Am 09. Juni 2006 begann mit dem Eröffnungsspiel in der Allianzarena in München die Fußballweltmeisterschaft 2006. Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel, bezeichnete die Fußball-WM als „eine einmalige Chance für Deutschland, sich der Welt als gastfreundliches, fröhliches und modernes Land der Ideen zu präsentieren." Das WM-Organisationskomitee (OK) der FIFA hatte für dieses Ereignis das Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden™“ entworfen. Die Organisatoren wollten die internationalen Fußballfans willkommen heißen und Deutschland als ein weltoffenes und gastfreundliches Land präsentieren. Die Konzeption der WM-Rahmenorganisation umfasste unter anderem Fan-Meilen und Public Viewings in den zwölf WM-Städten sowie ein vielfältiges Kunst- und Kulturprogramm. Das WM-Rahmenprogramm in den WM-Städten vor Ort sah eine Vielzahl von Veranstaltungen vor und stellte dadurch einen speziellen örtlichen Rahmen für die Masse der zu erwartenden internationalen, aber auch heimischen Besucher zur Verfügung. So hatte beispielsweise das WM-Organisationskomitee (OK) die Koordinationsstelle für Fanprojekte (KOS) bei der Deutschen Sportjugend mit der Umsetzung des Mottos „Die Welt zu Gast bei Freunden™" im Fanbereich beauftragt. Aus der Konzeption des zur „Fußball WM 2006“ zugrunde liegenden Rahmenprogramms und dessen Umsetzung entstand ein Forschungsfeld, das im Hinblick auf die Forschungsfrage „ob die Organisation und deren Umsetzung der WM 2006 in Deutschland unter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden™“ das Fremdbild der Gäste von Deutschland und seinen Bewohnern beeinflussen“ wird, untersucht wurde. Es wurde also die optionale Stereotypenverschiebung der Gäste innerhalb der WM-Rahmenorganisation erforscht. Das Forschungsfeld bot für uns drei Untersuchungsdimensionen: (1) eine organisatorische Dimension, (2) eine soziale Dimension und (3) die Schnittstelle dieser beiden Dimensionen, also die künstlich generierten Untersuchungsfelder (Fan-Meilen und Public Viewings). Durch die WM-Rahmenorganisation entstand eine komplexe Realität par excellence. Sie fiel (a) durch ihren „Ausnahmezustand“ vom Alltäglichen vor Ort auf, (b) wegen der dem Ort des Geschehens zugrunde liegenden Konzeption und (c) deren organisatorischen Umsetzung. Merkmale der WM-Rahmenorganisation für die Stereotypie relevante Bezugspunkte wie Gastfreundlichkeit, Organisation, Service und weitere Punkte wurden von den Gästen während eines euphorischen Erlebens rezipiert.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Teil 1 Die sozialwissenschaftliche Untersuchung über die optionale Stereotypenverschiebung der Gäste während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland
- Einleitung
- I. Einführung
- Das WM Gastgeberkonzept
- Über das Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden™“
- Forschungsfrage und ihre Explizierung
- Zur Stereotypenforschung
- Allgemeine Definitionen
- Genese und Funktionen von Stereotypen
- Einblick in den Stand der Forschung
- Erkenntnisinteresse
- Zusammenhang von Forschungsinteresse und Theorie
- Die Hypothesen zur Forschungsfrage
- Das Forschungsfeld und die WM-Rahmenorganisation
- Die WM-Rahmenorganisation – Allgemeiner Überblick
- Die Institutionen
- Bundesministerium des Inneren (BMI)
- Land Baden-Württemberg
- Deutsche Bahn AG (DB AG)
- Deutsche Bahn Training (DB-Training)
- Koordinationsstelle für Fanprojekte (KOS)
- Deutsche Zentrale für Tourismus – (DZT)
- Die WM-Städte
- Die Eigenheiten des Forschungsfeldes und seine Eingrenzung: WM-Fan-Meilen und Public Viewings
- II. Hauptteil
- Beschreibung des methodischen Vorgehens
- Quantitative Erhebung – die schriftliche Befragung der Gastgeber und Gäste
