Lesen und Schreiben gehört heute zu den wichtigsten Kompetenzen die ein Mensch erwerben muss um in einer Gesellschaft, wie die unsere bestehen zu können und nicht ausgeschlossen zu werden.
Ein Leben ohne diese Fähigkeiten ist geradezu unmöglich und geht einher mit einem hohen Maß an Komplikationen und Kompromissen.
Weltweit lebten im Jahre 2003 knapp 862 Millionen Analphabeten1. Dabei gehört zu den Hauptaufgaben eines Grundschullehrers2, dass er seinen Schülern das Lesen und Schreiben lehrt und die Prozesse der Schreibentwicklung nachvollziehen kann.
Gerade in den letzten 20 Jahren beschäftigten sich Experten vermehrt mit der Thematik des Schriftspracherwerbs. Erst 1976 wurde der Begriff Schriftspracherwerb in die deutsche Diskussion eingebracht, zunächst von Weigl, später vor allem durch Brügelmann.
Nicht zuletzt durch die PISA-Studien wurde auch wieder die Gesellschaft auf dieses Thema mit seiner zusammenhängenden Problematik konfrontiert.
Doch wie erlernt man eigentlich Lesen und Schreiben? Welche Voraussetzungen muss ein Kind haben um Schreiben und Lesen zu erlernen? Welche Stufen und Phasen durchläuft es dabei?
Mit diesen Fragen möchte ich mich in meiner Hausarbeit beschäftigen. Dabei werde ich drei Entwicklungsmodelle des Schriftspracherwerbs detailliert vorstellen und anschließend einen kurzen kritischen Rückblick vornehmen. Ich habe die Modelle von Günther, Valtin und Spitta ausgewählt, weil sie zu den aktuellsten Entwicklungsmodellen gehören und auch im Hauptseminar „Schriftspracherwerb und Rechtschreibung“ schon vorgestellt wurden.
Zudem möchte ich mich der Frage stellen, was Entwicklungsmodelle leisten und warum man sie für den Schriftspracherwerb ausgewählt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Warum Entwicklungsmodelle? Und was können sie leisten?
- Entwicklungsmodell nach Günther
- Schriftspracherwerb nach Spitta
- Das Stufenmodell der Schreibentwicklung nach Valtin
- Kritischer Rückblick und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert drei Entwicklungsmodelle des Schriftspracherwerbs und setzt sich mit deren Bedeutung und Funktion für den Lernprozess auseinander. Es werden die Modelle von Günther, Valtin und Spitta vorgestellt, welche zu den aktuellsten und relevantesten Ansätzen in der didaktischen Forschung gehören.
- Relevanz von Entwicklungsmodellen für den Schriftspracherwerb
- Individuelle Entwicklungsverläufe im Schriftspracherwerb
- Bedeutung von Fehlern als Indikator für den Entwicklungsstand
- Feststellung des Entwicklungsstandes durch Analyse von Schreib- und Lesestrategien
- Prinzipien und Fördermaßnahmen auf Basis von Entwicklungsmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Lesens und Schreibens als grundlegende Kompetenzen und die Herausforderungen des Analphabetismus. Das zweite Kapitel widmet sich der Frage nach der Relevanz und Funktion von Entwicklungsmodellen im Schriftspracherwerb und erläutert verschiedene Perspektiven für die pädagogische Praxis. Es stellt die grundlegende Theorie der Entwicklungsmodelle und ihre Anwendung in der didaktischen Praxis dar.
Schlüsselwörter
Schriftspracherwerb, Entwicklungsmodelle, Stufenmodell, Günther, Valtin, Spitta, Lesestrategien, Schreibstrategien, Fehleranalyse, Förderung, didaktische Praxis, Pädagogik, Grundschule
- Quote paper
- Isabelle Neuhaus (Author), 2006, Entwicklungsmodelle des Schriftspracherwerbs, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/73751