Hannah Arendt, Philosophin des 20. Jahrhunderts, bezeichnete sich selbst als ‚politische Theoretikerin’. Ihr Denken war geprägt durch Authentizität und Non-Konformität. Dies brachte ihr neben Anerkennung und Berühmtheit zum Teil heftige Kritik ein, wie im Fall ihres Buches zum Eichmann-Prozess Eichmann in Jerusalem. Auch von Seiten der Feministinnen wurde sie angefeindet, da sie angeblich den „verschiedenen Formen der Ausgrenzung der Frauen in Kultur und Politik mit Ignoranz begegnet“ sei. Hatte Hannah Arendt die Frauenfrage vollständig ausgeblendet oder nicht als wichtig erachtet?
Die Enttäuschung der Feministinnen muss umso größer gewesen sein, da gerade Arendt als Frau ein hohes Maß an Anerkennung in Bereichen erlangt hatte, die als männlich konnotiert gelten: in Wissenschaft und Politik. Hätte Hannah Arendt also nicht eine von ihnen sein sollen? Wie kam es, dass ausgerechnet eine solche Frau sich so gegen sie zu stellen schien?
In Anbetracht der Tatsache, dass in ihren Texten immer das Streben nach Freiheit und Pluralität mitschwingt, habe ich mich auf die Suche begeben: nach Anhaltspunkten wie Statements zu Frauen, der Frauenbewegung, Emanzipation und Geschlechterverhältnissen.
Ziel dieser Arbeit ist es somit, diese Äußerungen zu analysieren und der Frage nachzugehen, worin genau die Kritik an Hannah Arendt seitens der Feministinnen bestand und ob sie in gewisser Weise berechtigt war, aber auch welchen Einstellungen und welchem Denken Hannah Arendts Äußerungen entstammt sein mögen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Feministische Kritik an Hannah Arendt
- Kritik Hannah Arendts an der Frauenbewegung
- Zugeständnisse Hannah Arendts an die Frauenbewegung
- Vorreiterin' wider Willen
- Fazit
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang - Nachruf auf Hannah Arendt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Kritik an Hannah Arendts Positionen im Hinblick auf die Frauenfrage. Sie analysiert die Kritik von Feministinnen, die Arendt eine mangelnde Sensibilität für die Frauenbewegung vorwerfen. Die Arbeit befasst sich auch mit der Frage, ob Arendts Kritik an der Frauenbewegung gerechtfertigt war und aus welchen Einstellungen und Denkweisen ihre Äußerungen entstanden sein könnten.
- Feministische Kritik an Hannah Arendt
- Arendts Äußerungen zur Frauenbewegung
- Kritik an Arendts Theorien im Kontext von Gender und Politik
- Arendts Verständnis von Privatem und Öffentlichem
- Zusammenhang zwischen Arendts Denken und der Emanzipationsfrage
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Hannah Arendt als politische Theoretikerin vor und beleuchtet die Kritik, die sie aufgrund ihres Buches „Eichmann in Jerusalem“ erntete. Insbesondere die Kritik von Feministinnen wird im Kontext ihres Denkens beleuchtet.
- Feministische Kritik an Hannah Arendt: Dieser Abschnitt widmet sich der Kritik von Feministinnen an Hannah Arendt. Er thematisiert Arendts Äußerungen zur Frauenbewegung, insbesondere ihre Statements über die Emanzipation und deren Rezeption.
- Kritik Hannah Arendts an der Frauenbewegung: In diesem Kapitel wird Arendts Kritik an der Frauenbewegung aus ihrer Sicht analysiert. Die Arbeit beleuchtet ihre Ansichten zum Verhältnis von Privatem und Öffentlichem im Kontext von Gender und Politik.
- Zugeständnisse Hannah Arendts an die Frauenbewegung: Dieser Abschnitt beleuchtet mögliche Zugeständnisse von Arendt an die Frauenbewegung, die in ihren Texten implizit vorhanden sein könnten.
- Vorreiterin' wider Willen: In diesem Kapitel wird die Frage untersucht, ob Arendt trotz ihrer Kritik an der Frauenbewegung als Vorreiterin für eine neue Sicht auf Genderfragen angesehen werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Hannah Arendt, Feminismus, Frauenbewegung, Emanzipation, Geschlechterverhältnisse, Politik, Privatsphäre, Öffentlichkeit, Kritik, Theorien, Denkweisen, Gender, und politische Philosophie.
- Quote paper
- Natalie Gorris (Author), 2005, Hannah Arendt: Kein Herz für die Emanzipation?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/73589