Berlin/ Frankfurt, 17. April 2002. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Personalvorschläge von Bundesfinanzminister Hans Eichel für die Besetzung des Bundesbankvorstandes und die Leitung der Allfinanzaufsicht gebilligt. Vizepräsident der Bundesbank bleibt vom 1. Mai 2002 an für sechs Jahre Jürgen Stark (53 Jahre). Das bisherige Direktoriumsmitglied Hermann Remsperger (52) soll dem Vorstand für sieben Jahre angehören, sein Kollege Hans Georg Fabritius (56) für acht Jahre. Der 59- Jährige Bundesbankpräsident Ernst Welteke bleibt durch eine Ausnahmegenehmigung ohnehin im Amt.
Zugleich hat das Kabinett die vier Personalvorschläge der Länder akzeptiert, die der Bundesrat förmlich erst am 26. April beschließen will. Das bisherige Direktoriumsmitglied Edgar Meister (61) wird für fünf Jahre bestellt. Die bisherigen Landeszentralbankpräsidenten Franz- Christoph Zeitler (53), Hans Reckers (48) und Hans- Helmut Kotz (45) sollen dem Vorstand je sechs, sieben beziehungsweise acht Jahre angehören. Das oberste Führungsgremium der Bundesbank wird schlagartig verjüngt: Lag das Durchschnittsalter im Zentralbankrat bei 57 Jahren, liegt es im künftigen Vorstand bei 53 Jahren.
Wie kann es sein, dass die Deutsche Bundesbank von Männern geführt wird, die nach Aussagen einiger Medienvertreter und Werber eigentlich dem alten Eisen zuzurechnen sind? Männer, welche, bis auf zwei Ausnahmen, die "Schallmauer" von 49 Jahren durchbrochen haben! Also Senioren, welche nur einmal pro Jahr einkaufen, zu Hause sitzen, tagsüber aus dem Fenster gucken, Falschparker anschwärzen und sich jeden Abend Volkmusiksendungen im Fernsehen anschauen.
Offensichtlich ist es nicht so, wie allgemein hin behauptet wird.
Der moderne (über-) 50 Jährige hat ein gutes Einkommen, ist sportlich und kulturell aktiv, reist viel, konsumiert und gönnt sich nur das beste und will alles nachholen, was er in den früheren Jahren seines Lebens verpasst hat.
Oder etwa auch nicht? Was ist nun richtig, die Senioren- Variante oder der moderne Fünfziger?
Einige Lösungsvorschläge dafür liefert diese Hausarbeit.
Es wird ein Überblick über die momentanen Entwicklungen am Seniorenmarkt, dem sogenannten Silver- Market vermittelt und die Fragestellung diskutiert, ob das Segmentierungskriterium Lebensalter eine noch zeitgemäße Bedeutung einnimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Die alten Männer von der Deutschen Bank
- 2. Entwicklung und Relevanz des Seniorenmarktes
- 2.1 Die Entwicklung der demographischen Situation und ihre Bedeutung für das Marktgeschehen in Deutschland
- 2.2 Die ,,Klassifizierung“ der Senioren
- 2.2.1 Betrachtung der Senioren als heterogene Zielgruppe
- 2.2.2 Segmentierung der Generation 50plus
- 2.3 Verbesserte Einkommenssituation
- 3. Besonderheiten der Zielgruppe Senioren
- 3.1 Eigenheiten im Konsumentenverhalten
- 3.1.1 Fernsehen als Lieblingsbeschäftigung im Alter
- 3.1.2 Markenwahl und Markentreue – Keine Frage des Alters
- 3.1.3 Differenziertes Bewusstsein beim Preisverhalten
- 3.2 Die richtige Ansprache der Generation 50plus
- 3.2.1 Probleme der richtigen Seniorenansprache – Ursachenforschung
- 3.2.1.1 Jung trifft auf Alt
- 3.2.1.2 Mangelnde strategische Ausrichtung der Unternehmen
- 3.2.1.3 Stigmatisierende Wortwahl
- 3.2.2 Falsche Ansprache der Senioren - Beispiel Werbung
- 3.2.2.1 Voyeurismus in der Werbung
- 3.2.2.2 Fakten – Keine Märchen
- 3.2.3 Lösungsvorschlag für die richtige Seniorenansprache
- 4. Die werberelevante Zielgruppe 14 bis 49 Jahre
- 4.1 Pro 14 bis 49 Jahre – Die Gründe der Unternehmen
- 4.2 Was einen 49- Jährigen von einem 50- Jährigen unterscheidet
- 5. Die Wichtigkeit der Senioren für die Tourismusbranche
- 5.1 Senioren - Touris wie du und ich
- 5.2 Senioren-Reise? - Nein, danke.
- 6. Perspektive des Segmentierungskriteriums Lebensalter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich kritisch mit dem Segmentierungskriterium Lebensalter und analysiert dessen Relevanz im Kontext des Seniorenmarktes. Die Arbeit beleuchtet die demographischen Veränderungen und die damit verbundene Bedeutung der wachsenden Gruppe der über 50-Jährigen für die Wirtschaft.
- Entwicklung und Relevanz des Seniorenmarktes in Deutschland
- Besonderheiten des Konsumentenverhaltens von Senioren
- Herausforderungen und Chancen der richtigen Ansprache der Generation 50plus
- Kritische Betrachtung der Fokussierung auf die jüngere Zielgruppe
- Bedeutung des Seniorenmarktes für die Tourismusbranche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die demographische Entwicklung und die damit verbundene Bedeutung des Seniorenmarktes in Deutschland. Die Arbeit untersucht die Heterogenität der Zielgruppe und analysiert die Segmentierung der Generation 50plus. Weiterhin werden die verbesserten Einkommenssituationen von Senioren betrachtet.
Im zweiten Kapitel werden die Besonderheiten der Zielgruppe Senioren analysiert, wobei der Fokus auf dem Konsumentenverhalten liegt. Hier werden die Eigenheiten der Senioren im Bereich Fernsehen, Markenwahl und Preisverhalten beleuchtet.
Kapitel drei widmet sich der Frage der richtigen Ansprache der Generation 50plus. Es werden die Probleme und Ursachenforschung einer falschen Ansprache beleuchtet und Lösungsvorschläge präsentiert.
Kapitel vier analysiert die werberelevante Zielgruppe 14 bis 49 Jahre und die Beweggründe von Unternehmen, diese anzusprechen. Der Abschnitt untersucht die Unterschiede zwischen 49- und 50-Jährigen.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Bedeutung des Seniorenmarktes für die Tourismusbranche. Es beleuchtet die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche von Senioren als Reisende.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beleuchtet die Kernthemen Lebensalter, Seniorenmarkt, Konsumentenverhalten, Marketing, Segmentierung, demographische Entwicklung, Zielgruppenansprache, Tourismus und die Herausforderungen und Chancen einer altersgerechten Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kfm. (FH) Björn Cramm (Autor:in), 2002, Kritsche Betrachtung des Segmentierungskriteriums Lebensalter- dargestellt am Beispiel des Seniorenmarktes, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/7656