Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen Internationaler Nichtregierungsorganisationen, im folgenden INROs genannt. In der internationalen Entwicklungspolitik haben die nicht-staatlichen Akteure an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung soll in der vorliegenden Abhandlung im Mittelpunkt stehen, wobei der Fokus auf die Menschenrechtsförderung dieser INROs gelegt wird.
Zunächst wird auf die Schwierigkeit einer Definition und Begriffsfestlegung von INROs eingegangen, um darüber hinaus zumindest die idealtypischen Merkmale einer INRO darzustellen und zu zeigen, worin mögliche Unterschiede innerhalb der Gruppe der INROs bestehen können. Im Weiteren werden die geschichtliche Entwicklung und der Aufstieg der INROs beleuchtet, wobei deutlich wird, wodurch sich die INROs von staatlichen Akteuren in der Entwicklungspolitik abgrenzen und inwieweit eine Beziehung und Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen bestehen kann. Es wird dargestellt, wie durch den zunehmenden Erfolg der INROs auch die Menschenrechte mehr Bedeutung in der internationalen Politik erlangen.
Dieser theoretischen Einführung in die Thematik folgt die Vorstellung der Arbeit des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes und Amnesty International, um somit an zwei Beispielen zu veranschaulichen, wie die Arbeit von INROs konkret aussehen kann, hierbei wird besonders der Aspekt der Menschenrechtsförderung Beachtung finden. Im Folgenden wird das Problem der Legitimation von INROs skizziert, wobei besonders auf die INRO als Legitimationsquelle in der internationalen Politik eingegangen wird sowie die Schwierigkeiten aufgezeigt werden, denen INROs unterliegen, wenn es um ihre eigene Legitimation geht. Hierbei wird das problematische Verhältnis zwischen Legitimation und Effektivität von INROs deutlich. Abschließend wird ausblickend auf die Grenzen und Möglichkeiten von INROs geblickt.
Inhaltsverzeichnis
- A Einleitung: Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit
- B Internationale Nichtregierungsorganisationen (INROs)
- 1 Definition
- 1.1 Problem der Definition und Begriffsbildung von INROs
- 1.2 Idealtypische Merkmale von INROs
- 1.3 Grundlegende Unterscheidung von INROs nach dem Grad ihrer Nichtstaatlichkeit
- 2 Entwicklung der INRO
- 2.1 Entwicklungsgeschichte der INROs
- 2.2 Aufschwung der INROs nach dem „Kalten Krieg“
- 2.3 INROs und die UN
- 2.4 Der Bedeutungszuwachs der Menschenrechte durch INROs
- 3 Veranschaulichung der Arbeit von INROs
- 3.1 Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK)
- 3.3 Amnesty International (AI)
- 4 Das Problem der Legitimation der Arbeit von INROs
- 4.1 INROs als Legitimation der internationalen Politik
- 4.2 Legitimität und Effektivität
- 4.2.1 Fragliche Legitimation von INROs
- 4.2.2 Gegenargumente
- C Fazit: Möglichkeiten und Grenzen in der Menschenrechtsarbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Internationale Nichtregierungsorganisationen (INROs) und ihre Rolle in der internationalen Entwicklungspolitik, insbesondere im Hinblick auf die Menschenrechtsförderung. Es werden die Herausforderungen bei der Definition von INROs, ihre historische Entwicklung und ihr Aufstieg nach dem Kalten Krieg beleuchtet. Die Arbeit analysiert auch die Beziehung zwischen INROs und den Vereinten Nationen.
- Definition und Charakteristika von INROs
- Historische Entwicklung und Aufstieg der INROs
- Die Rolle von INROs in der Menschenrechtsförderung
- Legitimität und Effektivität der Arbeit von INROs
- Zusammenarbeit zwischen INROs und staatlichen Akteuren
Zusammenfassung der Kapitel
A Einleitung: Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit auf Internationale Nichtregierungsorganisationen (INROs) und deren Bedeutung in der internationalen Entwicklungspolitik, insbesondere im Bereich der Menschenrechtsförderung. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der von der Definition und der historischen Entwicklung von INROs über Fallstudien (IKRK und Amnesty International) bis hin zur Diskussion um Legitimation und Effektivität führt. Die Einleitung verdeutlicht das zentrale Forschungsinteresse an der Analyse des Einflusses von INROs auf die Menschenrechte im internationalen Kontext.
B Internationale Nichtregierungsorganisationen (INROs): Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit dem Begriff der INROs. Es thematisiert zunächst die Schwierigkeiten bei der Definition und der daraus resultierenden Heterogenität des NGO-Sektors. Es werden idealtypische Merkmale von INROs dargestellt und Unterschiede innerhalb der Gruppe aufgezeigt. Die historische Entwicklung und der Aufstieg der INROs werden beleuchtet, inklusive ihrer Beziehung zur UN und dem wachsenden Einfluss auf die Menschenrechte. Das Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis des komplexen Akteursfeldes der INROs im internationalen System.