- Das semantische Differential
- Gestaltung und Anforderungen an den Fragebogen
- Der Fragebogen für die Gäste
- Der Fragebogen für die Gastgeber
- Die Eigenschaftsliste zur Erfassung von Stereotypen
- Die Kodierung der Fragebögen
- Auswahl der Stichprobe und Beschreibung der Entstehungssituation
- Qualitative Erhebung
- Strukturelles
- Erhebung der Daten
- Aufbereitung des Materials
- Methodik der Auswertung
- Darstellung der Ergebnisse
- Quantitative Daten
- Deskriptive Angaben
- Die Gruppe der Gäste und Gastgeber
- Überprüfung der Hypothesen
- Überprüfung der Hypothese 1: „Änderung des Fremdbildes der Gäste“
- Überprüfung der Hypothese 2: „Der Grad der Zufriedenheit mit der Organisation und der Einfluss auf die Heterostereotypie“
- Überprüfung der Hypothese 3: „Bewertung der Gastgeber I“
- Überprüfung der Hypothese 4: „Bewertung der Gastgeber II“
- Überprüfung der Hypothese 5: „Die Veränderung der Eigenschaften“
- Überprüfung der Hypothese 6: „Verschiebung politischer Eigenschaften“
- Überprüfung der Hypothese 7: „Das Motto der WM I“
- Überprüfung der Hypothese 8: „Das Motto der WM II“
- Ergänzende Daten
- Darstellung der einzelnen Eigenschaftspaare im Vergleich vorher / nachher
- Heterostereotypen ausgewählter Nationen
- Das Selbstbild der Gastgeber
- Bewertung der Gastgeber unter dem Geschlechteraspekt
- Weitere Aspekte
- Qualitative Daten
- Einleitung
- Kategoriensysteme
- Organisation
- Soziale Dimension
- Fazit
- III. Diskussion der Ergebnisse
- III. Anhang
- Fragebogen Gastgeber
- Fragebogen Gäste
- Prozentualer Anteil aller Befragten Gäste nach ihrem Herkunftsland
- IV. Literaturverzeichnis
- Optionale Stereotypenverschiebung der Gäste während der WM
- Einfluss des Mottos „Die Welt zu Gast bei Freunden™“ auf die Wahrnehmung der Gäste
- Bewertung von Deutschland und seinen Bewohnern durch Gäste aus verschiedenen Ländern
- Analyse des Selbstbildes der deutschen Bevölkerung
- Bedeutung der organisatorischen Dimension der WM für die interkulturelle Begegnung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland unter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden™“ auf Stereotype der Gäste. Sie zielt darauf ab, herauszufinden, ob die Organisation und Umsetzung der WM zu einer Verschiebung der Fremdbilder der Gäste von Deutschland und seinen Bewohnern geführt hat.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland und das Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden™“. Sie erläutert die Forschungsfrage und stellt das Forschungsfeld vor. Die Einführung behandelt das Gastgeberkonzept der WM, die Forschungsfrage und ihre Explizierung sowie die Stereotypenforschung.
Der Hauptteil beschreibt das methodische Vorgehen der Studie, inklusive der quantitativen und qualitativen Datenerhebung, sowie die Darstellung der Ergebnisse.
Die Diskussion der Ergebnisse analysiert die erhobenen Daten und setzt sie in den Kontext der theoretischen Grundlagen zur Stereotypenforschung.
Schlüsselwörter
Die Studie beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Stereotypenverschiebung, Fremdbild, Heterostereotyp, Fußballweltmeisterschaft 2006, „Die Welt zu Gast bei Freunden™“, Interkulturelle Beziehungen, Deutschlandbild, Gastfreundschaft, Organisation, Public Viewings, Fan-Meilen, qualitative und quantitative Forschung, Sozialisation, soziokultureller Ansatz.
- Quote paper
- Sozialwissenschaft B.A. Gürcan Kökgiran (Author), Uwe Albrecht (Author), Anna-Lena Schmitt (Author), Andreas Schott (Author), 2007, Ein Bericht über den Einfluss der Fußballweltmeisterschaft 2006 unter dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden™“ auf Stereotype der Gäste, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/74936