Einige Kochsendungen legen in ihrem performativen Charakter nahe, dass es sich um Inszenierungen handelt, die als medialisierte Performances der Vermittlung von Präsenz ein theatrales Verständnis zugrunde legen. Zwei im deutschen Fernsehen derzeit ausgestrahlte Formate - „Kochen bei Kerner“ und „Silent Cooking“ - sind daher Gegenstand einer Untersuchung auf die Frage hin, wie hier auratische Aspekte des Kulinarischen inszeniert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Benjamins Aurabegriff
- Die kulinarische Aura
- Kochen bei Kerner
- Silent Cooking
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die mediale Inszenierung der kulinarischen Aura in TV-Kochformaten, ausgehend von Walter Benjamins Aurabegriff in seinem Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“. Sie untersucht die Frage, wie sich die Übertragung des Aurabegriffs auf Essen und dessen mediale Repräsentation im Fernsehen verhält, insbesondere in Bezug auf die Themen Einmaligkeit, Flüchtigkeit und Reproduzierbarkeit. Dabei werden die Formate „Kochen bei Kerner“ und „Silent Cooking“ als Beispiele für die unterschiedliche Inszenierung von Aura im kulinarischen Kontext untersucht.
- Benjamins Aurabegriff und dessen Übertragung auf Essen
- Die mediale Konstruktion von Aura in TV-Kochformaten
- Die Rolle von Einmaligkeit, Flüchtigkeit und Reproduzierbarkeit in der kulinarischen Aura
- Vergleich der Inszenierung von Aura in „Kochen bei Kerner“ und „Silent Cooking“
- Theatrale Aspekte der Kochsendungen und deren performativer Charakter
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Essay stellt die These auf, dass Kochshows über ihren audiovisuellen Status hinauswachsen und alle Sinne ansprechen. Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ob und wie sich das Konzept der Aura auf Essen übertragen lässt, wobei insbesondere die mediale Inszenierung der Aura im Fokus steht. Die Untersuchung konzentriert sich auf die TV-Formate „Kochen bei Kerner“ und „Silent Cooking“ und analysiert, wie diese unterschiedliche Konzepte der Aura im kulinarischen Kontext vermitteln.
Benjamins Aurabegriff
Dieser Abschnitt beleuchtet Benjamins Konzept der Aura und dessen Bezug zur technischen Reproduzierbarkeit von Kunstwerken. Die Einmaligkeit von Originalen und deren Verfall durch die Reproduktion stehen im Zentrum der Analyse. Benjamin sieht die Aura als ein Gefüge von Raum und Zeit, das durch die technische Reproduktion zerstört wird.
Die kulinarische Aura
Der Abschnitt befasst sich mit der Frage, wie sich der Aurabegriff auf Essen übertragen lässt. Es wird erörtert, ob und inwiefern Essen als „natürlicher Gegenstand“ oder als „Kunstwerk“ betrachtet werden kann. Die Rezeption von Essen als sinnliche Erfahrung und die kulturellen Bedeutungen von Speisen werden ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Aura, mediale Reproduktion, TV-Kochformat, kulinarische Aura, Einmaligkeit, Flüchtigkeit, „Kochen bei Kerner“, „Silent Cooking“, performativer Charakter, Inszenierung, mediale Konstruktion von Echtheit.
- Quote paper
- Peter Troll (Author), 2007, Gastrotheater. Zur Inszenierung der kulinarischen Aura in TV-Kochformaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/75814