3 Veranschaulichung der Arbeit von INROs: Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) und Amnesty International (AI). Es werden die Gründungsgeschichte, Konzepte, Strukturen, und der Ansatz in der Menschenrechtsförderung beider Organisationen detailliert analysiert. Anhand von Beispielen, wie etwa die Arbeit von Amnesty International gegen Genitalverstümmelung, wird die konkrete Umsetzung der Menschenrechtsarbeit von INROs veranschaulicht und die Vielfältigkeit ihres Engagements aufgezeigt. Das Kapitel liefert empirische Belege für die theoretischen Ausführungen der vorherigen Kapitel.
4 Das Problem der Legitimation der Arbeit von INROs: Das Kapitel untersucht die Legitimität der Arbeit von INROs, sowohl im Hinblick auf ihre Rolle als Legitimationsquelle für internationale Politik als auch bezüglich ihrer eigenen Legitimation. Es analysiert die komplexen Herausforderungen und Spannungsverhältnisse zwischen Legitimation und Effektivität. Kritische Aspekte der Legitimation werden ebenso behandelt wie Gegenargumente, um ein differenziertes Bild der Legitimitätsproblematik von INROs zu zeichnen.
Schlüsselwörter
Internationale Nichtregierungsorganisationen (INROs), Menschenrechte, Entwicklungspolitik, Legitimation, Effektivität, Amnesty International, IKRK, NGOs, UN, Zivilgesellschaft, „Kalter Krieg“, Begriffsbestimmung, Fallstudien.
Häufig gestellte Fragen zu: Internationale Nichtregierungsorganisationen (INROs) und ihre Rolle in der Menschenrechtsförderung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit befasst sich umfassend mit Internationalen Nichtregierungsorganisationen (INROs) und ihrer Bedeutung in der internationalen Entwicklungspolitik, insbesondere im Bereich der Menschenrechtsförderung. Sie untersucht die Definition, historische Entwicklung, den Aufstieg nach dem Kalten Krieg, die Beziehung zu den Vereinten Nationen und die Legitimität und Effektivität ihrer Arbeit.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Definition und Charakteristika von INROs, historische Entwicklung und Aufstieg der INROs, Rolle von INROs in der Menschenrechtsförderung, Legitimität und Effektivität der Arbeit von INROs, Zusammenarbeit zwischen INROs und staatlichen Akteuren. Konkrete Fallstudien zu Amnesty International und dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) veranschaulichen die Arbeit der INROs.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Eine Einleitung definiert den Gegenstand und die Zielsetzung. Es folgt ein Kapitel zur umfassenden Erläuterung des Begriffs INROs, inklusive ihrer historischen Entwicklung. Ein weiteres Kapitel präsentiert Fallstudien des IKRK und Amnesty International. Abschließend wird die Legitimität und Effektivität der Arbeit von INROs diskutiert. Ein Fazit fasst die Möglichkeiten und Grenzen der Menschenrechtsarbeit von INROs zusammen.
Welche Schwierigkeiten gibt es bei der Definition von INROs?
Die Arbeit hebt die Schwierigkeiten bei der Definition von INROs hervor und zeigt die daraus resultierende Heterogenität des NGO-Sektors auf. Es werden idealtypische Merkmale dargestellt und Unterschiede innerhalb der Gruppe aufgezeigt, um ein differenziertes Verständnis zu ermöglichen.
Welche Rolle spielen INROs in der Menschenrechtsförderung?
Die Arbeit analysiert die bedeutende Rolle von INROs in der Menschenrechtsförderung. Sie untersucht ihren Einfluss auf die internationale Politik und beleuchtet anhand von Beispielen (z.B. Amnesty International und Genitalverstümmelung), wie INROs konkret zur Umsetzung der Menschenrechte beitragen.
Wie wird die Legitimität der Arbeit von INROs bewertet?
Die Arbeit untersucht kritisch die Legitimität der Arbeit von INROs. Sie beleuchtet sowohl die Rolle der INROs als Legitimationsquelle für internationale Politik als auch die Frage ihrer eigenen Legitimation. Spannungsverhältnisse zwischen Legitimation und Effektivität werden analysiert, inklusive Gegenargumenten zu kritischen Aspekten.
Welche Organisationen werden als Fallbeispiele verwendet?
Die Arbeit nutzt das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) und Amnesty International (AI) als Fallstudien, um die Arbeit von INROs konkret zu veranschaulichen. Die Gründungsgeschichte, Konzepte, Strukturen und der Ansatz in der Menschenrechtsförderung beider Organisationen werden detailliert analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Internationale Nichtregierungsorganisationen (INROs), Menschenrechte, Entwicklungspolitik, Legitimation, Effektivität, Amnesty International, IKRK, NGOs, UN, Zivilgesellschaft, „Kalter Krieg“, Begriffsbestimmung, Fallstudien.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit der Arbeit fasst die Möglichkeiten und Grenzen der Menschenrechtsarbeit von INROs zusammen, basierend auf den vorangegangenen Analysen der Definition, der historischen Entwicklung, der Fallstudien und der Legitimitätsdiskussion.
- Arbeit zitieren
- Lisa-Marie Rohrdantz (Autor:in), 2006, Die Arbeit von internationalen Nichtregierungsorganisationen mit besonderem Schwerpunkt auf die Menschenrechtsförderung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/75012