeit und Handlungsorientierung. Auch die Differenzierung leidet oft unter dem Frontalunterricht, da alle Kinder einen unterschiedlichen Wandel und Standpunkt haben. Sie sind nicht synchron in ihrer Entwicklung und wir als zukünftige Lehrer müssen bei jedem Kind da ansetzen, wo es grad steht. Um jedes Kind zu greifen und jedem Kind zu ermöglichen den Schulstoff und alles andere wie soziales Verhalten, Handlungen und Verknüpfungen an die Realität zu ermöglichen kann der Offene Unterricht ein Weg zur Lösung sein.
In dieser Arbeit setze ich mich zuerst mit dem Begriff „Offener Unterricht“ auseinander. Danach beziehe ich mich auf die verschieden Aspekte, wie Ziele und Arbeitsweisen, des Offenen Unterrichts. So soll hier ein kurzer aber ausführlicher Überblick über den Offen Unterricht entstehen, wo alle Aspekte kurz und verständlich umrissen sind. Und um den Offen Unterricht noch deutlicher und greifbarer zu machen, gehe ich schwerpunktmäßig auf eine Arbeitsweise des Offenen Unterrichts ein: der Wochenplan. Dadurch soll ein ausführlicher Einblick in eine mögliche Arbeitsweise des Offenen Unterrichts gegeben werden.
2. Was ist Offener Unterricht?
Will man nur auf den Begriff Offener Unterricht eingehen so finden sich viele Definitionen. Eine mögliche Definition, die sich (fast) nur mit der Deutung des Begriffs beschäftigt ist z.B. die nach Wallrabenstein: Offener Unterricht ist ein „Sammelbegriff für unterschiedliche Reformansätze in vielfältigen Formen inhaltlicher, methodischer und organisatorischer Öffnung mit dem Ziel eines veränderten Umgangs mit dem Kind auf der Grundlage eines veränderten Lernbegriffs.“[1]
Doch diese kurze Definition reicht nicht, um zu verstehen, was Offener Unterricht wirklich ist. Um zu begreifen, was Offener Unterricht ist, muss man sich mit den einzelnen Elementen der vielschichtigen Definitionen des offenen Unterrichts beschäftigen.
Denn beim Offenem Unterricht geht es nicht um eine kurzweilige didaktische Modewelle, sondern vielmehr um ein „pädagogisches Verständnis und eine pädagogische Haltung gegenüber Kindern und Jugendlichen“[2]. Der Offene Unterricht verlangt somit Offenheit in der Erziehung der Kinder. Dies gibt Lehrern, Eltern und Erziehern einen offenen Zugang zur Erziehung und ermöglicht dadurch Veränderungen in der Lebenswelt und der Lebenssituation der Kinder. Dies wird durch neue methodische Konzeptionen und Erkenntnisse vom Lernen, unter Einbezug der individuellen Erfahrungen, verschiedene Ereignisse und am meisten die Freiheit der Kinder, die ihr Lernen selber an ihre jeweiligen Stärken und Schwächen anpassen können und somit den Unterricht mitbestimmen und individuell beeinflussen können, ermöglicht.[3]
Die Unterrichtsmethode Offener Unterricht ist nicht in einem Rahmen einer Zeitspanne entstanden, sondern entwickelte sich im Laufe mehrere Jahrzehnte und wurde durch viele unterschiedliche Reformansätze geprägt, die von Pestalozzi bis Montessori, von Petersen, Gaudig, Kerschensteiner bis zu dem französischen Reformpädagogen Freinet reichen.
So entstand die pädagogische Methode des Unterrichts aus vielen traditionellen und auch neuen Ansätzen.
Somit kann man hier auch keinen bestimmten Gründer für den Offenen Unterricht aufweisen, da in diesem viele verschiedene Methoden und Ansätze zu finden sind, die von verschiedenen Pädagogen stammen.[4]
Will man aber den Offenen Unterricht deutlicher kennzeichnen, kann man sich auf die vier Thesen nach Wallrabenstein beziehen.
These 1:
Handlungsorientiertes und entdeckendes Lernen. Kinder wollen von Anfang an als Lerner, Entdecker und Forscher ernstgenommen werden. Sie müssen sich in einer Umwelt wieder finden, wo sie ihre Erfahrungen verwirklichen können und auch ebenso neue Erfahrungen sammeln können. Die Öffnung des Unterrichts ermöglicht, durch Handlungen, auf das individuelle Erleben und Wahrnehmen der Kinder einzugehen.[5]
These 2:
Praktische Teilnahme an dem gesellschaftlichen Leben. Den Kindern soll durch die Öffnung des Unterrichts eine „individuelle Aneignung und gemeinsame Arbeit die praktische und handelnde Teilnahme an dem notwendigen gesellschaftlichen Wissen, Erfahrungen und deren Veränderungen“[6] ermöglicht werden. Somit muss die Veränderung des Unterrichts in der Öffnung der inhaltlichen, organisatorischen und methodischen Dimensionen stattfinden.[7]
These 3:
Lernen lernen mit allen Sinnen. Um den Kindern ein schnelles und effektives Lernen zu ermöglichen, muss man im Unterricht alle Sinne der Kinder ansprechen. Das Kind lernt am besten, wenn es sich in seiner eigenen Lebenswelt wiederfindet und diese handelnd entdecken kann.
Durch diese Greifung „Lernen mit allen Sinnen“ ermöglicht man dem Kind eine „aktive Ausbildung eigener Sinne und Erkenntnisstrukturen“.[8] Somit lernt das Kind Veränderungen und alles Neue mit allen Sinnen zu lernen und zu begreifen.[9]
[...]
[1] Wallrabenstein, Wulf: Offene Schule – Offener Unterricht. Ratgeber für Eltern und Lehrer. Reinbek bei
Hamburg 1991 Seite 54.
[2] Ebd. Seite 53-54.
[3] Vgl. Ebd. Seite 54.
[4] Vgl. Wallrabenstein, Wulf: Offene Schule – Offener Unterricht. Ratgeber für Eltern und Lehrer. Reinbek
bei Hamburg 1991 Seite 54-55.
[5] Vgl. Ebd. Seite 56.
[6] Ebd. Seite 57.
[7] Vgl. Ebd. Seite 57.
[8] Wallrabenstein, Wulf: Offene Schule – Offener Unterricht. Ratgeber für Eltern und Lehrer. Reinbek bei
Hamburg 1991 Seite 58.
[9] Vgl. Ebd. Seite 58.
- Arbeit zitieren
- Veronika Weigel (Autor:in), 2005, Offener Unterricht - Ziele, Methoden, Möglichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/76942